Gemeinderat,
37. Sitzung vom 01.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 51 von 72
oder vielleicht nur „normal“ betreut wissen, was auch immer das aus Sicht der ÖVP sein mag - ein ganztätiges Angebot, das natürlich nicht nur alle pädagogischen Stückerl spielen wird, die Schulen der Stadt Wien und Kindergärten der Stadt Wien anbieten, sondern das auch die Freizeit und damit auch den freizeitpädagogischen Bereich restlos erfüllt. Es wird ungefähr 5 000 m² Freifläche geben, unter anderem auch Gartenbeete, die die Kinder dort setzen. Bedanken können sie sich auch für ein gerade im städtischen Raum sehr gutes Projekt.
Dass hier von den GRÜNEN etwas noch herangezogen wird,
was ich in wirklich jeder Hinsicht nicht nachvollziehen kann, sei
dahingestellt. Es gibt de facto und auch de iure auf diesem Gebiet kein
Grundstück, das der Stadt Wien gehört, wonach wir also dort damit auch als
Schulbauträger auftreten können. Es gibt eine bewusste Entscheidung dafür, hier
ein Finanzierungsmodell zu wählen, das heißt, dass wir für jemanden
ausschreiben, der auch die Schule errichtet, auf dass wir sie dann anmieten
können. Ich verstehe auch nicht diese Gegenrechnung, dass man gegen Schulneubauten
ist, weil man denn meint, dass in die Schulsanierung zu wenig investiert wurde.
Wir haben es zur Kenntnis genommen, dass die ÖVP-Wien
600 Millionen EUR Investitionen im Altschulbestand nicht wichtig
findet oder es ihr vielleicht nicht wichtig genug sind.
Ich bitte um Zustimmung zu dem Akt und hoffe, ich
konnte darlegen, warum wir das so beschließen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Wortmeldung liegt mir keine mehr vor. Der Herr Berichterstatter verzichtet auf
sein Schlusswort. Damit kommen wir sofort zur Abstimmung.
Wer für den Bericht des Antragsstellers, des
Berichterstatters ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Es gibt die
Zustimmung von FPÖ und SPÖ, damit ist der Antrag mehrstimmig angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 18 der Tagesordnung,
Zuschüsse für die Errichtung von Kinderbetreuungsplätzen. Berichterstatter ist
Herr GR Vettermann. Ich bitte ihn, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Heinz Vettermann: Herr Vorsitzender!
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bitte um Zustimmung zum eben
einreferierten Aktenstück.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke
schön. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Smolik.
GRin Claudia Smolik (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich möchte es relativ kurz machen. Wir stimmen diesem
Geschäftsstück natürlich zu, weil wir immer schon für den Ausbau der
Kinderbetreuungseinrichtungen in Wien, vor allem auch für die
unter-drei-jährigen Kinder in dieser Stadt waren. Ich möchte nur noch einmal
auf das Thema zurückkommen, das auch schon in der Fragestunde von mir
angerissen wurde beziehungsweise auch von der Frau Vizebürgermeisterin
beantwortet wurde, nämlich die Kinder betreffend, die hier Förderbedarf im
Moment haben.
Und so möchte ich schon noch einmal darauf hinweisen,
dass das heute das erste Mal von Ihnen, Frau Vizebürgermeisterin, auch
öffentlich hier in diesem Raum gesagt wurde, dass das Personal nicht in dieser
Menge vorhanden ist, wie wir es sonst zum Anfang eines Kindergartenjahres
haben. Das finde ich schon erfreulich, dass hier offensichtlich jetzt auch
einmal von der Realität gesprochen wird, dass wir eine angespannte
Personalsituation haben – ich habe ja auch heute in der Fragestunde von einer
angespannten Personalsituation gesprochen –, dass sich diese, wenn wir weiter
ausbauen, damit es mehr Kindergartenplätze gibt in dieser Stadt, wofür wir
sehr, sehr sind, weiter verschärfen wird, und dass wir hoffen, dass jenes
Personal, das jetzt angeworben wurde über die Ausbildungsoffensive, dann auch
wirklich das mitbringt, was wir uns von KindergartenpädagogInnen erhoffen.
Dazu möchte ich allerdings schon anmerken, dass sich
bei dieser Ausbildungsoffensive jetzt vielleicht auch Menschen in diesen Beruf
begeben, die dafür nicht ganz so geeignet sind, denn soweit man aus dem AMS
hören kann, wird Menschen, die sich dort arbeitsuchend melden, sehr, sehr ans
Herz gelegt, um nicht zu sagen, sie werden gezwungen – unter Anführungszeichen
–, in diese Ausbildungsoffensive hineinzugehen. Auch das hat es schon gegeben,
dass Menschen, die eigentlich von sich aus sagen, sie fühlen sich nicht
wirklich geeignet, als Kindergartenpädagoge oder -pädagogin zu arbeiten, vom
AMS nahegelegt wird, doch in diese Ausbildungsoffensive, in diese
Ausbildungskurse zu gehen. Ich glaube nicht, dass das gescheit ist, und ich
hoffe auch, dass das nur einzelne Fälle sind und das AMS nicht versucht, Leute
für einen Job zu verpflichten, in dem es dringend notwendig ist, sich auf
Kinder einstellen zu können und die Arbeit für Kinder und mit Kindern auch mit
Freude und Engagement zu machen.
Es ist zwar gut, dass wir diese Ausbildungsoffensive
haben, ich glaube aber, dass wir den PädagogInnen, die jetzt in den
Kindergärten und in den Kindertagesheimen arbeiten, trotzdem zusätzliches
Personal zur Verfügung stellen müssen. Sie haben zwar gesagt, dass es für die
Förderung, die ja jetzt in den Kindergärten angelaufen ist beziehungsweise am
6. Oktober anlaufen wird für jene, die nicht im Kindergarten sind,
zusätzliches Personal geben wird. In den Kindergärten ist denen nichts davon
bekannt. Die sagen von sich, es gibt kein zusätzliches Personal, zumindest ist
es noch nicht dort angekommen. Vielleicht kommt es ja noch in den nächsten Tagen
und Wochen, aber noch gibt es kein zusätzliches Personal für diese
Fördereinrichtungen, sondern es ist so, dass die KindergartenpädagogInnen
versuchen, das in ihren Kindergartenalltag einzubauen, dass sie versuchen, die
Kinder zu fördern, soweit es ihnen möglich ist.
Diese Kinder in Kleingruppen zu fördern, ist zwar ein
hehres Ziel, das aber so wahrscheinlich nicht umgesetzt wird. Und das finde ich
schade, denn wenn es kein Personal gibt, dann hätten wir uns das Ganze mit dem
Screenen und Fördern und den Eltern vorzumachen, dass da etwas passieren wird,
gleich sparen können.
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