Gemeinderat,
37. Sitzung vom 01.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 72
Ich sehe das eigentlich auch wunderbar, aber Kollege Mahdalik ist, glaube ich, ganz traurig, dass ihm dieses Thema abhanden gekommen ist. Deswegen wollte er es heute in der Fragestunde noch einmal einbringen.
Wie gesagt, auf der anderen Seite bleiben
selbstverständlich die hundefreien Bereiche aufrecht, weil wir auch hier sozusagen
sehr viel positiven Zuspruch bekommen haben. Es ist bei solchen Themen immer
so, da gibt es auf der einen Seite diejenigen, die sagen: ich will mit meinem
Hund überall hingehen, und da sind dann die anderen, die sagen: ja, super,
endlich ein generelles Hundeverbot auf der Donauinsel! In diesem Spannungsfeld
müssen wir uns bewegen, da müssen wir schauen, dass wir einen guten Kompromiss
zustande bringen, mit dem - und das sage ich gleich dazu - beide Seiten nicht
hundertprozentig zufrieden sein werden. Denn ich habe genauso viele Zuschriften
bekommen für „Ja, endlich ein Hundeverbot auf der Donauinsel!" wie für
„Weg mit den Hundezonen!".
Das hält sich also die Waage, und in einer Stadt mit
begrenzter Fläche haben Sie überall und immer diese Nutzungskonflikte. Das
haben wir vom kleinsten bis zum größten Park, und wir haben, glaube ich, über
die Jahre eine ganz gute Strategie entwickelt, um damit wirklich gut
zurechtzukommen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. - Die
4. Zusatzfrage wird gestellt von Frau GRin Reischl. - Bitte.
GRin
Hannelore Reischl
(Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Auch
ich kann die Kritik des Kollegen Mahdalik absolut nicht teilen, da wir ja noch dazu
wissen, dass gerade auf Grund Ihrer Initiative im Vorjahr die so genannten
Grillplatzmeister eingesetzt wurden.
Daher
meine Frage: Wie haben sich diese Grillplatzmeister in den Grillzonen bewährt,
und werden sie auch in Zukunft eingesetzt werden?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau
Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Wir haben hier gemeinsam mit der MA 17 dieses
Projekt der muttersprachlichen Grillplatzmeister entwickelt, das sehr, sehr gut
funktioniert, auch sehr gut angenommen wird und gerade auf der Donauinsel eine
gute Ergänzung zum bestehenden Wachdienst ist, weil der Grillplatzmeister
sozusagen die Aufgabe hat, zu helfen, zu vermitteln und Streit zu schlichten.
Es ist also ein Konzept, das sehr gut aufgegangen ist, und wird mit Sicherheit
im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Wir haben das ja nicht nur auf der
Donauinsel, sondern auch auf allen anderen Grillplätzen in der Stadt, und es
hat sich, wie gesagt, wirklich sehr gut bewährt.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. - Die
5. Zusatzfrage wird von GR Mahdalik gestellt.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Danke einmal für die Mühe, die Sie auf sich genommen
haben, um diese Tafel mitzubringen. Sie glauben wieder, eine gute Lösung gefunden
zu haben; die Bevölkerung sieht es, wie in vielen anderen Fällen, anders.
Zum Zweiten finde ich es kühn, dass der Kollege von
der ÖVP das Wahlergebnis anschneidet. Wenn man sich das Wiener Wahlergebnis -
von Österreich rede ich gar nicht -, nur das in Donaustadt ansieht, hat die ÖVP
dort mit knapp über 10 Prozent das Kunststück zustande gebracht, hinter
den GRÜNEN zu landen, was gar nicht so einfach ist. (GR Robert Parzer: Ist
ja nicht wahr!) Gut, dann seid ihr um drei Zehntel vorne. (GR Mag Rüdiger
Maresch: Wahlkarten nicht mitgezählt! Sonst wärt ihr hinter uns!) Auf jeden
Fall spricht das auch wieder gegen die Politik der ÖVP.
Ich möchte Sie auch nicht inkommodieren, weil Sie
gesagt haben, dass mir das Thema abhanden kommen wird. Das glaube ich nicht,
Frau Stadträtin, dass es in den nächsten Monaten oder auch in den nächsten
Jahren, bis zur nächsten Gemeinderatswahl, abhanden kommt. Ich wollte heute das
Thema Grillen von mir aus gar nicht ansprechen, aber da Sie es jetzt aufs Tapet
gebracht haben, möchte ich auch dazu eine Frage stellen. (Amtsf StRin
Mag Ulli Sima, mit Heiterkeit:
Es tut mir leid, aber das ist nicht sehr glaubwürdig, Herr Kollege!)
Es gibt massive Probleme mit den ausufernden
Grillzonen auf der Donauinsel, nicht mit den befestigten Grillplätzen. Wir
haben ja sogar ein Kompromissangebot gemacht für eine sanfte Ausweitung der
befestigten Grillplätze, wirklich nur sehr wenige, wenn im Gegenzug alle
Grillzonen, die auch oft ohne Erlaubnis des Magistrats ausgeweitet werden,
aufgelassen werden. Denn Besucher der Donauinsel, Sporttreibende, Badegäste
werden oft von den Grillenden, die das gesamte Gebiet für sich beanspruchen,
bedroht oder belästigt. Diese Probleme gibt es, man sieht es am letzten
Wahlergebnis.
Darum frage ich Sie: Sind Sie auf Sicht bereit, diese
ausufernden Grillzonen auf der Donauinsel aufzulassen, Frau Stadträtin?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau
Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Herr Kollege Mahdalik!
Mir ist völlig schleierhaft, woher Sie die Legitimation
nehmen, hier für die Bevölkerung zu sprechen. Die Bevölkerung ist mit dieser
Lösung nicht zufrieden? - Ich habe sehr viele positive Rückmeldungen zu dieser
Hundegeschichte bekommen. Ich glaube, dass es die Bevölkerung, von der Sie
sprechen - ich kann nicht sagen, wer genau das ist.
Ich glaube, dass wir eine sehr gute Kompromisslösung
gefunden haben. Aber, wie gesagt, ein Kompromiss beinhaltet für mich immer,
dass nicht beide Seiten restlos zufrieden sind. Okay, überhaupt kein Hund mehr
auf der Donauinsel - das wollen nämlich die einen -, das werden wir so nicht
erreichen. Aber ich glaube, dass das ein guter Kompromiss ist.
Was die Grillplätze betrifft, so
bin ich nach wie vor der Meinung, dass es auch unsere Aufgabe ist, denjenigen,
die eben keinen eigenen Garten haben und nicht zur Oma, zur Mama oder sonst
wohin gehen können, auch eine Möglichkeit zu bieten. Das ist auf der
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