Gemeinderat,
38. Sitzung vom 30.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 66 von 106
sondern es ist einfach darum gegangen, ob man es bei
Postnummer 44 oder bei Postnummer 5 präsentiert, und seitens der SPÖ hat
man gesagt, es ginge bei 5. Und ich habe grundsätzlich in dem einen Punkt
nichts gegen die Geschäftsordnung, aber ich habe grundsätzlich etwas gegen den
nächtlichen Fluglärm, und ich bin schwer dafür, dass man endlich eine
Untersuchung macht. In Köln und Bonn ist nämlich festgestellt worden, dass eine
eklatante Zunahme des Arzneimittelverbrauchs in Bereichen zu verzeichnen ist,
wo es Nachtfluglärm gibt. (GR Christian
Oxonitsch: Auf dem Simmeringer Markt?) Nicht auf dem Simmeringer Markt,
sondern in ganz Simmering, in ganz Favoriten und im ganzen Süden Wiens sowie
auch im Osten und Nordosten Wiens! Wir hätten daher gerne gewusst, wie es sich
mit dem Verbrauch von Medikamenten und deren Verschreibung verhält. Die SPÖ
kann dem Antrag ja zustimmen! – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Kenesei. Ich erteile
es ihm.
GR Günter Kenesei
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass der
Tagesordnungspunkt 5 und 44 ... (Zwischenruf von GR Christian
Oxonitsch.) Über den Markt reden wir de facto jetzt auch. Wunderbar! Dann
erspare ich mir das beim Tagesordnungspunkt 44!
Zur Volksgarage möchte ich nicht sehr viel sagen, ich
möchte mich eigentlich nur noch ganz kurz mit dem de facto jetzt nicht mehr
existenten Simmeringer Markt beschäftigen.
Schon im Ausschuss wurde darauf hingewiesen, dass der
Markt eigentlich nicht mehr in Funktion und in einem sehr desolaten Zustand
ist. – Ja, das stimmt. Das ist allerdings nur die Momentaufnahme vom
30. Oktober, 16.20 Uhr, oder in den Wochen davor. Aber der Markt hat
nicht immer so ausgeschaut, und es gibt sehr wohl auch eine Verantwortung dafür,
warum in den letzten 10 bis 15 Jahren auf dem Markt nichts gemacht wurde und er
jetzt tatsächlich in einem äußerst desolaten Zustand ist.
Ich kann mich noch an die Familie Kurzmann erinnern,
die eine Legende in Simmering war. Toni Mahdalik wird Herrn Kurzmann als wortgewaltigen
Obmann der Simmeringer noch kennen. Er ist leider schon verstorben, aber er hat
mit Liebe und Fortune seinen Stand dort betrieben, und es hat noch
20 andere gegeben, die auf dem Simmeringer Markt der Bevölkerung ihre
Waren feilgeboten haben, und am Freitag und am Samstag hat es einen durchaus
sehr gut funktionierenden Bauernmarkt gegeben, der ebenfalls von der
Bevölkerung gut angenommen wurde.
Es gibt jetzt viele Begründungen, etwa dass das
Ekazent in der Zwischenzeit ausgebaut wurde und so weiter. – Ja, das
stimmt, aber auch zu Zeiten eines Ekazent haben der Bauernmarkt und der Markt
sehr gut funktioniert.
Faktum ist aber, dass sowohl die Simmeringer
Bezirksvertretung der SPÖ als auch die Rathaus-SPÖ als auch die zuständigen
StadträtInnen – in den letzten Jahren hat es ja unterschiedliche
Verantwortungen gegeben – den Simmeringer Markt offensichtlich dazu
auserkoren haben, ihn langsam eines sicheren Todes sterben zu lassen, und jetzt
ist es so weit. Jetzt gibt es nur noch ein paar in Betrieb befindliche Stände,
wobei unter den fünf Stand’l zwei Branntweiner sind. Offensichtlich besteht
also in dieser Gegend nach wie vor ein Bedarf an Branntwein-Anstalten! (GR Dr Matthias Tschirf: Das ist eine
Zwischenlösung!)
Es ist aber schade, weil damit wieder eine
interessante und wichtige Nahversorgungseinrichtung verloren geht und weil es
auch für die Landparteien immer schwieriger wird, einen Standort zu haben, der
in den Köpfen der Bevölkerung manifestiert ist, sodass die Leute wissen, wo es
am Samstag nach wie vor Stand’ln gibt, wo man gute, frische Ware bekommen kann.
Es ist verständlich, dass man von Seiten der
Stadtregierung den Naschmarkt, den Brunnenmarkt oder den Viktor-Adler-Markt,
also die gut funktionierenden Märkte, lieber herzeigt, aber man sollte sich
tatsächlich zur Revitalisierung und Erhaltung aller bestehenden Wiener Märkte
bekennen. Es gibt ja, wie ich im Ausschuss auch erwähnt habe, ein ganz neues
Marktkonzept aus dem April 2008, und ich meine, man könnte jetzt gleich über
ein paar Märkte reden, etwa über den Schwendermarkt, über den Meidlinger Markt
und über den Markt auf dem Genochplatz, der de facto weg ist.
Ich verstehe nicht ganz, dass diesbezüglich von
Seiten der Stadträtin überhaupt keine Reaktion kommt und dass sie nicht ein bisschen
aufs Gas steigt und sich an dieses Marktkonzept aus dem April 2008 hält, nach
welchem revitalisiert und modernisiert werden soll. Das heißt, es sollte und
müsste auch im Ressort das notwendige Geld dafür geben, aber es geschieht
überhaupt nichts.
Außerdem will man sich offensichtlich, und zwar vor
allem bei der Sozialdemokratie, mit der Nahversorgung der Wiener Bevölkerung
mit frischer Ware, vor allem von den Wiener Bauern, nicht mehr
auseinandersetzen, und genau aus diesem Grund werden wir das Geschäftsstück
ablehnen, aber nicht wegen der Volksgarage oder der Errichtung einer
bildungspolitischen Einrichtung, die dort kommt, denn es hätte durchaus alles
seinen Platz in Simmering. (Beifall bei
der ÖVP.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zu Wort gemeldet ist
GR Dr Troch. Ich erteile es ihm.
GR Dr Harald Troch (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
In Simmering gibt es jetzt
ein wichtiges Projekt. Ein Bauwerk beginnt mit dem Fundament, und in diesem
Sinn möchte ich mich jetzt einmal mit der Garage auseinandersetzen. – Es
ist dies ein sehr positives Beispiel dafür, wie sinnvoll eine Garage sein kann,
denn dadurch wird viel von der Logistik einfacher gelöst, die für dieses
Projekt Volkshochschule, Musikschule der Stadt Wien und Städtische Bücherei
notwendig ist.
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