Gemeinderat,
43. Sitzung vom 29.01.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 46 von 70
sich über kulturelle Abläufe in Wien zu informieren.
In den Wochenendbeilagen wird ausführlich darüber informiert und es gibt von
der Stadt Wien einen eigenen Folder. Ich will ja nicht für die Zeitung
unbedingt Reklame machen, aber wenn Sie was finden wollen, auch im Falter
finden Sie jede Woche sehr, sehr ausführliche Informationen über diesen
Bereich. Jetzt fragt man sich wirklich, ob man für viermal im Jahr allein von
Wien fast 200 000 EUR zuschießen soll. Das, glaube ich, ist aus
unserer Sicht nicht der Fall. Und ich möchte Ihnen aber auch nicht ein
Gustostückerl über eine der Veranstaltungen vorenthalten, für die da drinnen
geworben wird. Das ist eine Ausstellung, die sich als „Ästhetik des
Schreckens" bezeichnet.
Und jetzt lese ich kurz aus einer Zeitschrift vor,
die diese Ausstellung beschreibt: „... denn die Farbe, die da so wohlig
wirkt, ist Blut. Tage und Nächte hat Magoles auf den Straßen der Drogenmetropolen
des Bundesstaates in Naoula verbracht, um dieses Blut zu sammeln. Für jedes
Verbrechen nahm sie ein Tuch, saugte damit unmittelbar an den Tat- oder
Fundorten Blut oder andere Körpersekrete der Opfer auf, packte die Tücher
einzeln in luftdichte Folien und machte sich damit auf den Weg nach Krems. Dann
begann die künstlerische Aufarbeitung. Bottiche mit heißem Wasser, das Ganze
wurde ausgewaschen, das Blut blieb nicht ungenutzt, das Gemisch aus Blut,
Wasser und Gewebe wurde gesammelt und in eine Plexiglasrinne gefüllt, die quer
durch den Ausstellungsraum läuft. Nach zwei Tagen musste das Projekt allerdings
abgebrochen werden. Die Flüssigkeit begann bestialisch zu stinken, entwickelte
eine unwiderstehliche Anziehungskraft für Heerscharen von Fliegen. Also wurde
sie mit Hilfe einer Wasserpumpe in schlichte Kanister gefüllt, die stehen jetzt
im Raum als Mahnmal für die Opfer."
Das ist diese appetitliche Ausstellung. Es wird zum
Beispiel da drinnen weiters ein 35 m langer Faden, der aus 127 Einzelteilen
geknotet wurde, die nach dem Vernähen von obduzierten Ermordeten übrig blieben,
gezeigt. Es wird auch ausgestellt unter „el air“ eine Kunst zum Einatmen,
desinfizierte Leichenwasserdämpfe, befeuchtete Kleidung, Lippen und Haut der
Betrachter. Oder, „Lengua“, die präparierte Zunge, gepierct, eines ermordeten
jugendlichen Drogenopfers. Das wird beworben, das nennt sich Kunst. Sie sagen
immer, Kunst darf alles, ich bin nicht der Meinung, ich finde, das ist eine
Schweinerei. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zum Wort ist niemand mehr
gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat das
Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Veronika Floigl:
Ursprünglich wurde im Jahre 2002 ein gemeinsames kulturelles Projekt
zwischen Wien und Niederösterreich ins Leben gerufen. Die Programmzeitschrift
„k2“ informiert kulturinteressierte Menschen mit einer Auflage von 100 000
Stück. Mittlerweile, heute, wird die gesamte Ostregion erfasst. Das
Centrope-Kulturprogramm-Magazin berücksichtigt heute auch kulturelle
Veranstaltungen in unseren Nachbarländern Tschechien, Slowakei, Ungarn. Für
mich sind Wirtschaft und Kultur voneinander nicht trennbar, beides sind
elementare Bedürfnisse der Menschen, auch über die ehemaligen Grenzen hinaus.
Kultur als völkerverbindendes Element hat im Leben vieler Menschen einen hohen
Stellenwert. Heute erreicht „k2“ sechsmal jährlich bis zu 200 000
kulturinteressierte Menschen in der Region Centrope und informiert sie über die
kulturellen Highlights unserer Region im Herzen Europas. (GR Dr Herbert
Madejski: Das war das Highlight, die blutverschmierten Kanister, das sind eure
Highlights!) Ich bitte Sie, diesem großartigen Völker verbindenden Projekt
Ihre Zustimmung zu geben. (GR Dr Herbert
Madejski: Dass ich dem zustimmen soll, das ist unglaublich, das kann ich den
Wählern gegenüber nicht verantworten!)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Wir
kommen nun zur Abstimmung. Ein Gegen- oder Abänderungsantrag liegt nicht vor.
Ich bitte nun jene KollegInnen, die der
Postnummer 26 der Tagesordnung die Zustimmung erteilen können, um ein
Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung bei Grünen, SPÖ und ÖVP fest, und es ist somit mehrstimmig
beschlossen.
Wir kommen zur Postnummer 33. Hier liegt mir keine
Wortmeldung vor. Es betrifft eine Subvention an den Verein IG Freie
Theaterarbeit.
Wir können daher gleich abstimmen. Wer zur
Postnummer 33 seine Zustimmung erteilt, den bitte ich um ein Zeichen mit
der Hand. – Ich stelle die Zustimmung der ÖVP, SPÖ und Grünen fest, es ist somit mehrstimmig so beschlossen.
Der nächste Tagesordnungspunkt ist die
Postnummer 34. Hier liegt mir auch keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen daher gleich zur Abstimmung. Wer der
Postnummer 34 die Zustimmung erteilen kann, bitte ich um ein Zeichen mit
der Hand. – Ich stelle die Zustimmung der SPÖ fest, es ist somit mehrstimmig so
beschlossen.
Die nächste Postnummer ist die Nummer 39. Sie
betrifft den Ankauf einer Liegenschaft im 12. Bezirk, KatG Altmannsdorf. Ich
bitte den Berichterstatter, Herrn GR Niedermühlbichler, die Verhandlungen
einzuleiten.
Berichterstatter GR Georg Niedermühlbichler:
Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich
eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet
ist Frau GRin Smolik. Ich erteile es ihr.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine
Damen und Herren!
Nur ganz kurz vor diesem
Geschäftsstück, dem wir natürlich zustimmen werden, noch ein paar Worte zum
Kabelwerk, um das es ja hier geht. Wir hatten gestern eine Debatte über die
Bauordnung, wo auch die Spielplätze zur Sprache gebracht wurden. Wir haben auch
einen Antrag eingebracht, weil wir mit dieser Neuregelung, wie sie in der
Bauordnung gestern beschlossen wurde, nicht einverstanden sind, weil es immer
wieder, ja laufend, vorkommt, dass zugunsten der größeren Kubatur die
Spielplätze hintangestellt werden.
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