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Gemeinderat, 37. Sitzung vom 01.10.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 52 von 72

 

Also ich hoffe, es wird das zusätzliche Personal kommen, ich hoffe, dass diese Screenings und die Förderung auch den Effekt zeigen, den wir uns alle davon erhoffen. Ich hoffe auch, dass jene, die jetzt in diesen Ausbildungsprogrammen ausgebildet werden, dann auch wirklich die Freude und die Hilfe für diesen Beruf mitbringen. Ich hoffe aber auch, dass sich die Arbeitsbedingungen für die PädagogInnen in diesem Bereich ändern. Denn auch das haben Sie heute gesagt, Frau Vizebürgermeisterin, dass manche abgewandert sind, und Sie wissen auch, warum sie abgewandert sind. Das war nicht nur deshalb, weil sie in Wohnortnähe arbeiten wollen, sondern weil die Arbeitsbedingungen einfach besser sind. Es wird dort anders bezahlt. Das ist so, vor allem in Niederösterreich. (VBgmin Grete Laska: Aber für weniger Stunden! Das wissen Sie auch!) Natürlich haben sie weniger Stunden, aber es wird auch anders bezahlt und die Kindergruppengröße ist auch eine andere.

 

Erst neulich hat wieder eine Kindergartenpädagogin, bei der eine unserer Kolleginnen jetzt ein Kind in Betreuung hat, gesagt, ich gehe nach Korneuburg, dort habe ich andere Arbeitsbedingungen, dort habe ich nicht diese großen Gruppen. Ich habe auch eine Wertschätzung von den Zuständigen, dass ich dort meinen Beruf ausübe.

 

Ich glaube daher, dass wir wirklich darüber nachdenken sollten – und das habe ich schon öfter hier gesagt –, dass die Gruppen in Wien in den Kindergärten zu groß sind, dass die PädagogInnen mehr Zeit brauchen, um sich mit den Kindern zu beschäftigen, und deswegen auch mehr PädagogInnen notwendig sind. Ich hoffe auch, dass es irgendwann einmal der Fall sein wird – nämlich in absehbarer Zukunft –, dass die PädagogInnen in Wien auch jene Arbeitsbedingungen vorfinden, die sie sich erhoffen. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN. – VBgmin Grete Laska: Da wären sie gar nicht glücklich, wenn unseren PädagogInnen die niederösterreichischen Arbeitsbedingungen hätten! Da wären sie gar nicht glücklich, denn da wären sie nämlich allein in der Gruppe!)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu Wort gelangt Frau GRin Riha. – Bitte schön.

 

GRin Monika Riha (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Nach doch einigen unerfreulichen Themen heute freut es mich, dass ich über etwas Positives sprechen darf, und das Positive betrifft den Ausbau der Kindergartenplätze.

 

Seit mehreren Jahren fordert die ÖVP den Ausbau von Kindergartenplätzen, und nicht zuletzt durch die Finanzmittel des Bundes – immerhin 60 Millionen in drei Jahren – ist es jetzt gelungen, diesen Ausbau voranzutreiben. In Wien werden in diesem und im nächsten Jahr – so habe ich das der Zeitung entnommen – 2 600 neue Plätze geschaffen, und das ist auch wirklich dringend notwendig. Ich habe zwar von 1 838 und 800 Plätzen gelesen, was laut meinen Rechenkünsten nicht 2 600 ausmacht, sondern nur 2 438, aber sei's drum. Auch das ist eine wirklich große Menge an Plätzen, und ich glaube, dass die Wiener Kinder das dringend brauchen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Wenn ich mir den vorliegenden Akt betreffend die Errichtung zusätzlicher Kindergartengruppen ansehe, dann finde ich es besonders erfreulich, dass hier in Wien so viele unterschiedliche Institutionen unterwegs sind, die im Bereich der vorschulischen Bildung und Betreuung von Kindern aktiv sind. Es ist gut, dass es eine Vielfalt von Kindergärten und Kindergartengruppen gibt; auf der einen Seite die städtischen, auf der anderen Seite die privaten Träger. Es gibt hier auch – und in Anbetracht der Wahlergebnisse finde ich das besonders gut – einen jüdischen Kindergarten, der ausbaut. Also das finde ich ein sehr gutes Zeichen.

 

Es braucht Vielfalt, um den Versorgungsgrad in der Kinderbetreuung auszubauen und zu sichern, denn erstens wird der Bedarf an Betreuungsplätzen weiter steigen und zweitens – das habe ich ohnehin in meinen letzten Wortmeldungen schon ausreichend ausgeführt – ist Wien weit davon entfernt, eine flächendeckende Abdeckung von Kindergartenplätzen zu haben. In allen Altersgruppen fehlen mindestens 10 Prozent, bei den jüngeren Altersgruppen weiß ich das auch aus der Praxis von den verschiedensten Trägern, dass jeden Tag Mütter und Väter vor der Türe stehen, die für ihre Kinder keinen Platz finden.

 

Es gibt aber – und es ist mir wichtig, das hier anzuführen – nicht nur die quantitative Komponente, es gibt auch die qualitative Komponente. Die Anforderungen an den Kindergarten sind gestiegen, einerseits an die Bildungsinstitution, aber auch an das Können von Kindergartenpädagoginnen und Kindergartenpädagogen.

 

Damit die elementare Bildung aber gelingen kann, muss der Ausbildungsgrad der pädagogischen Fachkräfte stimmen. Der muss auf höchstem Niveau stattfinden, und es muss regelmäßige Fort- und Weiterbildungen geben. Es gibt derzeit in Wien keine öffentliche Möglichkeit zur Fort- und Weiterbildung. Es gibt alle möglichen Trägerinitiativen, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbilden, aber es gibt keine öffentliche Fort- und Weiterbildungsstätte für KindergartenpädagogInnen in dieser Stadt.

 

Das finde ich schade, gerade auch im Zusammenhang mit der sprachlichen Frühförderung, die doch jetzt in den Kindergärten ein breites Angebot findet. Daher ist es auch notwendig, dass Kindergartenpädagoginnen und Kindergartenpädagogen in dieser Stadt die Möglichkeit haben, sich in diesem Bereich fortzubilden. Auch die Ausbildung der KindergartenpädagogInnen findet nach wie vor immer noch in Bildungsanstalten für KindergartenpädagogInnen statt. Auch das ist schade, denn gerade in Zeiten des eklatanten Mangels an KindergartenpädagogInnen – und das wird ja jetzt doch auch von der Stadt zugegeben; vor einem halben Jahr hat es noch geheißen, es gibt keinen; es gab schon im letzten Jahr einen eklatanten KindergartenpädagogInnenmangel, und in diesem Jahr ist er extrem gestiegen – wäre dies besonders notwendig. Ich weiß von vielen

 

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