Gemeinderat,
45. Sitzung vom 26.03.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 29 von 106
GR DDr Eduard Schock
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine
Damen und Herren!
Die eigene Fraktion hat der
Frau Vizebürgermeisterin ja gerade alles Gute gewünscht für die Pension. Wir
schließen uns dem natürlich an, dass sie viel Zeit haben möge, vor allem für
ihre Enkerl, was sie sich ja selbst gewünscht hat, da sie ja auch gemeint hat,
dass die Enkerl schon Wünsche an die hauseigene Küche gerichtet haben, und dass
sie offenbar als Omi für ihre Enkerl auch kochen will. Wir wünschen ihr auch
vor allem einen Kindergartenplatz für Ihre Enkerl, einen Kindergartenplatz, den
Sie ja ab Herbst allen Wienerinnen und Wiener versprochen haben.
Aber meine Damen und Herren,
die heutige Tagesordnung zeigt vor allem, wie nervös der Bürgermeister dieser
Stadt geworden ist, und wie hypernervös doch diese Regierungsumbildung jetzt
noch schnell stattgefunden hat. Er ist so nervös, dass er Briefe an alle
Wienerinnen und Wiener schreibt, dass er Sicherheitsstammstische veranstalten
und in die Gemeindebauten gehen will. Und eigentlich hat diese Nervosität ja
schon am Wahlabend begonnen, nämlich nach der Nationalratswahl, mit unwürdigen
Rundumschlägen, mit Rundumschlägen gegen die Freiheitliche Partei vor allem,
und es setzt sich diese Nervosität heute mit dieser Regierungsumbildung fort,
wo Häupl davon ablenken will, dass er ja selbst verantwortlich ist, etwa in der
Schule als Stadtschulratspräsident, denn der Bürgermeister ist ja laut
Stadtverfassung Vorstand des Magistrats und Vorgesetzter auch der Amtsführenden
Stadträte.
Das sagt die Wiener
Stadtverfassung, Herr Bürgermeister, und Sie können sich daher nicht abputzen.
Sie setzen diesen Rundumschlag ja auch fort mit einer Inseratenkampagne, mit
einer Inseratenkampagne, die Sie, meine Damen und Herren, in allen Wiener
Tageszeitungen verfolgen können, mit einer Inseratenkampagne der SPÖ, des
Obmannes der SPÖ, des Herrn Häupl, gegen unseren Obmann, gegen Heinz Christian
Strache, wo hier Heinz Christian Strache drauf ist, und drunter steht „voll
daneben“.
Ja, Herr Bürgermeister, voll
daneben, so bezeichnen Sie Ihre politischen Mitarbeiter. Das soll Ihr Niveau
sein, das Niveau eines Wiener Bürgermeisters, Herr Bürgermeister? (GR Heinz
Hufnagl: Wer hat das Ganze begonnen, wer hat den ersten Stein geschmissen!) Ich
bin mir ganz sicher, mit diesem Stil und auf diesem Niveau werden Sie Ihren
Kopf nicht retten können, die Wienerinnen und Wiener wollen so etwas nicht, die
Wienerinnen und Wiener werden Sie daher abwählen bei der nächsten Wahl. (Beifall bei der FPÖ.)
Meine Damen und Herren, die
Strategie ist offenbar, ein Bauernopfer zu finden, um von der Verantwortung des
Bürgermeisters abzulenken, etwa in der Schule, wo er der
Stadtschulratspräsident ist, und wo er selbst, höchstpersönlich, säumig war,
etwa bei den Islamlehrern. Und das ist so ein wichtiges Beispiel, weil wir hier
vor zwei Jahren die Namen und Fakten auf den Tisch gelegt haben.
Und ich frage Sie, was hat
sich geändert, was hat sich jetzt vor allem in den letzten Monaten geändert, wo
der Bürgermeister auf Grund einer neuen Rechtsauffassung, des
Unterrichtsministeriums nämlich, jetzt spätestens hier eine Handhabe hätte,
dagegen tätig zu werden? Aber nichts hat er gemacht, der Herr Seidan ist immer
noch da, der Herr Podojak, der den Dieben die Hände abhacken will und die Kinder
in der Schule lehrt, der Frauen mitten in Wien steinigen will, der ist immer
noch da, und der Bürgermeister unternimmt nichts dagegen. Und ich Frage Sie
auch, was hat der Bürgermeister als Stadtschulratspräsident insgesamt in der
Schule unternommen, wo wir heute Containerklassen haben, wo unsere Schule, die
ja einmal ein Vorzeigemodell war, eigentlich zugrunde gerichtet ist, wo die
Kinder heute nicht einmal mehr Deutsch oder Rechnen können, wo wir in den
internationalen Rankings bei der PISA-Studie etwa, ganz hinten angereiht
werden, weil die Hälfte der Kinder dort nicht Deutsch spricht, und unsere
Kinder daher einfach nichts mehr lernen, und weil wir heute so weit sind, dass
jeder, der Geld hat, sein Kind in eine Privatschule gibt und jeder, der kein
Geld hat, sein Kind in eine öffentliche Schule geben muss, wo die Kinder dann
nichts Gescheites mehr lernen, weil dort kaum mehr Deutsch gesprochen wird.
Meine Damen und Herren, wir
haben daher heute in Wahrheit wieder nach so vielen Jahren Sozialismus in Wien
eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Wer sich’s leisten kann, gibt sein Kind in eine
Privatschule und hat dort Gott sei dank noch eine Gute Ausbildung, aber wer es
sich nicht leisten kann, der erhält nur mehr eine zweitklassige Ausbildung.
Und da frage ich Sie, meine
Damen und Herren, was hat hier der Bürgermeister dagegen unternommen, was hat
er als Stadtschulratspräsident dagegen unternommen? Und ich meine daher, dieses
Bauernopfer, dieses Ablenkungsmanöver, meine Damen und Herren, wird Ihnen
überhaupt nicht helfen. Ich sage Ihnen, mit diesem Trick, mit diesem
Ablenkungsmanöver, werden Sie ihre Mehrheit nicht retten können, die
Wienerinnen und Wiener werden Sie abwählen bei dieser Wahl, meine Damen und
Herren. (Beifall bei der FPÖ. – GR Heinz Hufnagl: Da spielen wir dann
Baseball da herinnen!)
Aber es ist ja auch das
Beispiel Parteibuchwirtschaft und Nepotismus, der vor allem in diesem Ressort
der Frau Laska ja geherrscht hat. Beispiel: Praterservice GmbH, wo nicht etwa
der verantwortliche Direktor Wurz entlassen worden ist, sondern wo zusätzliche
Geschäftsführer bestellt worden sind, wo man vier zusätzliche Geschäftsführer
bestellt hat. Wir haben dort also jetzt für 30 Mitarbeiter
4 Direktoren. Aus einem Direktor sind vier Direktoren geworden, aber der
für das Desaster verantwortliche Herr Wurz ist immer noch da. Und wenn man sich
die Ausschreibung dieser neuen Geschäftsführer ansieht, dann ist das ja ganz
symptomatisch für die SPÖ in diesem Haus.
Meinen
Sie, meine Damen und Herren, dass die Stellenausschreibung gesetzeskonform war?
Natürlich nicht. Es hat natürlich die Stellenausschreibung gegen das
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