Gemeinderat,
37. Sitzung vom 01.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 42 von 72
wieder zurückfließt. Auch
das ist ein Faktum, das wir nicht übersehen sollen. Auch da wird wieder Geld
zurückkommen, da voll vermietet ist.
Und entsprechend können wir
heute durchaus zufrieden feststellen, dass wir die Beschlüsse des Gemeinderates
ernst genommen haben, dass Grete Laska politisch dazu mitgeholfen hat, sie auch
umzusetzen, indem Sie zuerst im Stadtsenat vom Vorschlag her diesen Ausgleich
sichergestellt hat, und wir das sicherstellen können. Daher ist es natürlich
auch so, dass diese Rücktrittsaufforderungen aus meiner Sicht ein politisches
Spektakel sind, im Sinne von: Einmal geht es noch! Ich habe mir das letzte Mal
schon gedacht, einmal geht es noch. Also, noch einmal. Es wurde aber durchaus
etwas abgehandelt und beschlossen, das wiederum einstimmig beschlossen werden
wird, das also einen politischen Konsens im Hintergrund hat. Daher geht es
eigentlich darum, hier unsere Vizebürgermeisterin anzugreifen, ihre
erfolgreiche Arbeit bei Bildung, bei Sport, bei den Kindern entsprechend auch
mit anzupatzen.
Dieses politische Spiel ist
natürlich durchschaubar, aber nicht von Erfolg gekrönt. Da es absurd ist, dass
gerade dann, wenn die Frau Vizebürgermeisterin den Gemeinderatsbeschluss
inhaltlich umsetzt, der Rücktritt gefordert wird, werden wir ihn natürlich
ablehnen. Wir sind froh, dass wir unsere Grete Laska haben. – Vielen Dank. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort gemeldet ist jetzt der Herr StR Herzog. Ich möchte Ihnen mitteilen, dass
ab jetzt die Redezeit 20 Minuten beträgt. Bitte schön.
StR Johann Herzog: Meine sehr verehrten
Damen und Herren!
Ich habe nicht die Absicht, die 20 Minuten auch
nur annähernd auszunützen. Ich darf zu meinem Vorredner einmal feststellen: Es
freut mich und es ist schön, dass es eine begleitende Kontrolle bei den
Forderungen der Gewerbetreibenden gibt. Noch viel schöner wäre es gewesen, wenn
es eine begleitende Kontrolle des Projekts gegeben hätte, um die Schäden, die
eingetreten sind, von vornherein zu verhindern. Das wäre doch wohl das
Wesentliche gewesen.
Ich möchte aber auch noch zu den angesprochenen – einige
waren nicht da - Vorfällen, die da angesprochen wurden, nur kurz Stellung
nehmen. Von Vorfällen vor dem Parlament während der „Elefantenrunde“ - ich war
bei strömendem Regen dort - ist mir nichts aufgefallen. Ich habe nichts davon
gehört, also kann das nichts Aufregendes gewesen sein. Nur ein Freiheitlicher
wollte zu den eigenen Leuten durchstoßen, das dürfte der Fall gewesen sein.
Aber wir wissen jetzt, das war - bitte schön den gibt es, den Mann, ich kann
ihn Ihnen auch vorstellen - ein 65-jähriger Diplomkaufmann in Pension. Also,
meine Herrschaften, alles ist möglich, aber dass der 65-jährige Diplomkaufmann
in Luftballons beißt, ist etwas, was nicht passiert, auch nicht in grün, meine
Damen und Herren! (Aufregung bei GR Mag Rüdiger Maresch.)
Was die Vorfälle bei Störungen am Viktor-Adler-Markt
betrifft, so ist das nicht nur vom schwarzen Block ausgegangen, der hier auf
Besuch aus Deutschland oder vielleicht auch aus österreichischen Ressourcen war
und oben, also bei der Rednertribüne links und rechts, versucht hat, massiv zu
stören und es auch getan hat, wobei sich die Frage stellt, welche Rolle das
subventionierte Ernst Kirchweger-Haus in diesem Zusammenhang spielen wird und
ob das ein Sammelplatz für diese Leute war oder nicht. Das wäre interessant
festzustellen. Die Störungen sind ja wohl auch von der angemeldeten Demo und
Kundgebung der Sozialistischen Partei oder der Sozialistischen Jugend, das weiß
ich nicht, ausgegangen, die hinten am Platz gestanden sind, von uns aus
gesehen, und da sind sehr wohl natürlich die ganze Zeit Wurfgegenstände
geflogen. Da hat es Flaschen, Knallkörper und Ähnliches gegeben. Es hat also
außer der angemeldeten Demonstration, also der Kundgebung der SJ, sehr wohl
massive Störungen von dieser Seite gegeben. Sie brauchen das nur im
Polizeibericht nachzulesen, wo es ja auch verletzte Polizisten gegeben hat. Und
ich möchte schon feststellen, dass in der letzten Zeit klar herauskommt: Gewalt
der letzten Zeit ist etwas, was eindeutig von links ausgeht und von anderer
Seite ist nichts passiert.
Die Sache selbst ...(Große Aufregung bei GR
Mag Rüdiger Maresch.) Hören Sie mir auf, Herr Kollege! Wir reden von
Störungen, von Raufereien, von Attentaten, vom Werfen von Rauchkörpern und
Rauchbomben und nicht von irgendwelchen blödsinnigen Besuchern, die nicht in
der Lage sind zu wissen, was sie dort konkret tun! (GRin Dr Monika Vana: Geh
bitte! – GR DDr Eduard Schock: Sie haben es ja selbst gesehen! Sie haben es
gesehen!) Ja, aber die achten auch nicht darauf, ob Leute es so machen und
damit vielleicht eines vergangenen Regimes totalitärer Art anderer Natur
gedenken. Das soll uns auch nicht interessieren, Herrschaften! Aber
festzustellen ist, Gewalt ist etwas, was seit langer Zeit in Österreich, aber
nicht nur in Österreich, von links aus geht. Damit ist der Schuldige nicht die
FPÖ, weil die nicht gemeint ist. Aber da drüben wehren sie sich, sie werden
einen Grund haben. (Weitere große Aufregung bei den GRÜNEN. – Beifall bei
der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter (unterbrechend):
Meine Damen und Herren! Ich möchte nur empfehlen, Herr Stadtrat, dass Sie dann
zu dem vorliegenden Akt Postnummer 47 sprechen.
StR Johann Herzog (fortsetzend):
Ich bin schon dabei, das Entsprechende zu tun.
Ich wollte nur feststellen, die Debatte läuft auf den
gleichen Schienen wie schon gehabt vor drei Monaten, die Aufarbeitung derselben
oder ähnliche, gar keine Frage, die Wortmeldungen sind vergleichbar. Es liegt
mit Garantie, das kann man nur sagen, als Generalvorwurf an Stadtrat, an die
Stadträtinnen und die SPÖ-Mehrheit sicher ein Auswahlverschulden der SPÖ vor
ohne Wenn und Aber. Was hier geschehen ist, ist etwas, was die SPÖ verschuldet
hat und sie kann sich nicht ausreden, indem sie mit Firmenkonstruktionen
versucht, die Verantwortung abzuschieben.
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