Gemeinderat,
40. Sitzung vom 26.11.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 46
Die Frau Vizebürgermeisterin hat das mit dem Herrn
Frank schon lange klargestellt, nämlich ganz am Anfang unserer Debatten hat sie
das hier öffentlich gemacht. Aber darum geht es Ihnen gar nicht. Natürlich hat
Sie den Zentralunternehmer nicht ausgesucht, aber auch egal. Ich meine, Sie
wollen Ihre Vorwürfe wiederholen! (GR Mag Alexander Neuhuber: Wir haben ihn
nicht ausgesucht! Also wer hat ihn ausgesucht?) - Das wissen Sie genauso wie ich. Ich habe wenig Zeit, daher
lasse ich mich jetzt nicht aufhalten! (GRin
Mag Maria Vassilakou: Wir wollen eine vernünftige Antwort bekommen!)
Eines ist klar, was die Ausschreibung betrifft, hat
sich gezeigt, es hat keine politische Einflussnahme, keinen politischen Druck
gegeben. Dass es im Nachhinein betrachtet nicht richtig war, ist klar. Ich
vertrete hier auch die Meinung, die das Kontrollamt vertritt. (GR Mag Alexander Neuhuber: Ein
Abstimmungsgespräch hat es gegeben, sagt der Herr Wurz!) Der Gemeinderat
hat diese Kostenbeteiligung beschlossen. Sie ist als wirtschaftlich sinnvoll
und zweckmäßig bewertet worden. Das zitiere ich deshalb, weil Sie mich
zitieren. Die Mieten und Bestandskosten und die Vermietung sind in einer
breiten Bandbreite als angemessen bewertet worden.
Zur politischen Verantwortung gesagt: Dass von der Messe
bis zum Prater etwas passiert, das ist die politische Verantwortung der Frau
Vizebürgermeisterin! (GR Mag Dietbert
Kowarik: Jetzt haben Sie es!) Beim Prater hat sich nichts getan. Wir waren
froh, dass es endlich einen politischen Schub gibt. Es ist retro, wenn man
sagt, damals war es gut. Jetzt wird es von den Wienerinnern und Wienern
angenommen, es sind 10 Prozent mehr Umsätze. Das Leasing-Projekt
funktioniert. Das ist entsprechend vermietet, es läuft. Die Verantwortung kann
die Frau Vizebürgermeisterin gerne und gut tragen! Sie wird daher von uns auch
unterstützt! (Beifall bei der SPÖ.)
Zur Kollegin Gretner, die immer allerlei Vorhersagen
bringt, dass alles überdacht ist, nichts fertig wird. Alle Prophezeiungen haben
nicht gestimmt. Jetzt prophezeit sie uns Dinge, die schon vorgekommen sind. Das
ist ein alter Wahrsagerinnentrick: Sage das Gestern voraus und du wirst recht
behalten, aber fürchte das Morgen! Nun sieht man, zu welchem Zirkusniveau es
gekommen ist! Diese Ankündigungen und Anwürfe, die Sie behauptet haben, haben
sich nicht bewahrheitet! (GRin Dipl-Ing Sabine Gretner: Die haben sich sehr
wohl bewahrheitet!) Die haben sich nicht bewahrheitet! Jetzt sagen Sie,
dass Sie das damals gesagt haben, aber damals war das nicht Ihr
Hauptkritikpunkt! Jetzt steht es drinnen, jetzt werfen Sie uns das vor! Das ist
sehr einfach! Das haben Sie gelesen, das habe ich gelesen! Das ist wahnsinnig
mutig!
Natürlich ist der Kontrollamtsbericht mit Kritik
behaftet. Wenn Schwierigkeiten aufgetreten sind, sind diese aufzuarbeiten.
Lehren für die Zukunft daraus zu ziehen, dazu sind wir bereit. Aber das geht
nur an die Opposition, zur Sachdiskussion zurückkehren und gemeinsam den Prater
zu entwickeln! In dem Stil wird es nicht gehen!
Ich fordere Sie daher auf, beenden Sie dieses
unwürdige politische Spektakel! - Vielen Dank! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Herr GR Mag Kowarik, bitte.
GR Mag Dietbert Kowarik (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine Damen und
Herren!
Thema der Aktuellen Stunde:
„Neugestaltung Riesenradplatz - Chaoskarussell im Prater. SPÖ-Misswirtschaft
muss Konsequenzen haben!“ Wieder einmal reden wir heute über das Debakel rund
um den Riesenradplatz und um die Errichtung dieses neuen Riesenradplatzes.
Leider ist bis jetzt die Mehrheitsfraktion noch immer nicht bereit, die ganze
Tragweite dieser traurigen Angelegenheiten zur Kenntnis zu nehmen!
Herr Kollege Vettermann, ich fühle mich an die
gestrige Diskussion im Kulturbereich erinnert. Sie werfen uns vor, dass wir den
Geschäftsstücken als Opposition grundsätzlich zugestimmt haben. (GR Heinz Vettermann. Ich werfe es nicht
vor, ich stelle es fest! Sie haben auch zugestimmt!) Das können Sie uns
doch nicht vorwerfen und nachher sagen: „Und jetzt seid ihr auf einmal nicht
mehr dafür?" - Darum geht es nicht, Herr Kollege Vettermann! Es geht
darum, selbstverständlich geben wir Zustimmungen zu unserer Meinung nach guten
Geschäftsstücken oder Vorhaben, aber uns geht es auch darum, und das sollte
eigentlich selbstverständlich sein, dass ein ordentlicher Einsatz der Mittel
und eine ordentliche Abwicklung der Vorhaben gewährleistet sind.
Dass es nicht so ist, wissen wir inzwischen. Sie
kennen den Kontrollamtsbericht. Der ist ausführlich und wie immer bestens recherchiert.
Darin kommt in aller Klarheit deutlich zum Ausdruck, dass da sehr viel falsch
gelaufen ist. Das Einzige, was man von Ihrer Seite immer hört, sind
Beschwichtigungen und Feststellungen, wie hervorragend die Umsetzung war. Man
könnte meinen, die einzige Antwort und Entschuldigung für Probleme, die
inzwischen schon eingestanden werden - steter Tropfen höhlt den Stein - ist, es
wird immer die Ausrede genannt, das wichtigste Ziel war, dass der
Riesenradplatz bis zur Fußball-EM im Juni 2008 fertiggestellt werden muss. Das
haben wir erreicht, keine Frage. Trotzdem kann man doch nicht alles diesem
Zeitziel unterordnen, koste es, was es wolle! Meiner Meinung nach ist das nur
eine schlechte Ausrede! Die Vermutung liegt nahe, dass in dieser Angelegenheit
womöglich nicht nur das Zeitziel eine wesentliche Vorgabe der politischen
Verantwortlichen war! (GR Godwin
Schuster: Das ist ja verrückt!)
Gehen wir zu den Fakten über: Ein
wesentlicher Kritikpunkt war die Auftragsvergabe an die Explore 5D. Wir
haben es schon gehört, es ist auch nachzulesen, gern noch einmal: Die
Explore 5D wurde als Totalunternehmerin mit der Planung und Bauabwicklung
des gegenständlichen Vorhabens beauftragt, und zwar - Kritikpunkt - ohne
Berücksichtigung des Vergabegesetzes, ich weiß schon, auch unter der
Berücksichtigung, dass die Rechtsfragen in diesem Zusammenhang und auch die
anzuwendenden europarechtlichen Vorgaben nicht
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