Gemeinderat,
37. Sitzung vom 01.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 56 von 72
entstehen soll: Life Sciences, Medien, IKT. Damit das entstehen kann, haben wir eben jetzt diesen Weg gewählt, der am erfolgträchtigsten ist, der wirtschaftliche Zukunftsmöglichkeiten bietet und der Wien in die richtige Richtung auch in diesem Bereich weiterentwickelt.
Deshalb glaube ich, dass das ein sehr gutes Projekt
ist, und ersuche natürlich um Zustimmung. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Eine
weitere Wortmeldung liegt mir nicht vor. Der Herr Berichterstatter hat das
Schlusswort. – Er verzichtet.
Damit lasse ich zunächst einmal den
Verhandlungsgegenstand abstimmen. Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. – Für diese Post ist die SPÖ. Der Antrag ist mehrheitlich
angenommen.
Es gibt nun einen Zuweisungsantrag der FPÖ betreffend
Lärmschutzmaßnahmen in der Eßlinger Hauptstraße. Wer für die Zuweisung dieses
Beschlussantrages ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle
die Zustimmung aller vier Fraktionen fest. Damit ist dieser Antrag zugewiesen.
Postnummer 20: Kulturverein Österreichischer
Roma. Eine Wortmeldung liegt mir nicht vor. Wir können sofort zur Abstimmung
kommen.
Wer für den Gegenstand ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung fest bei ÖVP, SPÖ und Grünen. Der Antrag ist mehrstimmig
angenommen.
Postnummer 21: Subventionen an verschiedene
Theatervereine. Auch hier gibt es keine Wortmeldung. Wir kommen sofort zur
Abstimmung.
Wer für die Post ist, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. – Es gibt die Zustimmung von ÖVP, SPÖ und der Grünen. Der Antrag ist mehrstimmig
angenommen.
Postnummer 22: Förderungen an diverse
Theatergruppen und -institutionen und Einzelpersonen in Form von
Jahressubventionen, Projektzuschüssen und Beratungskosten. Berichterstatterin
ist Frau GRin Klicka.
Berichterstatterin GRin Marianne Klicka:
Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Ringler. –
Bitte schön.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte
Damen und Herren!
Es wird Ihrer Aufmerksamkeit nicht entgangen sein,
dass wir den Subventionen beim letzten Akt zugestimmt haben. Es ist ja nicht
so, dass wir, so wie andere Parteien in diesem Saal, grundsätzlich gegen
Theaterförderungen wären. Im konkreten Fall geht es aber um eine Summe von
540 000 EUR, über deren, sagen wir, weitere Verteilung uns nicht
ausreichend Auskunft im Ausschuss gegeben werden konnte. Und da es eine
langjährige Kritik der Grünen
ist, dass rund um die im Zuge der Theaterreform gegründeten Gremien Gelder
vergeben werden, ohne dass die Jury oder die Theaterkuratoren entsprechen
darüber beschlossen hätten, werden wir diesen Akt einmal vorsichtshalber
ablehnen.
Lassen Sie mich auch noch ein paar Worte zu den
Anträgen sagen, die in der Folge eingebracht werden, und zwar einerseits zum
Thema widmungsgemäße Verwendung von Subventionsgeldern im Kultur- und
Wissenschaftsbereich. Wir haben ja in der Aktuellen Stunde und auch im Verlauf
der Debatte zum Thema Prater durchaus heftig darüber debattiert, wie in dieser
Stadt kontrolliert wird. Wir glauben, dass eine weitere Verbesserung dieser
Kontrolle dringend notwendig und wichtig ist. Daher werden wir diesen Antrag
der ÖVP sehr, sehr gerne unterstützen.
Das zweite Thema, das in einem der Anträge
angesprochen wird, ist das Thema Kabarettszene. Tatsächlich ist es ja so, dass
uns in den letzten Wochen Hilferufe erreicht haben; Hilferufe einerseits des
Theaters am Alsergrund, andererseits auch der Kulisse, und auch einige anderer
Bühnen im Kabarettbereich klagen darüber, dass sie in den letzten Jahren immer
weniger Unterstützung bekommen haben und dass vor allem – und ich glaube, das
ist ein wichtiger Punkt – das mühsam gezimmerte Konzept des Sponsorings durch
die Fernwärme Wien ganz offensichtlich nicht mehr funktioniert.
Sie erinnern sich vielleicht, vor einigen Jahren gab
es eine große Krise. Daraufhin hat der Stadtrat sich bemüht und die Fernwärme
als Sponsor für die Kabarettbühnen gewonnen. Das war, glaube ich einmal, grundsätzlich
gut gemeint und hat auch eine Zeit lang funktioniert. Zwischendurch gab es –
sagen wir es einmal freundlich – ein bisschen Schluckauf, weil jene Firma, die
das abwickeln sollte, in einem fürchterlichen Desaster geendet hat.
Nichtsdestotrotz hat es den Kabarettbühnen in den letzten Jahren geholfen. Sie
haben einige zehntausend Euro über das Sponsoring der Fernwärme Wien bekommen,
und das war gut und richtig so. Nur jetzt werden diese Gelder immer weniger,
sie werden immer geringer, und das bringt die Kabarettbühnen in eine ganz
schwierige Situation.
Jetzt möchte ich durchaus vorausschicken, dass ich
nicht der Meinung bin, dass wir deshalb gleich einmal reflexartig sagen
sollten, sie sollten Subventionen bekommen. Ich glaube, hier im Saal waren wir mehrheitlich
immer der Meinung, dass die Kabarettbühnen so etwas wie einen, sagen wir,
kulturellen Anspruch haben, aber sicherlich auch durchaus mit einem gewissen
kommerziellen Anspruch dahinter.
Offensichtlich hat sich diese Situation verändert.
Jene, die früher einmal florierende Unternehmen waren, tun sich jetzt immer
schwerer. Das hat natürlich auch mit der geänderten Landschaft zu tun, und ich
glaube, dass wir darüber nachdenken sollten, wie wir hier der Kabarettszene
unter die Arme greifen können.
Wir haben anlässlich des
Hilferufes des Theaters an Alsergrund und auch der Kulisse einen Runden Tisch
eingefordert. Ich glaube, dass es Sinn machen würde, genau dieses Instrument
heranzuziehen, sich gemeinsam hinzusetzen und darüber nachzudenken: Wie können
wir die Kabarettbühnen unterstützen – ich glaube, dass sie ein wesentlicher und
wichtiger Teil der kulturellen Vielfalt dieser Stadt sind –, welche Mittel und
Wege gibt es, wo sind genau die Probleme, wo sind vielleicht
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