Gemeinderat,
42. Sitzung vom 19.12.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 115
gegeben, und die
Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Die Anträge des Stadtsenates
zu den Postnummern 11 bis 14, 16 bis 23, 25 und 26, 30, 32, 37, 39, 42 bis
44, 49 bis 52, 57 bis 60, 62, 64, 66 und 67, 69 bis 72, 74 bis 76, 78 bis 85,
88 bis 91, 93 und 94, 97, 101 bis 107, 109 bis 115, 120 und 121, 123 bis 126,
131 bis 136, 139, 146 bis 148, 150 bis 153, 155 bis 157 gelten gemäß § 26
der Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben. Bis zum Beginn dieser Sitzung
hat kein Mitglied des Gemeinderates zu diesen Geschäftsstücken die Verhandlung
verlangt. Ich erkläre daher gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung diese
als angenommen und stelle fest, dass die im Sinne des § 25 der Wiener
Stadtverfassung erforderliche Anzahl von Mitgliedern des Gemeinderates gegeben
ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender
Beratung die Postnummer 149 zum Verhandlungsschwerpunktsgegenstand erklärt
und gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen: Die
Postnummern 1, 149, 154, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 2, 3, 4, 5, 7, 9,
27, 6, 10, 24, 8, 28, 29, 15, 119, 127, 128, 129, 130, 122, 137, 138, 158, 31,
33, 34, 35, 36, 38, 40, 46, 41, 45, 47, 48, 53, 55, 54, 56, 61, 63, 118, 65,
68, 73, 77, 86, 87, 92, 95, 96, 98, 99, 100, 108, 116 und 11 werden in dieser
Reihenfolge zur Verhandlung gelangen.
Wir kommen nun zur Postnummer 1. Sie betrifft
eine Wahl des Dienstgebervertreters der Gemeindlichen Personalkommission. Bevor
wir über den vorliegenden Wahlvorschlag abstimmen, ist über die Art der
Abstimmung zu entscheiden.
Gemäß § 27 Abs 2 der Wiener Stadtverfassung
sind Wahlen mittels Stimmzettel vorzunehmen, wenn der Gemeinderat nicht mit
Zweidrittelmehrheit anderes beschließt.
Ich schlage vor, die auf der Tagesordnung unter
Post 1 vorgesehene Wahl durch Erheben der Hand vorzunehmen.
Ich bitte nun jene Kolleginnen und Kollegen, die mit
meinem Vorschlag einverstanden sind, um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle
die Einstimmigkeit fest.
Herr GR Marco Schreuder ist als Dienstgebervertreter
aus der Gemeinderätlichen Personalkommission ausgeschieden. Der Grüne Klub im Rathaus
schlägt für dieses Mandat Frau GRin Mag Maria Vassilakou vor.
Ich bitte nun jene Kolleginnen und Kollegen, die
diesem Vorschlag ihre Zustimmung geben wollen um ein Zeichen mit der Hand. –
Ich stelle auch hier die Einstimmigkeit fest.
Jetzt gelangt die Postnummer 149 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Richtlinienadaptierungen und
Laufzeitverlängerungen der Wirtschaftsförderungsaktionen,
Nahversorgungsförderung, Internationalisierungsförderung und Garagenaktionen.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag Krotsch, die Verhandlungen
einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag Nicole Krotsch:
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich eröffne die Debatte. Als Erster zu Wort gemeldet
ist Herr StR Herzog. Ich erteile es ihm.
StR Johann Herzog: Meine sehr geehrten
Damen und Herren! Frau Vorsitzende!
Ich glaube, die Wortmeldungen der Sozialdemokraten,
die wir heute gehört haben, waren entweder belobigend für die eigenen Linien
oder aber sie waren relativ unkonkret, haben sich auf irgendwelche
Absichtserklärungen und Runde Tische mit Banken und sonst jemandem bezogen. Es
war dabei eigentlich nicht wirklich ein Konzept zu sehen, in welcher Form die
auf uns zukommende Wirtschaftskrise bewältigt werden kann.
Wir haben den Eindruck, dass man gewissermaßen darauf
hofft, irgendwie durchtauchen zu können und dass alles ohnedies nicht so
schlimm sein wird, wie es zur Zeit ausschauen könnte. – Wir alle hoffen,
dass es nicht so schlimm wird, aber abgesehen davon wird man sich trotzdem
dagegen wappnen und etwas in Angriff nehmen müssen.
Herr Kollege Spitzer hat den neuesten Slogan von sich
gegeben: „In Wien wird niemand im Stich gelassen." – Herr Kollege!
Die Sozialprobleme in Wien sind gewaltig! Einerseits werden von der Stadt Wien
gewisse Summen für diesen Bereich zur Verfügung gestellt, andererseits holt die
gleiche Stadt Wien jedoch das benötigte Geld über Gebühren und dergleichen
wieder zurück, indem sie einfach seit vielen Jahren in dieser Hinsicht massiv
abkassiert.
Ich habe jetzt nicht die Absicht, ganz in die
Zeitungswelt hineinzugehen. Ich meine aber, man sollte sich doch kurz
anschauen, was alles gesagt wird. So heißt es zum Beispiel in der „Welt“,
bezogen auf Berlin: „Nächstes Konjunkturprogramm kommt bestimmt.“ – In
Wien sind es 100 Millionen. Von den Entwicklungen bei Chrysler und General
Motors ist natürlich auch Wien mit betroffen, weil es da einige
Zulieferbetriebe gibt. – In der „Welt“ ist davon die Rede, dass Berlin mit
minus 3 Prozent und einer schweren Rezession rechnet. In einem Essay in
der „Welt“ vom 15. Dezember sagt ein Wirtschaftler: „Was als reinigendes
Gewitter begann, hat sich zu einer kapitalen globalen Krise entwickelt, deren
Ausgang ungewiss ist. Optimistisch zu sein ist schwer."
Das heißt also, es stehen uns sicherlich unglaubliche
Probleme bevor. Die Antwort der Sozialdemokraten ist jedoch – um es milde
auszudrücken – verhalten.
In der Wirtschaftsabteilung der „Süddeutschen
Zeitung“ wird festgestellt, dass die Finanzkrise den Abschwung beschleunigt,
was auf den Arbeitsmarkt durchschlägt. Es wird in diesem Zusammenhang vom
Dominoeffekt gesprochen.
Das trifft aber nicht nur auf die
Wirtschaft der Bundesrepublik zu. Das WIFO hat erst jetzt im Dezember 2008 eine
auf ganz Österreich bezogene Studie veröffentlicht, und darin wird alles
Mögliche festgestellt, was für uns ungemein wichtig ist. Und ich glaube, in
Anbetracht dessen kann man sagen, dass die Entwicklung ausgesprochen schwierig
ist und dass die Tatsache, dass jetzt ein Abschwung eingetreten ist, niemanden
wirklich überraschen kann. Kurz zusammengefasst wird davon gesprochen, dass die
Konjunkturentwicklung im
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular