Gemeinderat,
42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 107 von 115
zeigen, dass auch von uns gute Ideen kommen und es
wird eigentlich, wenn es sich nicht um Zuweisungen handelt, so gut wie alles
von Ihnen abgelehnt. Das gehört halt einfach auch zu einer professionellen
Beziehung zwischen Regierung und Opposition. Ich glaube, man könnte auch das
Klima hier im Haus wesentlich verbessern, wenn man berechtigten
Kontrollwünschen der Opposition ein bisschen großzügiger entgegenblickt. - Ich
danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Als Nächster am Wort ist der Kollege
Vettermann.
GR Heinz Vettermann (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Frau Vorsitzende! Liebe
Kolleginnen und Kollegen!
Ich möchte auch ein bissel was zu den Akten im
Gesamten, die diskutiert werden, plus zum Kollegen Aigner was sagen.
Das eine ist, weil du gesagt hast, es gibt ja keinen
fachlichen Austausch, dass ich sagen muss, wir sind mit den Fachhochschulen
vernetzt, wir haben eine eigene Weiterbildung, wir haben eine eigene
Broschürenreihe und sind auch international vernetzt, also wir sind da
eigentlich eher Schrittgeber und entwickeln viele Dinge, die dann von anderen
Ländern übernommen werden und haben natürlich einen fachlichen Austausch. Ich
selbst habe ja drei, vier Informationsabende angeboten, zu denen die Kollegin
Anger-Koch gekommen ist, aber der Kollege Aigner, der ebenfalls eingeladen war,
nie gekommen ist und eine gute Möglichkeit, sich zu informieren, leider
ausgelassen hat. Wenn man sich das vor Ort anschaut, kann man es sich
vielleicht besser vorstellen, aber natürlich kann man sagen: Okay, ich kann
nicht alles sehen und ich bin ja auch kein Buchhalter, soll ja auch nicht sein.
Aber hier hätten wir die Möglichkeit gegeben.
Ich sehe der Kontrollamtsprüfung eigentlich sehr
gelassen entgegen. Das wirst du ja dann in der eigenen Fraktion erklären
müssen, warum da so sinnlos das Minderheitenrecht in den Sand gesetzt wurde,
aber soll so sein. Da wird nämlich nichts herauskommen, weil bisher alle
Berichte gut waren und wir auch sehr professionellen Umgang sowohl von der
Lohnverrechnung als auch der Buchhaltung haben. Das wird sich auch diesmal
wieder bezüglich der Inhalte bestätigen. Daher ja, okay, es wird geprüft.
Wir haben ja auch sogar einen Auftrag, sich das
inhaltlich auch gemeinsam mit den Fachhochschulen anzuschauen. Dem sehe ich
nicht nur sehr gelassen, sondern äußerst optimistisch und positiv entgegen. Vor
einem halben Jahr vor der Jugendzentrenüberprüfung wurde ja wienXtra geprüft,
wo es aus meiner Sicht - und es wurde ja auch allgemein als so bewertet - einen
sehr positiven Bericht gegeben hat. Merkwürdig, dass das der Kollege Aigner
ebenfalls nicht zur Kenntnis nimmt und sagt, warum prüft ihr immer. Jetzt gibt
es vor einem halben Jahr eine Prüfung, die positiv ist. Wir nehmen das gerne
auf, aber noch mehr Prüfen ist nicht möglich. Daher hoffe ich ja, dass es einen
zweiten Kontrollamtsbericht über die Jugendzentren gibt, weil dann ja eh alles
schwarz auf weiß ist und dann auch entsprechend festgestellt ist, denn was
jetzt abgelehnt wird - und zumindest im Ausschuss hat auch die FPÖ nicht mitgestimmt
-, ist natürlich einiges.
Das eine ist, dass wir ja heute die
Jugendorganisationen beschließen. Das ist eine verbandliche Arbeit, wo wir
vielleicht eine getrennte Abstimmung haben werden, weil wir da eben eine
Diskussion haben, dass die GRÜNEN ihrer eigenen Jugend das Geld eben nicht
direkt geben wollen. Wir werden heute die Alternativbereiche beschließen, denen
wir die Möglichkeit geben werden, spontan und direkt etwas für die Jugend zu
tun, wo wir eigenes Geld vorgesehen haben, um nicht eine jahrelange Planung
vorauszusetzen, wie es große Vereine machen können, sondern spontan auch gerade
im Jugendbereich agieren zu können. Natürlich lehnt man, wenn man das ablehnt,
dann auch die Mittel dafür ab, dass wir diese Freiräume eben schaffen, dass wir
die persönliche Entwicklung unterstützen, die Positionierung der Jugend in der
Gesellschaft unterstützen, von den Jugendzentren, immerhin
34 Einrichtungen, 668 000 Kontakte, und deren breites Feld der
mobilen Arbeit über Jugendtreffs, über Zentren, über ein Bildungszentrum, eine
Palette für Kinder und Jugend und natürlich mit wienXtra sogar 1 Million
Kontakte, wo ja alle in Wien das Recht auf eine erfüllte Kindheit haben und wo
wir seit drei Jahrzehnten sowohl, was die Jugendzentren betrifft als auch, was
wienXtra betrifft, hier gratis bis sehr günstig Angebote machen, die übrigens
in Zusammenarbeit zum Beispiel mit der Jungschar, mit der Jungen Volkspartei,
mit der Katholischen Jugend angeboten werden, was das Ferienspiel betrifft. Es
gibt die Kinderinfo, die Jugendinfo, „Game City“ mit
56 000 Besuchern. 30 Jahre haben wir auch das Medienzentrum. Es
gibt hier eine breite Angebotspalette.
Und es war bisher auch immer ein Grundkonzept, dass
man das eine oder andere kritisiert hat, aber im Prinzip mitgetragen hat. Wenn
da jetzt einzelne Parteien ausscheren, dann punzieren eigentlich Sie die
Jugendarbeit parteipolitisch. Sie bringen es in die parteipolitische Diskussion
und das ist das, was ich der ÖVP und FPÖ in der Frage vorwerfe, dass sie diese
Arbeit jetzt plötzlich in ein parteipolitisches Fahrwasser bringen und das ist
abzulehnen. (Beifall bei der SPÖ.)
Mein Aufruf daher ist, mit
diesen parteipolitischen Verwerfungen aufzuhören, der zweite
Kontrollamtsbericht wird ja jetzt auch kommen, auch mit der Verunglimpfung der
Jugendarbeit, die noch dazu, finde ich, sachlich bisher in keiner Weise
begründet ist. Ich fordere Sie daher auch auf, zur Sachdiskussion
zurückzukehren. Wir werden zeigen, dass wir heute zur Wiener Jugend, zu den
Wiener Kindern und damit auch zur professionellen Kinder- und Jugendarbeit in
Wien stehen, indem wir mit den vorliegenden Akten auch die dazu notwendigen
Mittel beschließen. Das ist gut für Wien und seine Kinder und seine
Jugendlichen. - Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Die Debatte ist
geschlossen. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf
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