Gemeinderat,
38. Sitzung vom 30.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 93 von 106
Vorredner genannt haben, beziehen sich auf
unterschiedliche Vorgänge. Also, es ist nicht so, dass der ursprüngliche Preis
so stark in die Höhe geschossen ist, sondern da sind zusätzliche Quadratmeter
angekauft worden, und es bedarf keiner Aufgeregtheit, keiner Frage, die Stadt
kaufe zu teuer ein und Ähnliches, sondern das ist ein ganz normaler Vorgang.
Und daher ersuche ich Sie alle um Zustimmung zu diesem Aktenstück. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: So, die Debatte ist geschlossen. Der
Berichterstatter hat auf das Schlusswort verzichtet. Wir können die Postnummer 43
gleich abstimmen.
Wer von den Damen und Herren für diese Post ist,
bitte ich um ein Zeichen der
Zustimmung. - Das ist mit den Stimmen der Sozialdemokraten und der ÖVP
so mehrheitlich beschlossen.
Es gelangt die Postnummer 44 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft den Neubau des Bildungszentrums Simmering. Hier ist
keine Debatte vorgesehen, wir können gleich abstimmen.
Wer ist für diese Postnummer 44? – Das ist
mehrstimmig mit den Stimmen der Sozialdemokraten und der Freiheitlichen so beschlossen.
Es gelangt die Postnummer 46 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft die Einräumung einer Kaufoption sowie die
Ermächtigung zum Abschluss eines Dienstbarkeitsvertrages bezüglich eines
Grundstückes im 22. Bezirk. Die Frau GRin Schubert leitet bitte ein.
Berichterstatterin
GRin Ingrid Schubert: Sehr geehrte Damen und Herren! Ich ersuche
um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzender
GR Günther Reiter: Gemeldet ist Frau GRin Frank. Ich erteile ihr
das Wort.
GRin
Henriette Frank (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr
Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Herr Stadtrat! Meine sehr geehrten Damen
und Herren!
Zuerst
möchte ich einmal nicht anstehen zu sagen, danke, dass Sie uns in einer
dermaßen umfangreichen Art und Weise die Akten zur Verfügung stellen, denn die
machen hier diese Diskussionen, die wir führen, überhaupt einmal möglich.
Was
mir viel weniger gut gefällt, ist aber diese Überheblichkeit von der
SPÖ-Mehrheit, dass Sie sagen, egal, was die Opposition will, und diesen Antrag
hat ja die grüne Opposition
versucht, beim letzten Wohnbauausschuss absetzen zu lassen, wo sie aber
natürlich niedergestimmt wurde, und diese Überheblichkeit ist überhaupt nicht
angenehm und meiner Meinung nach auch nicht zielführend.
Worum
geht es jetzt bei diesem Akt? Das ist einmal erstens die Einräumung einer
Kaufoption, und das Zweite ist damit verbunden, weil es der Verkauf eines
Bauplatzes für ein sozialmedizinisches Zentrum ist. Ich gehe jetzt ungefähr
nach diesem Vertrag vor, der aber derart undurchsichtig scheint, dass ich
glaube, da werden sich noch viele Rechtsanwälte damit befassen müssen, wenn er
auch tatsächlich in dieser Form durchgeführt wird.
Und
da ist es einmal zuerst so, dass das Angebot dieser Kaufoption wirksam wird,
sobald ein Bauplatz auf der Liegenschaft gemäß Punkt 1.1 dieses Vertrages
grundbücherlich angemerkt wurde. Jetzt ist aber hier nicht weiter definiert,
wer diese grundbücherliche Anmerkung veranlasst, was aber wichtig wäre, denn
das ist nämlich mit einem Fristenlauf verbunden. Normalerweise soll die Option
bis 31.7.2010 gehen, wenn aber jetzt bis zur Verlängerungsmöglichkeit 2011 nur
weniger als ein Jahr liegt, und das ist von dieser grundbücherlichen Eintragung
abhängig, dann wird es automatisch wieder verlängert. Es wird aber, obwohl es
dann verlängert wird, nicht über diese 7 000 EUR Optionsgeld
hinausgehen.
Das
heißt, egal wie lange es werden wird, es kommt später noch einmal ein Passus,
dass selbst diese 2011er Frist bei der Verlängerung noch möglich ist. Da muss
man wieder einen neuen Optionsvertrag machen. Es ist in diesem Fall eigentlich
alles möglich, nichts ist fix, und dann kostet das aber noch immer nichts. Und
mit dem Optionsgeld sind Sie dann sogar so großzügig, dass, wenn es zu einem Kauf
kommen sollte, dann gibt man das Optionsgeld auch einmal gleich wieder zurück.
Damit bloß nur, es geht hier um Herrn DDr Bulla und Frau Mag Bulla, diese nicht
mit irgendwelchen Kosten belastet werden.
Also
ich glaube nicht, dass die Stadt Wien im jetzigen Zeitpunkt so großzügig Gelder
an Leute verteilen kann, die offensichtlich ein gesteigertes Interesse haben
hier, in einem Entwicklungsgebiet, wie wir ja heute schon gehört haben, etwas
zu errichten. Für jeden, der es haben will, nämlich für jeden, der dort hin
will, ist das einfach ein Top 1-Gebiet, und Sie vergeben dann aber dieses
Top 1-Gebiet, wenn es zum Verkauf an Herrn und Frau Dr Bulla kommen sollte, und
sagen dann, der Quadratmeter kostet 220 EUR.
Bitte,
das ist ja das Geschenk überhaupt, wenn man sich schon jetzt in diesem neu
entwickelten Stadtviertel um ein Grundstück bewirbt, das nur, sage ich einmal,
nur 220 EUR kosten kann. Es ist jetzt noch eine Höhenbeschränkung
auferlegt, aber es ist auch schon drinnen, sollte es dann nicht dieses sozialmedizinische
Zentrum werden, oder anderes gebaut werden, dann werden halt Frau Mag Bulla und
Herr Dr Bulla 80 EUR drauflegen. Nun bitte, 300 EUR, in welchem
Stadtteil, muss ich schon sagen, kriegen Sie in einer Toplage um diesen Betrag
pro Quadratmeter überhaupt noch ein Grundstück!
Aber
es geht ja weiter, denn dieses Grundstück ist ja jetzt noch ein Parkgebiet und
ein Erholungsgebiet. Es ist ja noch überhaupt keine Widmung da und nichts da,
was darauf hindeutet, dass das errichtet werden kann. Es steht ja dann auch
irgendwie im Vertrag, falls es doch nicht möglich ist, dann findet man aber
wieder andere Lösungen.
Also, das Ganze ist ein Vertrag, der immer nur
festlegt, wenn nicht, dann, und es ist das Ganze sehr vage. Die Stadt Wien und
die Optionsnehmer sagen sich wechselseitig die loyale Auslegung dieses Anbots
sowie bestmögliche Unterstützung bei der Erreichung der Parteiabsicht, der
Schaffung eines Bauplatzes auf der
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