Gemeinderat,
43. Sitzung vom 29.01.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 70
Ich möchte Sie auch bitten, sich zu vergewissern und
sich bewusst zu werden, für wie viele Arbeitsplätze Josef Sopper mit all seinen
Initiativen, Konzerten, Kulturprogrammen und so weiter gesorgt hat, wie viel
Publikum er in Wien glücklich gemacht hat und für wie viele Kulturprogramme er
gesorgt hat. All das steht in einem extrem wichtigen Zusammenhang zur Stadt
Wien und zu den Menschen, die hier leben und die sein kulturelles Programm sehr
wohl wahrnehmen.
Auch wenn es Ihnen, Frau Ringler, ganz persönlich
nicht gefallen sollte, es gibt Massen an Publikum, die ins Planet Music pilgern
und sich dort ein kulturelles Programm geben, dies sehr gerne geben und sehr
gerne Eintritt zahlen.
Zu der Behauptung, dass jetzt angeblich wesentlich
mehr Geld investiert wird: Auch das gehört zu dieser ganz personalisierten
Propaganda gegen Josef Sopper. Sie verwenden hier ganz bewusst Zahlen und
vermischen etwas, zählen Summen zusammen, die überhaupt nicht zusammengezählt
werden können, weil es unterschiedliche Initiativen sind, unterschiedliche
Programme. Tatsache ist, dass die Szene Wien jetzt wesentlich weniger
öffentliches Geld erhalten wird als früher, Tatsache ist, dass in der Szene
Wien jetzt wesentlich mehr passiert und Tatsache ist, dass auch wesentlich mehr
an Vielfalt geboten wird. Ich erinnere nur daran, dass in der Szene Wien jetzt
zum Beispiel eine ganze Kabarettszene aufgebaut ist, in einem Wiener
Stadtgebiet, das für Kabarett bisher absolut nicht bekannt war. Die Menschen in
Simmering und Umland freuen sich sehr wohl darüber, dass in der Szene Wien
jetzt auch wieder Kabarett geboten wird.
Die Szene Wien und die Initiativen von Josef Sopper,
und ich sage es hier ganz bewusst, sind erfolgreich, gehören unterstützt und
werden von der Wiener Bevölkerung angenommen. Sie sind vielfältig, sie sind
multikulturell und anspruchsvoll und trotzdem massentauglich und - das ist mir
natürlich als verantwortlicher oder als mitverantwortlicher Politiker in dieser
Stadt wichtig - auch budgeteffizient.
Dass in der Szene Wien erfolgreich gewirtschaftet
wird und erfolgreich programmiert wird, das können auch Sie nicht absprechen
und ich hoffe, dass nächstes Jahr diese Diskussion nicht wieder von vorne
anfängt, denn es ist eine ganz klar personalisierte Kampagne gegen einen
Kulturmacher in dieser Stadt. Stellen Sie diese durchsichtige Kampagne endlich ein,
geben Sie zu und sehen Sie ein, dass das Programm funktioniert und dass es der
Szene so gut wie noch nie geht. Danke sehr. (Beifall
bei der SPÖ.)
In der Aufregung habe ich ganz vergessen, dass wir
noch einen Einwand zum ÖVP-Antrag haben. Diesen werden wir ablehnen und ich
möchte ganz kurz sagen, warum: Auch hier wurde mit falschen Zahlen operiert und
ich möchte bitten, wenn wir schon eine konstruktive und ehrliche Debatte
führen, dann sollten wir uns auch auf fundierte Zahlen und Fakten berufen. In den
Bundesländern werden von Ihnen vor allem immer wieder Musikinstitute
herangezogen, die mit der Musikschule der Stadt Wien natürlich überhaupt nicht
vergleichbar sind. Ein Musikverein am Land ist absolut nicht das Gleiche wie
eine Musikschule in der Stadt, das wird aber von Ihnen ganz bewusst
zusammengemengt, und das gehört sich natürlich überhaupt nicht.
In Wien sorgen das Konservatorium Wien, die
Musikschulen, die Kindersingschulen in Wien und die Volkshochschulen für ein
hervorragendes Musikangebot und für einen guten Musikunterricht. Und nicht nur
deswegen, sondern auch, weil der Akt eigentlich in eine ganz andere
Geschäftsgruppe fällt, werden wir diesen Antrag ablehnen. Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zum Wort ist niemand mehr
gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat auf das
Schlusswort verzichtet.
Wir kommen daher zur Abstimmung. Ich bitte jene Damen
und Herren des Gemeinderats, die der Postnummer 24 die Zustimmung geben, um
ein Zeichen mit der Hand. - Wird von FPÖ und SPÖ unterstützt und ist damit
ausreichend unterstützt.
Zur Postnummer 24 liegt mir auch ein Beschluss-
und Resolutionsantrag der ÖVP vor betreffend Ausbau des Wiener
Musikschulwesens. In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt. - Wer diesem Antrag zustimmt, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand.
- Wird von SPÖ nicht unterstützt und ist damit nicht ausreichend unterstützt.
Wir kommen nun zur Abstimmung über die
Postnummer 27. Wer der Postnummer 27 die Zustimmung gibt, bitte ich
um ein Zeichen mit der Hand. - Wird von ÖVP, FPÖ und SPÖ unterstützt und ist
damit ausreichend unterstützt.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 26 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein zur
Förderung der kulturellen Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern
Niederösterreich und Wien. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Floigl,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Veronika Floigl:
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bitte um Zustimmung zum vorliegenden Akt.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort
gemeldet ist Herr GR Mag Jung, ich erteile es ihm.
GR Mag Wolfgang Jung (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender!
Meine Damen und Herren!
Zur Verhandlung steht, wie schon einige Male heute,
ein Subventionspunkt, bei dem man sehr daran zweifeln kann, ob er notwendig
ist, und vor allem gerade in diesen Zeiten notwendig ist, wo wir Gelder
dringender in anderen Bereichen brauchen würden. Ich erinnere an das, was
Kollegin Matiasek gesagt hat.
Es geht hier um die
Kulturzeitschrift „k2“, viermal im Jahr erscheinend, die Gesamtkosten belaufen
sich um die 960 000 EUR, wir zahlen ungefähr 182 000 dafür als
Zuschuss der Stadt Wien. Die Frage ist wirklich, ob wir eine weitere
Programmzeitschrift brauchen. Es gibt jede Woche in den Zeitungen Unmengen von
Möglichkeiten,
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