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Gemeinderat, 38. Sitzung vom 30.10.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 102 von 106

 

Sag es!)

 

Der nächste Punkt ist sicher ein kleinerer Punkt, der aber nicht ganz unwichtig ist, wenn man mit den Anrainern gesprochen hat. Die Auflassung der Fabriksgasse und die Zufahrt dann über die Wiental-Kante ist ein nicht zu vernachlässigendes Problem. Ich glaube aber trotzdem, dass es wert ist, hier für das Protokoll auch gesagt zu werden.

 

Verkehrskonzept: Uns ist das in der Stadtentwicklungskommission präsentiert worden. Es ist ähnlich, wenn ich kurz ausschweifen darf, wie beim Hauptbahnhof. Wir tätigen Investitionen in Bauten und in Wirklichkeit soll dann der Verkehr abnehmen. Das sind Dinge, an die ich nicht glaube. An die glauben auch die Leute nicht. Das gehört einmal ordentlich nachvollziehbar gestaltet.

 

Nächster Punkt, Einkaufszentrum: Wenn man behauptet, man erwartet sich von einem neuen Einkaufszentrum einen Impuls für die Meidlinger Hauptstraße, dabei aber beobachten kann, dass dieses Einkaufszentrum gar nicht an der Meidlinger Hauptstraße liegt, wundere ich mich, wie ich dann einen Impuls erwarten kann. Es gibt keine Verbindung zur Meidlinger Hauptstraße. Das kann mir keiner erzählen, so toll der Branchenmix auch sein wird. Es stimmt schon, entscheidend ist der Branchenmix für den Erfolg eines Einkaufszentrums, aber wenn das Einkaufszentrum gar nicht bei der Meidlinger Hauptstraße liegt, sondern etwas weiter weg ist, müssen Sie mir erklären, wie dann jemand, der mit seinem Auto zu dem Einkaufszentrum fährt, dort Einkäufe tätigt, dann mit seinem Auto aus der Garage herausfährt und sich im öffentlichen Gut bei der Meidlinger Hauptstraße einen Parkplatz sucht und dort noch einmal einkaufen geht. Das kann mir keiner erklären, das gibt es nicht! (GR Heinz Hufnagl: Das sind zwei Minuten Fußlauf!)

 

Dort gehört eine attraktive Anbindung hin. Sie haben sicher den Abänderungsantrag gelesen. Wir fordern das seit Jahren. Im Abänderungsantrag steht heute komischerweise, dort gehört eine ordentliche Verbindung zwischen dem Einkaufszentrum und der Meidlinger Hauptstraße her. Also bitte, habt ihr alle geschlafen? (GR Dr Herbert Madejski: Willst du jetzt ein Einkaufszentrum oder nicht?) Das wird seit Jahren in der Bezirksvertretung Meidling, aber auch in der Stadtentwicklungskommission und in allen anderen Gremien diskutiert! Ich gehe davon aus, dass es keine positiven Auswirkungen auf die Meidlinger Hauptstraße haben kann. Wenn man das Beispiel Arcade nimmt, stimmt es schon, das war sehr gut für die Meidlinger Hauptstraße, aber das liegt direkt dort. Wenn ich bei der Meidlinger Arcade hinausgehe, bin ich auf der Meidlinger Hauptstraße und kann dort die Geschäfte besuchen beziehungsweise Dienstleistungen konsumieren beziehungsweise Waren erwerben.

 

Letzter Punkt, und der ist, glaube ich, drinnen geblieben: Es ist für uns immer sehr wichtig, dass wir gerne eine Wohnnutzung an der Wiental-Kante hätten. Das wurde auch nicht gemacht. Das wurde dann erst gestern in diesen Abänderungsantrag aufgenommen. Ich weiß nicht, ob es noch drinnen ist. – O ja, die Wohnnutzung ist noch drinnen. Also die wäre für uns auch wichtig, direkt an der Wiental-Kante, haben wir auch in den Bezirksgesprächen mit der Frau Bezirksvorsteherin beziehungsweise Ihrem Bauausschussvorsitzenden vorgebracht, wurde uns aber nicht zugestanden. Ich freue mich trotzdem, dass er im Abänderungsantrag geblieben ist.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, ich glaube, das waren schon einige Punkte, die nach der Einleitung klar machen, warum wir dieser Flächenwidmung nicht zustimmen. Wir glauben aber, wie die Mehrheit in diesem Saal, dass dieses Projekt unter Begutachtung dieses Abänderungsantrags gar nicht umgesetzt wird. Trotzdem kann man nur hoffen, dass in der nächsten Zeit die Planungsvorhaben der Stadtplanung oder der Gemeinde doch ein bisschen seriöser vonstatten gehen, damit man dann, wie gesagt, unter Einbeziehung aller Anrainerinnen und Anrainer, die man in so einem Projekt ernst nehmen muss, versucht, gemeinsam gute Projekte zu entwickeln, die wirklich die Zustimmung aller Fraktionen und auch aller Anrainer bekommen können. - Danke. (Beifall bei der ÖVP und von der Besuchergalerie.)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Dipl-Ing Al-Rawi. - Bitte schön.

 

GR Dipl-Ing Omar Al-Rawi (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Sehr verehrte Damen und Herren!

 

Heute ist schon vom GR Troch das Wort vom Kind des Bezirkes gefallen. Es ist auch sehr interessant, wenn wir heute darüber reden, welche Mandatare, die es sich für das Projekt nicht leicht gemacht haben, in Meidling nicht nur politisch tätig sind. Zu meiner Person: Auch wenn ich in Bagdad geboren bin, lebe ich seit 30 Jahren in diesem Bezirk. Als Kind habe ich immer Wien besucht, war bei meiner Großmutter und auch in diesem Meidlinger Bezirk.

 

Wer sich ein bisschen die Geschichte dieses Standorts anschaut - Frau Kollegin Gretner, Sie waren, glaube ich, damals noch gar nicht auf der Welt -, weiß, das war wirklich einmal ein Umsteigeplatz. Von dort sind die beiden Stadtbahnen weggefahren, das Wiental, der Gürtel, der Achter hat dort gekreuzt, Bankfilialen, das berühmte Stadtkaufhaus Komet war dort, wo Wienerinnen und Wiener sehr gern eingekauft haben. Die Meidlinger Hauptstraße war eine der renommiertesten und größten Einkaufsstraßen Wiens. Dann kam es halt zu sehr vielen Änderungen im Laufe der Jahre, der Bau der U6, die Einstellung des Achters, der Bau der U-Bahn-Station Bruno-Pittermann-Platz/Längenfeldgasse. Die Meidlinger Hauptstraße hat eine gewisse Attraktivität verloren, auch im Zuge des Kaufkraftverlusts, auch im Zuge der Armut, die sich leider eingeschlichen hat. Dann ist auch der Konkurs dieses Kaufhauses gekommen. Ich kann heute wahrlich sagen, dass der Komet-Standort nicht wirklich der Vorzeigeplatz Wiens ist, sondern, und ich möchte niemandem nähertreten, als ein Schandfleck bezeichnet wird!

 

Jetzt liegt es im Interesse des Bezirks, dass wir dort

 

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