Gemeinderat,
38. Sitzung vom 30.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 94 von 106
Liegenschaft,
zu.
Also,
beiderseitige Unterstützung bei der Schaffung eines Bauplatzes. Wie weit reden
da die Dr Bullas mit, wenn es um die Schaffung geht. Noch habe ich gedacht, das
wären Magistratsangelegenheiten, aber anscheinend gesteht der Vertrag jetzt
auch schon Privaten diese Möglichkeit zu.
Und
im Falle einer absehbaren Verzögerung: Schon jetzt schreibe ich in den Vertrag
hinein, dass wahrscheinlich die Fristen, die ich festlege, ohnedies überhaupt
nicht halten werden, und dann geht es eben darüber weiter. Es wird hier
überhaupt nicht gesprochen, dass das Geld verzinst werden soll, dass man halt
mehr kriegt, es wird nicht davon gesprochen, dass damit, weil sie es so
unbedingt wollen, das Geld bei der Stadt Wien verbleibt, nein, wir zahlen es
auch wieder zurück, und alles nur für Herrn und Frau Dr Bulla, in deren Sinne,
und nicht im Sinne der Stadt Wien. Das ist schon wirklich leicht skandalös, das
muss ich schon sagen.
Aber
es geht ja weiter mit dem Ganzen. Es gibt ja dann angeschlossen diesen
Kaufvertrag. Und für den Fall, dass sich innerhalb eines Zeitraumes von zehn
Jahren, gerechnet ab beidseitiger grundbuchsfähiger Unterfertigung des
Kaufvertrages, die Raumwidmung oder die tatsächliche Nutzung der auf der
gegenständlichen Fläche errichteten Gebäude dahin gehend sich ändert, dass
diese ganz oder teilweise nicht für medizinische oder soziale Zwecke genutzt
werden können, dann werden diese 80 Euro bezahlt. Aber das ist nicht
genug, sondern die Stadt Wien kommt Dr Bulla noch einmal entgegen und
sagt: Nun ja, sozialmedizinisches Zentrum, da gehören ja auch unterstützende
Bauvorhaben dazu, wie etwa die Cafeteria oder Vortrags- und
Ausbildungsräumlichkeiten.
Also, bitte nicht bös sein, aber wenn ich ein
sozialmedizinisches Zentrum mache, dann sind als unterstützend oder alternativ
für mich mit Sicherheit nicht Cafeteria oder Ausbildungsräumlichkeiten zu
verstehen.
Also, dieser Vertrag hinkt stark. Ich habe versucht,
ihn jetzt nur in Kurzform zu bringen, denn würde man auf diese ganzen
Eventualitäten eingehen, dann könnten wir unter Umständen morgen noch da sein.
Aber was hier allen, die diesen Akt nicht kennen, bis jetzt sicher nicht klar
war, und auch der Opposition im Ausschuss bis zum Schluss nicht klar war,
sondern nur die Frau Berichterstatterin hat im Ausschuss zum Schluss die
Bemerkung fallen lassen, nun eigentlich sollte es ja eine Zahnklinik für
behinderte Menschen werden. Also, so einen Vertrag, wo ich eine Zahnklinik für
behinderte Menschen dann austauschen kann gegen eine Cafeteria, gegen einen
Vorführraum, oder worauf ich immer gerade lustig bin, in einer Zeit, wie es mir
gerade in den Weg passt, zu einem Preis, der mir sowieso alles schenkt, also da
verschleudert die Stadt Wien sehr viel zu Lasten ihrer Steuerzahler. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum
Wort gemeldet ist Herr StR Ellensohn.
StR David Ellensohn: Herr Vorsitzender!
Meine Damen und Herren!
Das ist tatsächlich, und wir haben das im Ausschuss
sehr ausführlich diskutiert, ein Fall, der in die Nähe von dem kommt, ich
wünsche mir was und dann krieg ich genau diese Widmungen dazu. Und dann wird
ausführlich besprochen, was denn der Sinn und der Zweck ist, warum die Gemeinde
das haben möchte. Und einer der Punkte war, das ist auch vorher besprochen
worden, es soll hier ein Sozialmedizinisches Zentrum entstehen, und das Ehepaar
Bulla wird dafür garantieren. Im Vertrag selber gibt es eine Klausel, die
lautet, wenn ihr das nicht macht, dann müsst ihr halt ein bisserl mehr zahlen,
aber es geht auch. Und das haben wir im Ausschuss thematisiert und die Idee
war, entweder möchte die Stadt dort ein sozialmedizinisches Zentrum, dann
schauen wir doch, dass wir das so hineinschreiben, dass sie entweder das
machen, und wenn sie es nicht machen, nehmen wir ihnen das Grundstück wieder
weg, machen es selber, schreiben es aus.
Da war noch ein anderer Vorschlag, warum ist das
überhaupt nicht ausgeschrieben worden, vielleicht hätten wir von jemand anderem
mehr gekriegt, und so weiter. Alle diese Vorschläge hätte man in der
Zwischenzeit berücksichtigen können, noch dazu, wo alle sehr blauäugig zugesichert
haben, nein, die wollen ohnedies nichts anderes machen, die machen ohnedies zu
100 Prozent das. Wozu muss ich dann Klauseln im Vertrag haben, die
zumindest juristisch so weit gedehnt sind, dass am Ende herauskommt, die Stadt
hat zwar ein bisserl mehr Geld nachher, aber er baut irgendwas.
Eine reine Cafeteria. Wollen wir das, ist uns das
egal? Es war alles nicht herauszufinden im Ausschuss, und die Ausführungen von
Frau Frank waren in dem Punkt hundertprozentig stimmig, die Diskussion war
ausführlich, die Ergebnisse, die die SPÖ da gezeigt hat, waren halt, redet es
auf die Wand rauf, und dann lassen wir es sein, und wir werden schon sehen, und
sie werden schon tun. Die Wahrheit ist jetzt: Es wird ein Akt beschlossen, wo
wir alle glauben, am Ende werden wir dann dafür ein sozialmedizinisches Zentrum
an dem Platz bekommen.
Sicher ist das nicht, wissen tut das hier herinnen
überhaupt niemand, weil das Ehepaar, das dieses Grundstück jetzt kauft, auch
etwas anderes bauen darf. Mit einem Satz, der drin war. Wir haben das gut
durchgeredet, und es hat uns auch niemand vom Gegenteil überzeugen können. Wir
verkaufen also ein Grundstück, und irgendwas wird dann dort schon stehen am
Ende. Das ist das, was wir jetzt haben.
Das finden wir schade, eine Diskussion darüber, was
wir wirklich dort haben möchten, wäre sinnvoll gewesen. Wenn sich die SPÖ schon
auf ein sozialmedizinisches Zentrum dort festlegt, dann soll sie wenigstens das
garantieren. Auch das kann die SPÖ nicht, und deswegen werden wir diesem Akt
nicht zustimmen. Danke. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Ing Mag Dworak. Bitte schön.
GR Ing Mag Bernhard Dworak
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Ja, es ist schon sehr viel gesagt
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular