Gemeinderat,
35. Sitzung vom 24.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 70 von 118
wird neben der ausgezeichneten Anbindung für den Individualverkehr auch eine höchstrangige öffentliche Verkehrsinfrastruktur direkt ins Stadtentwicklungsgebiet geschaffen.
Die Lage des neuen Stadtteils an einer der bereits
bestehenden Schienenverbindungen zwischen Wien und Bratislava bietet durch den
Beitritt der 10 neuen EU-Staaten und in Zusammenhang mit den Zielsetzungen
der Vienna Region und CENTROPE ausgezeichnete Entwicklungschancen.
Mit der Verlängerung der Straßenbahnlinien 25 und 26,
zuerst bis zur Hausfeldstraße, in weiterer Folge bis ins Flugfeld Aspern, wird
ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs und
natürlich zur Entlastung der Donaufelder Straße getan.
Mit der Führung der Linie 25 durch die
Tokiostraße und der Verlängerung der Linie 26 zum Hausfeld, werden neue
Siedlungszentren, alte Ortskerne und Bezirkszentren sinnvoll und effizient
vernetzt.
Es wird eine optimale Verknüpfung der U-Bahn-Linien
erreicht, die durch den Verkehr stark behinderte Buslinie 23A wird sinnvoll
ersetzt, und es liegt eine Schnell-Tangentialverbindung nach Floridsdorf vor.
Die Inbetriebnahme wird, abgestimmt mit den U-Bahn-Bau, 2013 erfolgen.
Überhaupt ist der öffentliche Verkehr sehr wichtig.
Am Beispiel der U2 lässt sich leicht skizzieren, welchen Vorteil Gebiete durch
die Aufschließung mit der U-Bahn erhalten. Zum Beispiel wird im Bereich der
künftigen U2-Stationen Aspernstraße und Donauspital die bereits eingeleitete
Stadtentwicklung durch weitere attraktive Wohngebiete sowie durch Arbeits- und
Einkaufsstätten ergänzt.
Im Bereich Hausfeld wird ein vielfältiger
Verkehrsknotenpunkt mit Anbindung der U2 an die S80 entstehen. Mit der B3d und
der A23 gibt es auch eine ausgezeichnete Anbindung an den Individualverkehr.
Die Verbindung von Aspern ins Zentrum streift
natürlich auch den Praterstern. Der Bahnhof Praterstern war der erste
fertiggestellte ÖBB-Bahnhof in Wien, der nicht nur barrierefrei gestaltet
wurde, sondern auch lichtdurchflutet mit geräumigen Gängen und breiten Bahnsteigen
ausgestattet wurde. Der Charme der 60er Jahre wurde somit abgelöst, und nach
der EURO 2008 wird auch das Vorfeld so gestaltet, dass der Platz erstens zur
Geltung kommt und zweitens durch das Dach ein witterungsunabhängiges bequemes
Umsteigen in die Straßenbahn und die Buslinien ermöglicht wird.
Der Praterstern ist die perfekte Verkehrsverknüpfung
zwischen den Schnellbahnstammstrecken, einiger Regionallinien, der U1, der U2
derzeit bis Stadion und in Zukunft bis Aspern. Der Praterstern ist derzeit der
größte Umsteigeknoten in Wien.
Vom Bahnhof Praterstern möchte ich gleich zu einem
anderen Projekt kommen, das mit Sicherheit die bedeutendste Planung der letzten
Jahre in unserer Stadt ist. Der Hauptbahnhof liegt in einem Gebiet mit enormem
Entwicklungspotenzial und wird eine Zentrumsfunktion einnehmen, die unter
anderem durch eine entsprechende Anbindung an den internationalen Verkehr
signalisiert wird.
Nach drei UVPs zur Schieneninfrastruktur, zum
Städtebau und zum Straßenbau entsteht auf dem Gelände des Frachtenbahnhofes ein
neuer attraktiver Stadtteil. Zwei Vorplätze und auch ein wunderschön
gestalteter, in Richtung Favoriten. Durch eine unterirdische Passage, die mit
Tageslicht geflutet wird, um keine Angsträume entstehen zu lassen, wird die U-Bahn
auf kurzem Weg erreicht.
Der neue Bahnhof bringt nicht nur schnellere
Zugsverbindungen, mehr Reiseverkehr durch bequemes Umsteigen, er bringt auch
eine Öffnung und verbesserte Durchlässigkeit zwischen den Bezirken. Nach
Fertigstellung gibt es einen durchgehenden Radweg und eine optimale Anbindung
an den öffentlichen Verkehr.
Dieser Bahnhof ist von europäischer Bedeutung. Er ist
eine Kreuzung europäischer Eisenbahnkorridore, eine Aufwertung der Vienna
Region und, Frau Kollegin Gretner, eine attraktive und moderne Visitenkarte für
Wien. (Beifall bei der SPÖ.)
Herr Kollege Hoch, um zum Architekturwettbewerb
zurückzukommen: Sie wissen ganz genau, dass das eine Geschichte der ÖBB ist,
genauso wie Sie wissen, dass die WU eine Geschichte der BIG ist. Und ich denke,
es wäre gescheit, Ihre Kritik an den richtigen Stellen anzubringen und nicht
hier immer die Stadt Wien negativ anzukreiden.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch das Zielgebiet
City. Das historische und kulturelle Zentrum Wiens bietet nicht nur
20 Prozent aller Arbeitsplätze in unserer Stadt, es ist auch einer der
wichtigsten touristischen Anziehungspunkte. Die City bietet mit ihren
wunderschönen Grünflächen auch genügend Platz zum Erholen und Ausspannen.
Mit dem neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan wird
die City als überregionales Zentrum von nationaler und internationaler
Bedeutung erhalten und forciert.
Zwischen Donaukanal sowie neuer und alter Donau liegt
das Zielgebiet Waterfront. Für die Bebauung sind Lagen am Wasser immer
interessant. Ob am Donaukanal oder in der Donau-City, die Verbindung von
Wohnen, Arbeiten und Erholungsgebiet in unmittelbarer Nähe steigert die
Lebensqualität.
Der Donaukanal ist zu einem neuen urbanen Raum in
Wien geworden. Er liegt zentral und bietet eine große Vielfaltdichte durch die
Konzentration der verschiedenen Nutzungen und Stile. Die neue U2-Station am
Schottenring verbessert die gute Erreichbarkeit noch weiter.
Die Erlebbarkeit des Wassers, in diesem Fall der
Flusslandschaft im bebauten Gebiet, ist eine der Herausforderungen des
Wientals. Einerseits gibt es eine großzügige landschaftsräumliche Vernetzung
des Wientals zum Wienerwald, und auch eine barrierefreie Anbindung des
Wegenetzes Wienerwald entlang der Zuflüsse der Wienerwaldbäche tragen zu einem
positiven Erleben unserer Stadt bei.
An aktuellen Projekten im Wiental
möchte ich auch das Auhof-Center nennen. Für dieses werden neue,
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