Gemeinderat,
38. Sitzung vom 30.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 103 von 106
etwas errichten und auch aktivieren. Ich möchte auch festhalten, von der Stadtplanung war dort kein Hochhaus vorgesehen und geplant. Es kam aber ein Investor, der gesagt hat, er sei bereit, dort zu investieren, möchte dort etwas erreichen, möchte dort etwas realisieren. Wir haben das im Zuge der Stadtbaukommission nach dem Hochbaukonzept überprüfen lassen. Es ist dort eine hochwertige Verkehrsanbindung durch die U-Bahn, es fahren dort vier Autobusse weg, das Stellplatzregulativ musste eingehalten werden. Selbstverständlich mussten wir auf die Sorgen und Interessen von vielen Partnerinnen und Partnern in diesem Bereich Rücksicht nehmen. Es galt, die Sorge der Anrainerinnen und Anrainer zu befriedigen. Der Bezirk hat seine Vorstellungen gehabt. Wir mussten auf die UNESCO Rücksicht nehmen, obwohl wir das nicht müssen, weil wir außerhalb der Kern- und Pufferzone liegen. Der Investor hatte seine Vorstellungen. Die Kaufleute in Meidling hatten ihre Vorstellungen. Wir mussten die Meidlinger Hauptstraße auch einbeziehen. Es hat natürlich in der Meidlinger Hauptstraße immens viele Entwicklungen gegeben. Wir wissen, dass der Meidlinger Bahnhof heute schon der zweitwichtigste Bahnhof Wiens ist. Er wird in den nächsten Jahren den Südbahnhof ersetzen. Die Investition und der Bau der Arcade haben sich auch positiv in diese Richtung entwickelt.
Dass wir von der Stadtplanung, Kollege Hoch, es uns
leicht gemacht haben, nur die Interessen des Investors berücksichtigt haben,
stimmt einfach nicht! Sie wissen ganz genau, dass wir im Bezirk hart verhandelt
haben, um etliches zu erreichen. (GR
Alfred Hoch: Aber nicht genug!) Wir wissen, dass wir auch die Anbindung zum
15. Bezirk attraktivieren wollen. Ich erinnere auch daran, dass hinter dem
Samariterbund sehr viele neue Wohnbauanlagen entstehen. Wir haben dort einen
U-Bahn-Ausgang auf der Seite des Komet, der alles andere als attraktiv ist und
genützt wird. Wir haben dort einen Radweg, auf dem hineinzukommen ist. Wir
haben eine Grünraumgestaltung. Und wir haben sehr wohl lange mit dem Investor
verhandelt, sodass wir, um alle Interessen einzubauen, redimensioniert haben.
Das ursprüngliche Hochhaus wäre 120 m gewesen. Jetzt sind wir bei
60 m, plus Aufbauten kommen wir auf 73 m.
Ich verstehe diese ganzen Widersprüche nicht.
Einerseits sagt Frau GRin Gretner, es wäre interessanter, höher zu bauen und
dafür die Massivität zu reduzieren und auf der anderen Seite kritisiert man die
Höhe des Hauses. Da muss man sich halt entscheiden. Eine Kubatur muss ich
irgendwo verteilen. Wenn ich höher bauen kann, kann ich in der Breite ein
bisschen sparen, sonst nicht.
Wir haben lange mit dem Investor verhandelt. Auch
deswegen haben wir den Akt vor dem Sommer abgesetzt, weil wir genau wissen
wollten, ob die Realisierung der Brücke als Übergang des Wientals machbar ist.
Wir wollten auch bessere Lösungen für die Anbindungen an die Meidlinger
Hauptstraße. Frau GRin Gretner, der Taxistandplatz wird auf die andere Seite
verlegt, der Gehsteig wird verbreitert, wird begrünt, wird attraktiviert. Diese
ursprüngliche attraktive Anbindung haben wir fallengelassen und wegverhandelt,
weil ursprünglich hätte ein Steg kommen sollen, um direkt von den Komet-Gründen
Richtung Meidlinger Hauptstraße zu kommen. Weil sehr viele AnrainerInnen
dagegen waren, wurde das abgelehnt und weggebracht.
Diese Absetzung im Juni hat auch zu einem
Nachdenkprozess beim Betreiber geführt, der noch einmal detailliert dargestellt
hat, was er in diesen Raum alles investieren wird. Darunter liegt auch der
Umbau des Kreuzungsbereichs Fabriksgasse/Schönbrunner Straße/Schönbrunner
Schloßstraße in der Richtung, damit interessanter, leichter und
verkehrssicherer auch die Überquerung und die Attraktivität erreicht wird.
Zu dem Vorwurf, Frau GRin Gretner, dass keine
Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt worden ist: Erstens ist die
Umweltverträglichkeitsprüfung nicht eine Sache der Stadtentwicklung, sondern
der Umweltabteilung und zweitens wissen Sie ganz genau, nach dem
Umweltverträglichkeitsgesetz kann das erst passieren, wenn es eine gültige
Planung gibt. Uns jetzt vorzuwerfen, warum wir die Widmung ohne
Umweltverträglichkeitsprüfung machen und andererseits geht die
Umweltverträglichkeitsprüfung gar nicht, wenn es keine Widmung gibt, ist eine
eigenartige Sache! Fragen Sie auch Mandatare des 10. Bezirks, wie Frau GRin
Gaal oder Herrn GR Harwanegg, wie sich das Columbus-Center, auch ein
Einkaufszentrum mit Parkgarage, ausgewirkt hat, wie verkommen der erste Teil
der Fußgängerzone der Favoritenstraße ursprünglich war und welche Aufwertung er
dadurch erreicht hat.
Zu Ihnen, Herr Kollege Hoch: Zu sagen, dass es eine
Horuck-Aktion ist (GR Dr Herbert
Madejski: Zehn Jahre!) und wir jetzt knapp vor der Widmung, Kollege Hoch,
einen Abänderungsantrag bringen, um sozusagen die Flucht nach vorne anzutreten,
ist einfach nicht wahr! Leider hört er mir jetzt nicht zu, weil seine Kollegen
ihn davon abhalten. Sie wissen, dass wir diesen Abänderungsantrag mit Ihnen
schon beim letzten Gemeinderat besprochen haben. (GR Alfred Hoch: Ich wollte ja drauf!) Sie sagen, das ist eine
Horuck-Aktion, die Flucht nach vorn, fünf vor zwölf bringen die SPÖ und die FPÖ
diesen Antrag ein. Das ist einfach nicht wahr! Wir haben Überlegungen
angestellt. Wir möchten vom Bezirk, dass dieser Standort entwickelt wird. Wir
wollen nicht, angesichts der jetzigen Finanzkrise und angesichts der Gefahr der
Rezession, wo es das Gelände schon gibt, dass wir etwas widmen, ohne dass es
womöglich realisiert wird. Jetzt sind wir als Mandatarinnen und Mandatare
gefordert zu überlegen, wie wir das unterbinden können. Wie können wir eine
mittel- bis kurzfristige Realisierung erreichen? Wie schaffen wir es, dass
diese Widmung nicht eine Spekulation wird, die dann vielleicht erst in zehn
Jahren vergoldet wird? Deshalb bringen wir diesen Antrag ein. Wir glauben, fünf
Jahre ist ein realistischer Rahmenwert, aber fünf Jahre sind auch nicht die
Welt.
Ich möchte auch zu Ihnen, sehr
geehrte Damen und Herren der Bürgerinitiative, sagen, dass mit dem heutigen Tag
nicht ein Projekt realisiert und nicht ein Projekt
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