Gemeinderat,
42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 106 von 115
Zustimmung ersuchen. - Danke schön. (Beifall bei
der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke
schön. Wir kommen zur Abstimmung.
Wer der Postnummer 34 die Zustimmung geben kann,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – GRÜNE und SPÖ, mehrstimmig so
beschlossen.
Ein Beschlussantrag der ÖVP bezüglich Ermäßigung für
SeniorInnen in den Wiener Städtischen Bädern liegt mir vor. Es wird die
Zuweisung an den Gemeinderatsausschuss für Bildung, Jugend, Sport und
Information verlangt. Wer diesem Antrag zustimmen kann, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Einstimmigkeit fest.
Ich finde es ja so nett, dass wenigstens die
Berichterstatter immer so lange reden, dass man die Anträge eintragen kann. (Allgemeine
Heiterkeit.)
Ich schlage vor, die Berichterstattung und die
Verhandlungen über die Geschäftsstücke 35, 36, 38, 40 und 46 der
Tagesordnung, sie betreffen alle Förderungen und Subventionen an verschiedene
Vereine, zusammenzuziehen, die Abstimmung jedoch getrennt durchzuführen.
Wird dagegen ein Einwand erhoben? – Das ist nicht der
Fall.
Ich bitte wieder die Frau Berichterstatterin, Frau
GRin Mag Kato, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag Sonja Kato:
Ich bitte um Zustimmung zu den vorliegenden Geschäftsstücken.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Ich
eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Dr Aigner. Ich erteile es
ihm.
GR Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Meine Damen und Herren!
Es geht um den Verein der Wiener Jugendzentren und um
den Verein wienXtra. Ich schicke gleich voraus, dass wir uns auf keinen Fall
umhängen lassen, dass wir etwas gegen die außerschulische Wiener Jugendarbeit
haben, dass wir vielleicht das Ferienspiel ablehnen. Sie haben die Mehrheit,
Sie beschließen das Budget genauso wie Sie das Stadtbudget beschließen und es
ist das gute Recht der Opposition, auch in strukturellen Fragen, wenn es um
gewisse Intransparenzen und Kontrolldefizite geht, die Bedenken zu äußern. Wir
haben mehrfach Anträge mit der Bitte um Evaluierung eingebracht, um externe
Evaluierung dieser Vereine. Es handelt sich immerhin um ein 20 Millionen EUR
Ding. Das ist das durchschnittliche Budget einer mittelgroßen österreichischen
Gemeinde und da ist es schon notwendig, dass der Gemeinderat, das Hohe Haus
hier und auch der Gemeinderatsausschuss Auskünfte bekommen. Und diese Auskünfte
sind uns bis dato in einer nicht zufriedenstellenden Form gegeben worden.
Es ist halt so, dass es gerade in dieser
Geschäftsgruppe oft Probleme gibt, wenn es um Abrechnungen geht, wenn es um
Evaluierungen geht. Ich erwähne die Fan-Zonen, wo man mehr oder weniger einen
Zweizeiler vorgesetzt bekommt und Millionen genehmigen soll und wenn man irgendeine
Abrechnung verlangt, dann wird man auf Monate vertröstet.
Ich darf Ihnen nur aus einer Anfragebeantwortung
zitieren, denn wenn es darum geht, eine Evaluierung mit ganz konkreten
Fragestellungen durchzuführen, dann heißt es, ich zitiere hier nur auszugsweise:
„Vielfalt und Erfolg der Vereinstätigkeit sind abgebildet im professionellen
Berichtswesen, zu dem alle Vereine verpflichtet sind und können als
zusätzlicher Gradmesser eines effizienten Einsatzes von Subventionsmitteln
angesehen werden.“ Das ist schon ein bisschen wenig. Es ist das Berichtswesen
sehr professionell und die Berichte sind natürlich in Ordnung, aber sie sind
keine Antwort auf Fragen eines Gemeinderats, wenn es um konkrete Fragen des
Mitteleinsatzes geht. Da bekommt man eigentlich eine sehr gut gemachte, optisch
sehr ansprechende Broschüre mit sehr vielen Fotos. Aber das ist eigentlich
keine Antwort auf die Frage: Was genau ist mit dem Geld passiert?
Ich würde Sie wirklich bitten, auch hier den Respekt
vor dem Budgetgesetzgeber - und das Budget wird hier vom Gemeinderat
beschlossen - walten zu lassen, dass man hier auch wirklich auf berechtigte
Fragen Antworten bekommt. Wir haben beim Verein Jugendzentren eine
Kontrollamtsprüfung mit auf den Weg geschickt. Wir warten gespannt auf das
Ergebnis dieser Kontrollamtsprüfung. Sie würden uns die Zustimmung auch zu
diesen Akten maßgeblich erleichtern, wenn Sie uns bei berechtigten Fragen,
gerade angesichts der Summen, nicht so oberflächlich abschasseln würden.
Wenn Sie es sich heute anschauen, wir beschließen
auch einen Bericht über die Verwendung von Fördermitteln, wo es um viel weniger
Geld geht. Wenn ein kleiner Verein 3 000 EUR oder 4 000 EUR
bekommt, was der ausfüllen muss, was er für diese 3 000 EUR oder 4 000 EUR
begründen muss, was er nachträglich belegen muss! Ich glaube, angesichts der
Summen, um die es bei den beiden Vereinen geht, sollte man auch entsprechend
den gleichen Maßstab wie bei den kleinen Vereinen anlegen. Und bei der
allgemeinen Debatte, wie das Verhältnis zwischen der institutionalisierten und
der verbandlichen Jugendarbeit ist, glauben wir auch, dass es da ein gewisses
Missverhältnis gibt.
Ich möchte diesen Geschäftsordnungspunkt auch zum
Anlass nehmen, einen Antrag gemeinsam mit meiner Kollegin Anger-Koch
einzubringen - auch hier geht es um eine wichtige Betreuung von Jugendlichen in
schwierigen Situationen, wenn es um Trennungen geht - betreffend einen
bedarfsgerechten Ausbau der Besuchsbegleitung:
„Die amtsführende Stadträtin wird aufgefordert, im
Zusammenwirken mit anderen Institutionen der öffentlichen und privaten Hand für
die Schaffung eines bedarfgerechten Angebots an Besuchsbegleitung die
erforderlichen finanziellen Mittel bereitzustellen.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung dieses
Antrags an die Frau amtsführende Stadträtin beantragt.“
Meine Damen und Herren! Sind Sie
nicht wehleidig, wenn die Opposition nicht zustimmt. Sie haben bei so vielen
Beschlussanträgen der Opposition Gelegenheit zu
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