Gemeinderat,
38. Sitzung vom 30.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 90 von 106
Also noch einmal, eine Einladung an alle Fraktionen,
doch zuzustimmen, weil ja angeblich alle Fraktionen dafür sind. (Beifall bei
der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr Dr
Madejski hat sich noch zum Wort gemeldet.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Ich werde heute immer provoziert, sonst würde ich
ohnedies nicht reden.
Aber, Kollegin Zankl, wir kennen einander, Sie
besuchen die Ausstellungen, wir besuchen die Ausstellungen, gar keine Frage, zu
den Bezirksfestwochen gab es eine wunderschöne Ausstellung, es waren
wunderschöne Veranstaltungen dort. Das darf uns aber nicht hinwegtäuschen, dass
dort beim Kabelwerk natürlich große, größte Planungsfehler passiert sind, das
ist überhaupt keine Frage, und es sind auch größte Besiedlungsfehler passiert.
Auf das möchte ich auch noch ganz kurz eingehen.
Das Erste, lassen Sie mich ein bisschen launig
anfangen. Das Einzige, was in der Gegend wirklich gut funktioniert, ist der
Heurige, das ist der Heurige „Pflug", der hat ordentliche Öffnungszeiten,
dort kommen alle Leute vom Schöpfwerk und vom KDAG hin, der hat ein gutes
Essen, ein gutes Trinken, dort kann man hingehen, dort kann man hinfahren, da
hat man einen Parkplatz, das funktioniert. Alles andere in der Umgebung beim
Kabelwerk funktioniert so nicht.
Wir haben übersehene Fluchtlinien, wir haben
Unfähigkeit der Baufirmen, die zum Beispiel eine Ziegelmauer – das wissen Sie
selbst genau -, die ursprünglich geplant war, da waren der Herr StR
Mailath-Pokorny und die Frau Bezirksvorsteherin und Sie dort noch, im alten
Kabelwerk, da haben sie den „Faust" gespielt, und da hat Herr StR
Mailath-Pokorny gesagt, das wird alles im ursprünglichen Zustand erhalten, mit
der Ziegelmauer, wunderschön.
Was ist passiert? Eines Morgens um 5 Uhr hat es
einen Riesenkracher gegeben, die Leute sind aus dem Bett gefallen und haben
sich gefragt, was dort los sei. Die Baufirma hat leider diese Wand - und das
wissen Sie auch, ja, Sie wissen es ohnedies, und wenn es nicht so traurig wäre,
würde ich auch darüber lachen - mit so einer Riesenkugel, so einer Metallkugel
die Mauer umgelegt. Bumm hat es gemacht, wie in Amerika, und die Mauer, die
geschützt war, die herrliche Ziegelmauer, ist leider eingeflogen, die Leute sind
aus dem Bett gefallen, kaputt war sie.
Also, da kann man nicht sagen, das waren
Planungsfehler, sondern das waren Baufirmenfehler. Was damit passiert ist, wie
das finanziell ausgeht, müssen wir uns noch anschauen.
Dubiose kaufmännische Aspekte tun sich auf, und im
Übrigen wird das Palais Kabelwerk - und Sie haben es selbst gesagt –
verkleinert. Es wird also nicht in der Dimension gebaut, (GRin Inge Zankl:
Nein, eben nicht!) – nein, nein, Sie haben nämlich gesagt, und das stimmt
auch, wir haben das Stiegenhaus überall, was sehr schön ist, das Stiegenhaus
ist gut, es ist gedeckt, es ist alles leiwand. Nur die Leute, die dort wohnen,
haben kein Stiegenhaus, das ist der Unterschied. Wir zahlen auf Steuerkosten
ein Stiegenhaus in dieser Umgebung für das Palais Kabelwerk und für die
angehenden Wohnungen. Sie wissen ja auch, wer dort dann hineinkommt. Die haben
Metalltreppen wie in Amerika, so wie man es im Film sieht, die können
Metalltreppen hinunterlaufen. Das macht keinen schlanken Fuß, wie Sie gesagt haben,
im Winter, sondern wenn man ausrutscht, einen dicken, nämlich einen Gipsfuß.
Nein, es macht einen dicken Fuß. Gehen Sie einmal in alle Wohnungen, alle haben
vom Balkon hinunter Metallstiegen, Metallstiegen, was ein Wahnsinn ist, bitte,
offen, abgesperrt, wenn es dort brennt oder was passiert, dann ist es ist eine
Katastrophe. Aber wir spenden um Steuergelder Stiegenhäuser, wir machen Palais
und was weiß denn ich, was immer.
Natürlich sind wir auch für das Palais Kabelwerk,
aber es kann doch nicht sein, dass wir die Fehler anderer, Planer, Baufirmen
und so weiter, ununterbrochen decken, nur damit wir sagen können, wir sind die
Guten und es können alle dort die Lokalitäten bespielen. Ich bin auch dafür,
nur, es kann doch nicht sein, das geht nicht. Wir können diese Subvention nicht
mehr – aus unserer Sicht – dort für das Palais Kabelwerk einbringen.
Und, meine Damen und Herren, die Planungsfehler bei
der KDAG betreffen ja nicht nur das Palais Kabelwerk. Ursprünglich hat man
keine Hochgarage geplant. Jetzt gibt es eine Hochgarage im Haus, das müssen Sie
sich einmal anschauen, also das ist unglaublich. Da führt eine eigene Rampe in
den 2. Stock hinauf, über alle Straßen, damit man in die Hochgarage kommt.
Das war ursprünglich bitte ein Wohnhaus und außerdem war dort ein Kindergarten
geplant. Man hat den Kinderspielplatz auf dem oberen, nördlichen linken
Abschnitt Ecke Oswaldgasse hier einfach weggenommen, das Geriatriezentrum
Pflegeheim war nie in dieser Gegend geplant, jetzt bauen wir es dort.
Ich weiß nicht, ob es optimal ist hier, ich bin nicht
dagegen, dass man in Meidling so etwas hat, die Frage ist nur, dass ja ganz was
anderes geplant war in diesem Bereich.
Meine Damen und Herren, so
geht es mit dem ganzen Kabelwerk weiter. Die Hausverwaltung: Wir haben den Ute
Bock-Verein dort erlebt, ich möchte auf das gar nicht mehr näher eingehen, das
ist erledigt, die sind ohnedies alle ausgezogen. Die Leute freuen sich, dass
dieser Verein ausgezogen ist.
Ich höre nur - heute in der Früh habe ich eine E-Mail
gekriegt -, dass nächste Woche die nächsten 30 wieder einziehen werden, weil es
hier einen Sponsor gibt. Ich frage mich, ob das optimal ist am KDAG, dass man
in ein Pool-Haus – es sind alle froh, dass alle ausgezogen sind - dort nächste
Woche die neuen Asylanten hineinkriegt. Und das hat jetzt nichts mit dem Palais
Kabelwerk zu tun, sondern mit der Besiedlungspolitik am Kabelwerk, und das wird
euch noch am Schädel fallen, ich sage es euch, genauso wie das Palais Kabelwerk
und die Subvention. (Beifall bei der
FPÖ.)
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