Gemeinderat,
36. Sitzung vom 25.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 94 von 108
Soundsovielten auf der Tagesordnung ist. Das nennt sich schlicht „Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern“. Da wird überhaupt kein falscher Anschein erweckt, sondern es werden Menschen informiert, und das ist unsere Aufgabe, nicht mehr und nicht weniger.
Das sollte einmal hier gesagt werden. Das kann aber
überhaupt nicht darüber hinweg schummeln, dass die SPÖ, die ÖVP und die FPÖ
widerlich zusammen in einem Boot sitzen und sich mit Kultursubventionen ihre
Parteifeste finanzieren lassen. Das machen die GRÜNEN sicherlich nicht! (Beifall
bei den GRÜNEN. – GR Dr Kurt Stürzenbecher: Das ist aber keine
tatsächliche Berichtigung!)
Die GRÜNEN machen ziemlich viele Feste, aber wir
finanzieren sie nicht aus Kultursubventionen. – Danke. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Berichterstatterin
verzichtet auf das Schlusswort.
Wir können jetzt die getrennten Abstimmungen
durchführen. Wer von den Damen und Herren für die Postnummer 21 ist, gebe bitte
ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mit den Stimmen der Sozialdemokraten so
beschlossen.
Wer von den Damen und Herren für die Postnummer 22
ist, gebe bitte ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mit den Stimmen der
Sozialdemokraten, der ÖVP und der FPÖ beschlossen.
Wer von den Damen und Herren für die Postnummer 27
ist, gebe bitte ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mehrstimmig gegen die
Stimmen der GRÜNEN beschlossen.
Wer von den Damen und Herren für die Postnummer 28
ist, gebe bitte ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mehrstimmig mit den Stimmen
der Österreichischen Volkspartei und der Sozialdemokraten beschlossen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 23 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Volkstheater GmbH. Herr GR
Woller leitet ein.
Berichterstatter GR Ernst Woller: Ich
ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort
gemeldet ist Herr GR Mag Ebinger. Ich erteile es ihm.
GR Mag Gerald Ebinger (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Wir differenzieren auch, und es ist natürlich
unbestritten, dass sowohl das Donauinselfest als auch das Stadtfest über das
Parteipolitische hinaus eine gewisse Bedeutung haben. Was uns speziell beim
Donauinselfest immer wieder aufstößt, sind die Nebensubventionen, die sozusagen
immer mitschwimmen. In einem Boot sitzen wir aber deswegen noch lange nicht!
In einem Punkt stimme ich Ihnen völlig zu: Auch mich
stört es, wenn man nicht in der Lage ist, dort irgendeinen nicht aktiven
Politiker als Verantwortungsträger einzusetzen. Dass sogar der Geschäftsführer
oder der Zeichnungsberechtigte unbedingt ein Politiker sein muss, ist meines
Erachtens unnötig. Offenbar hat die SPÖ aber keine anderen Leute, die dort
zeichnen können, und deswegen müssen sie auf diese Leute zurückgreifen. Daher haben
wir dem Donaukanaltreiben nicht zugestimmt, obwohl ich vom Inhalt her schon
zugestimmt hätte.
Ganz kurz zum Volkstheater: Ich schließe mich
diesbezüglich dem Antrag der Kollegen von der ÖVP an. Es wird nämlich wiederum
für vier Jahre eine sehr hohe Subvention vergeben, im Endeffekt wird dann aber
immer nachsubventioniert. So hat die Volkstheater GmbH im Jahre 2007 in einem
Ansuchen um Subvention für die Saisonen 2007, 2008, 2009 und 2010 gleichzeitig
einen Mehrbedarf in der Höhe von 714 000 EUR angemeldet. Das heißt,
bei diesem Ansuchen, über das wir hier als Rechtskörper abstimmen, wird uns
eine Zahl genannt, von der die Involvierten von vornherein schon wissen, dass
sie nicht stimmt. Das heißt, es wird schon wieder Schindluder mit der
Opposition getrieben, indem man uns irgendwelche Zahlen sagt, die Sie dann aber
sowieso jedes Jahr ändern. So gesehen kann ich dieses Aktenstück klarerweise
nur ablehnen!
Dem Antrag der ÖVP, dass es hier endlich einmal zu
einer ordentlichen, seriösen und transparenten Finanzgebarung kommen soll, kann
ich hingegen zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Ich
bitte Frau GRin Mag Ringler zum Rednerpult.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir schätzen das Volkstheater, auch wenn man über den
derzeitigen Erfolg unterschiedlicher Meinung sein kann. Daher stimmen wir der
Basissubvention immer zu, den Zusatzsubventionen jedoch nicht, und das halten
wir auch dieses Mal so. Wir halten es für ungerecht, dass die großen Häuser wie
die Symphoniker und das Volkstheater Zusatzsubventionen bekommen, viele Kleine
jedoch seit vielen Jahren immer noch auf dem gleichen Stand sind.
Ich nenne Ihnen ein Beispiel, das wir heute auf der
Tagesordnung haben: Die Stadtinitiative Wien, die hervorragende, international
wirklich anerkannte und ganz tolle Qualität bei ihren Musikveranstaltungen
liefert, bekommt seit Jahren 20 000 EUR und nicht einen Cent mehr!
Das nenne ich ungerecht, und deshalb lehnen wir ab. – Danke. (Beifall bei
den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr GR
Dr Wolf. - Bitte schön.
GR Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Es geht um eine Zusatzsubvention in Höhe von
312 000 EUR, und das ist in der Tat – wie schon von meinen Vorrednern
gesagt wurde – ärgerlich.
Am 20. September vergangenen Jahres wurde eine
mehrjährige Subvention für das Volkstheater beschlossen, für das heurige Jahr
in Höhe von 5,7 Millionen EUR. Jetzt, wenige Monate später, wird ein zusätzlicher
Bedarf von mehr als 300 000 EUR eingefordert, übrigens auch vom Bund.
Wenn man den Akt genauer liest,
findet man den Satz: „Zusatzsubventionen werden von den jeweiligen
Budgetgesprächen abhängig gemacht.“ – Das heißt, wir
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