Gemeinderat,
37. Sitzung vom 01.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 41 von 72
Sache des Stadtsenats, das
entsprechend zu beschließen.
Dass Sie immer
mitbeschließen und es nachher kritisieren, steht auf einem anderen Blatt.
Insbesondere möchte ich das auch dem Kollegen Neuhuber sagen, da ja die gesamte
ÖVP bei den 15 Millionen EUR mitgestimmt hat, die wir beschlossen
haben, was das Projekt betrifft. Sie haben ja auch mitgestimmt – es war sogar
einstimmig, wenn ich mich recht erinnere – bei dem von mir miteingebrachten
Antrag, dass wir die Unternehmen nicht alleine lassen, dass wir im Rahmen
unserer Möglichkeiten versuchen, zu einem Ausgleich zu kommen.
Diese Forderungen wurden
umgesetzt. Ich finde es auch da merkwürdig, dass man sagt: Wir fordern, das
wird gemacht, wir fordern, das wird gemacht!, und dann sagt man: Deshalb, weil
es umgesetzt wurde, was der Gemeinderat beschlossen hat, kann doch nur ein
Rücktritt kommen! Ich meine, umgekehrt wäre es zwar auch nicht zwingend, aber
irgendwie logisch, würde nicht gemacht werden, was beschlossen wurde. Aber dass
wir hier ausgehend von der letzten Diskussion unseren Beschluss realisieren und
umsetzen und Sie das ins Gegenteil verkehren und sagen: Jetzt ist aber wirklich
Schluss!, finde ich nur verkehrt. Dialektisch würde ich da gar nicht sagen,
weil Dialektik ja an sich eine interessante Denkformation ist, wo man dann zu
einer Synthese kommt. (GR Mag Wolfgang Jung: Nur wenn man die
Antithese auch zur Kenntnis nimmt!)
Das ist hier nicht gegeben,
sondern die Vorwürfe sind aus meiner Sicht durchaus plump, denn außer dass man
fragt, wie es denn mit dem Belegfluss aussieht, ist es ja eine gänzliche
Verdrehung politischer Verantwortung. Aus meiner Sicht ist da die zuständige
Stadträtin und Ressortverantwortliche nicht die Chefbuchhalterin, dass man
sagt, da müsste sie doch ständig und laufend alle Belege persönlich überprüft
haben. (GR Mag Wolfgang Jung: Nicht ständig und laufend!
Überhaupt nicht!)
Das ist die politische
Verantwortung, was da geschieht, und die kann sie gerne nehmen. Von der Messe
angefangen, bis zum gesamten Prater-Komplex hat sie sich einmal politisch nicht
nur getraut, sondern auch vorwärtstreibend Beschlüsse herbeigeführt. Dass dort
etwas geschieht, ist ja evident. (GR Mag Wolfgang Jung: Dann hat
sie sich die Falschen ausgesucht! „Tut was! Tut was!", ist zu wenig!)
Dementsprechend ist da die
politische Verantwortung und das, was wir auch politisch entsprechend
vorantreiben können, durchaus positiv zu sehen. Das mit dem Belegfluss ist
natürlich eine andere Geschichte, wo man eben unterscheiden muss zwischen politischer
und betriebswirtschaftlicher Verantwortung. Die betriebswirtschaftliche
Verantwortung liegt sicher woanders, nicht in dem Haus und auch nicht bei der
zuständigen politischen Stelle. (GR Mag Wolfgang Jung: Bei der
Auswahl!) – Das wurde ja auch schon siebzehn Mal diskutiert, die Auswahl,
das war eben der Zeitpunkt, sie war eine von den fünf Firmen, und es wurde von
der Immoconsult beauftragt. Ich meine, das wurde doch schon x-fach hier
diskutiert und ist ja in dem Sinn, was den Ablauf betrifft, geklärt.
Dass Sie das immer noch
nicht wahrhaben wollen, verstehe ich nicht. Ich meine, ich weiß gar nicht,
warum Sie das in einer Tour, nachdem wir das jetzt schon zum dritten oder
vierten Mal diskutieren, immer neu bringen. (GR Mag Wolfgang
Jung: Weil Sie noch keine Konsequenzen gezogen haben!) Heute geht es ja
darum, dass wir den Ausgleich sicherstellen können. Und das ist gut für die
betroffenen Firmen und es ist auch gut für den Prater.
Dass das gut angenommen wird,
stimmt ebenfalls. Auch da haben alle düsteren Prophezeiungen, dass es niemandem
gefallen wird, nicht gestimmt. Die Besucherinnen und Besucher nehmen den
neugestalteten Platz gut an. (GR Mag Wolfgang Jung: Bleibt ja
gar nichts anderes übrig!) Ich will ja nicht in diese Diskussion der
Geschmäcker hineingehen, weil es tatsächlich immer einen persönlichen Zugang
gibt. Bis jetzt, so muss ich sagen, war ich nur einmal in Sevilla in so einem
Vergnügungspark. Da war es auch eher kulissenhaft, mit einem Schiff und
Eroberern und Entdeckern, die von dort weggesegelt sind. Ich war nicht
entsetzt, sondern ich habe nicht den Anspruch, dass ich das Original sehe. Und
genauso ist es in Wien. Da kann man zur Sezession gehen, da kann man Jugendstil
erleben, da kann man Neogotik erleben, man kann das Original sehen. Das heißt,
wenn man Wien besucht und es im Original sehen möchte, dann geht das, wenn man
in einen Vergnügungspark gehen möchte, wird man vermutlich auch annehmen, dass
das dort kulissenhaft abgebildet wurde. Das ist wiederum meine persönliche
Meinung. Das soll hier einmal auch gesagt werden.
Im Gesamten gesehen wird
also bei der politischen Einschätzung natürlich auch eine politische Arbeit
bewertet. Ich glaube, was die VBgmin Grete Laska betrifft, ist das eine sehr
erfolgreiche politische Arbeit, die ja nicht nur im Prater vorangetrieben wird,
sondern auch in Bildungsbereich, auch bei den Kindergärten, bei den Bädern. Sie
leistet in ihrem gesamten Ressort eine erfolgreiche Arbeit, auch im Sport,
Stichwort EURO, obwohl da noch etwas kommen wird. Ich möchte da vorwegnehmend
auf diese Diskussion jetzt schon eingehen. Das wird im Gesamten bewertet. Und
da können wir sehr, sehr froh sein, dass wir die Grete Laska haben, die hier
eine tolle Arbeit für die Stadt leistet. (Beifall bei der SPÖ. – Ironische
Heiterkeit bei den GRÜNEN.)
Wo sind wir jetzt im
Gesamtablauf? Am 27. August 2008 ist eben dieser 40-prozentige Ausgleich
entsprechend angenommen worden, bis zu einem Höchstbetrag von
6,6 Millionen EUR, das in Form eines Gesellschafterzuschusses eben
entsprechend auch geleistet wird. Um sicherzustellen, dass hier auch geprüft
wird, ob entsprechende Forderungen der Gläubiger zu Recht bestehen und welche
Forderungen akzeptiert werden, wird es eine begleitende Kontrolle von einem
Wirtschaftstreuhänder und einem Rechtsverwalter geben. Auch da können wir dann
guten Gewissens zustimmen.
Die
Leasing-Konstruktion wird übrigens sicherstellen, nachdem wir hier voll
vermietet sind, dass das Geld
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