Gemeinderat,
38. Sitzung vom 30.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 79 von 106
Linien, die nicht den gesamten Ring in einem durch fahren, im Sinne von Kundenfreundlichkeit und Rationalität zu prüfen.“
Ich ersuche um Zuweisung an die entsprechenden
Stadträte und bitte um Ihre Zustimmung.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Nun zu den
Anträgen, die hier vorliegen.
Der Änderung der Intervalle der Schnellbahn S50
werden wir selbstverständlich zustimmen, weil dies sinnvoll ist.
Dem Beschlussantrag betreffend Linie 13 werden wir
nicht zustimmen. Im Hinblick darauf frage ich Sie, meine Damen und Herren: Wo
leben Sie? Ich kann mich noch erinnern, dass ich als Kind mit der Linie 13 ins
Theater der Jugend, ins Renaissance-Theater, gefahren bin. Ich bin schon einer
der Älteren, ich bin nicht so jung wie Kollege Maresch oder andere, die das gar
nicht mehr wissen! – Wir waren
froh, dass wir von der Straßenbahn weggekommen und zum Bus gekommen sind.
Stellen Sie sich vor, wir müssten heute das gesamte Netz der Linie 13 wieder
auf Straßenbahn umstellen! Ich weiß nicht, ob Kollege Hora das so gesehen hat!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das goutiert hat!
Meine Damen und Herren! Wir werden dagegen stimmen.
Der Bus ist in diesem Bereich flexibler. Ob er dort lauter ist, wage ich zu
bezweifeln. Ich lebe neben einer U-Bahn und einer Straßenbahn, und da ist es
genauso laut oder genauso wenig laut, wie wenn dort ein Bus fahren würde. Meine
Damen und Herren! Die Lärmentwicklung hängt vor allem vom Untergrund ab, und es
wäre unleistbar, die gesamte Strecke der Linie 13 mit einem guten Untergrund zu
versehen. Das könnte man wirtschaftlich sinnvoll nicht finanzieren. Daher
werden wir diesen Antrag ablehnen.
In einer nächsten oder übernächsten Ausbaustufe ist
die U5 geplant, und die U5 wird genau diese Strecke abdecken. Wir können
darüber diskutieren, ob wir die U5 vorziehen. (Zwischenruf von GR Mag Rüdiger Maresch.) Selbstverständlich,
Kollege Maresch, wird sie nicht genau die gleiche Strecke fahren! Was ist schon
genau? Natürlich kannst du dir in jeder Straße eine Straßenbahn wünschen, das
werden wir uns allerdings nicht leisten können! Wir werden uns aber die U5
leisten können und leisten müssen, und diese Linie U5 wird in Zukunft die
Massen aus dem Bereich der Linie 13 aufnehmen. Den vorliegenden Antrag werden
wir jedenfalls ablehnen.
Die Touristenstraßenbahn werden wir unterstützen,
aber nur als Alternative beziehungsweise Ergänzung zu der von uns
vorgeschlagenen normalen Ringrundbahn.
Bei den Schüler- und Lehrlingsfreifahrten hat wieder
jemand abgeschrieben. Wir haben einen diesbezüglichen Antrag bereits 2001, 2004
und 2007, also schon vor langer Zeit, eingebracht, aber man kann das ja
wiederholen.
Selbstverständlich werden wir dem freiheitlichen
Antrag zustimmen.
Den Antrag der Kollegen Gerstl und Hoch betreffend
Diskussionsforum öffentlicher Verkehr werden wir ablehnen. Ich meine, das ist
Wischiwaschi, Kollege! Sie hätten zumindest schreiben sollen, wer in diesem
Forum sitzen soll. Hier ist aber die Rede von allen Wienerinnen und Wienern.
Ich frage Sie: Welche Organisationen sollen dort vertreten sein? Wir werden
diesen typischen Wischiwaschi-Antrag, Kollege Gerstl, ablehnen. Dem Akt werden
wir jedoch zustimmen. Und ich ersuche auch um Zustimmung betreffend die
beschriebene Ringrundlinie. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Kollege Madejski! Ich
darf mir eine Bemerkung erlauben: Wenn Sie auf dem Meidlinger Markt nur nach
Mandataren Ausschau halten, kann es sein, dass sie die Mandatarinnen übersehen haben! Ich
kaufe nämlich auch dort ein! (Beifall bei der SPÖ. – GR Dr Herbert Madejski: Entschuldigung! Ich
habe nicht nach hinten geschaut! Mein Blick ist immer nach vorn gerichtet!) Passen
Sie auf, wer Ihnen im Nacken sitzt! (Heiterkeit bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Kollege
Mahdalik gemeldet: Drei Minuten.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen):
Ich tue das extrem ungern: Erstens möchte ich den Leuten nicht die Zeit
stehlen, zweitens berichtige ich Kollegin Puller gar nicht gerne, weil sie eine
ganz nette Kollegin ist.
Sie hat am Ende ihrer Rede gesagt, dass der
Straßenbahnfahrer dafür büßen musste, dass am Tag zuvor Martin Graf zum Dritten
Präsidenten gewählt worden ist. –
Ich kann nicht hinnehmen, dass Martin Graf dafür verantwortlich sein soll, dass
der Straßenbahnfahrer Blödsinn redet. Dem muss ich widersprechen!
Wir haben zwar heute den Tag der
Verschwörungstheorien, denn schon Bgm Häupl hat in der Fragestunde zu
aller Überraschung die CIA ausgepackt. Wenn wir so weitertun, dann macht
Kollege Maresch demnächst Martin Graf für den Klimawandel verantwortlich!
Kollegin Puller hat gesagt, dass der
Straßenbahnfahrer dafür büßen musste, dass Martin Graf Dritter Präsident
geworden ist. (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Und genau das möchte ich
hiemit tatsächlich berichtigen. (Weitere lebhafte Zwischenrufe bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zu Wort ist niemand mehr
gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr Berichterstatter verzichtet auf
sein Schlusswort.
Wir kommen daher zur Abstimmung.
Wer der Postnummer 10 der Tagesordnung die Zustimmung
erteilen kann, möge bitte ein Zeichen mit der Hand geben. – Ich stelle die
Einstimmigkeit fest.
Ich bitte noch um weitere Aufmerksamkeit: Wir haben
eine Menge von Anträgen abzustimmen!
Erstens liegt mir ein Beschlussantrag
der SPÖ vor: Die amtsführenden Stadträte für Stadtentwicklung und Verkehr
beziehungsweise Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke mögen in
Zusammenarbeit mit Infrastrukturministerium, ASFINAG, WED und Bewohnern der
Donau-City die Möglichkeit der Finanzierung und Realisierung einer weiteren
Überplattung der A22 prüfen. In formaler Hinsicht wird die Zuweisung verlangt.
- Wer dem zustimmen kann, gebe bitte ein Zeichen mit
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