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Gemeinderat, 35. Sitzung vom 24.06.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 17 von 118

 

haben sie vorher ausprobiert. Nein, so ist es nicht. Die nächsten Telefonate, Erklärung: „Gehen Sie hin mit Ihrem Schlüssel, der schließt auch den Mistplatz.“ Das stimmt nicht. Die einfache Lösung dieses Rätsels: Die anderen haben ein Gassenlokal und gehen von außen hinein. Mittlerweile wurde längst das andere Schloss gewechselt. Es war vorher kein Problem, weil die innen reingegangen sind und keinen Schlüssel für den Mistplatz gebraucht haben, weil es keinen verschlossenen Mistplatz gegeben hat.

 

So, Auskunft ein paar Tage später: „Na gut, dann bekommen Sie einen neuen Schlüssel.“ Wir sind schon eine Woche danach. Er bekommt natürlich keinen Schlüssel. Die nächste Auskunft lautet: „Der Haustorschlüssel sperrt den Müllplatz.“ Nächster Versuch, funktioniert wieder nicht. Daraufhin gehen die GRÜNEN, der Herr Mikolasch, selber zur zuständigen Schlosserei und sagt: „Ich will mir so einen Schlüssel abholen, verkaufen Sie mir einfach einen Schlüssel.“ Das darf er natürlich nicht, er darf ihm keinen Schlüssel geben. Wiener Wohnen tut einstweilen nichts. Da gibt es überhaupt keine Reaktion mehr, er bekommt den Schlüssel nicht. In acht bis zehn Tagen wird er den passenden Schlüssel bekommen, sagt die Schlosserei, sie werden das organisieren, sie werden das Wiener Wohnen übergeben. Zwei Wochen später: Alles noch einmal von vorne, wieder nichts. Noch einmal zwei Wochen später, wir sind jetzt irgendwo im März, angefangen hat es im Jänner, es geht um einen Schlüssel. Vollkommen egal, wir bekommen den Schlüssel nicht.

 

Es geht immer weiter, freundliche Bürodamen und so weiter. Da gibt es einen sehr langen Text, der nicht nur mir zugegangen ist, sondern auch dem zuständigen StR Ludwig. Das Procedere geht hin und her. Schlussendlich bekommt er den Schlüssel, muss ihn selber im 19. Bezirk abholen und zahlt 46,20 EUR für einen Schlüssel! Das hat jetzt Monate gedauert. Zur Sicherheit will er einen zweiten, aber das darf man natürlich gar nicht. Er macht es bei seiner Vertragsschlosserei. Aber nachdem er das auch dem Herrn StR Ludwig geschickt hat, kann man es da verlesen: „Bei unserer Vertragsschlosserei Ing Saibel ließen wir uns sicherheitshalber ein Duplikat nachmachen, Dauer 10 Minuten, Preis 7,99 EUR.“ Moment, das andere hat 46 EUR gekostet, da sind wir beinahe im siebenfachen Bereich, und das hat 10 Minuten gedauert.

 

Abgesehen vom Preisunterschied, denn die 40 EUR sind jetzt nicht das Hauptproblem, aber es dauerte drei Monate, bis er einen Schlüssel bekommen hat, damit er seinen Mist hinaustragen kann! Und das sind genau die Beschwerden, die alle im Callcenter landen und dort im Kreis gehen, so wie er im Kreis geschickt worden ist, kein Problem, von einer Hand zur nächsten und da und dort. Er macht ein paar Wege, der Herr Mikolasch ist in Pension, er hat sich das gern angetan, um zu sehen, wie das von Pontius zu Pilatus funktioniert. Wenn er sich die Stunden zusammenrechnen würde, wäre das vermutlich teurer als die 46 EUR. Das ist das Problem, das viele Leute mit Wiener Wohnen haben. Du wirst nicht wie ein Kunde wahrgenommen, sondern hast einfach Pech gehabt, denn wenn sie nicht wollen, dann wollen sie nicht.

 

Diese Fälle kommen vor. Ich weiß nicht, da kommt jetzt einer und sagt: Das ist nur einer. Das ist eben nicht ein Fall, sondern es sind ja die Fälle, die beim Callcenter täglich zu Dutzenden und zu Hunderten eingehen. Ich würde sagen, das ist exemplarisch für eine Verwaltung, wie man das heute nicht mehr macht. Das kann man so nicht machen. Man kann mit den Leuten nicht so umgehen. Ich würde mir wünschen, dass man Kunden und Kundinnen als ebensolche wahrnimmt.

 

Was macht man aber tatsächlich mit den Leuten, die im Gemeindebau wohnen? Man überwacht sie! Jetzt bekommen sie eine Videoüberwachung. Sie kennen das, die 400 000 EUR, die für ein Pilotprojekt in ein paar Gemeindebauten für die Überwachung der Eingänge und der Liftanlagen im Haus und für die Überwachung der Mistplätze ausgegeben werden. Das kostet alles viel Geld. Wer das am Ende bezahlt, das hat da heraußen noch keiner beantwortet. Vorläufig zahlen es nicht die Mieter und Mieterinnen, sondern es kommt aus irgendeinem Budget. Wer zahlt das, wenn dieses Projekt als erfolgreich eingestuft werden sollte? Das Problem gibt es ja dann woanders, denn in dieser Anlage gibt es dann vielleicht ein bissel weniger Vandalismus, woanders gibt es dann mehr. Aber wer zahlt das nachher? Vermutlich doch die Mieter und Mieterinnen! Das hätten wir gerne irgendwann beantwortet gehabt.

 

Diese Überwachung hört aber nicht bei den Mistplätzen und bei den Hauseingängen auf, sondern jetzt kommt das Nächste. Es gibt eine langjährige Forderung der Freiheitlichen Partei, die durchgesetzt wurde, nämlich in den Waschräumlichkeiten, in den Waschküchen wird es in Zukunft wieder Chips geben. Also es gibt nicht nur Chips, sondern es wird einen elektronischen Zugang geben. Du kannst gar nicht mehr hineingehen, ohne dass man genau weiß, wie oft bist du hineingegangen, hast du eine Maschine oder zwei Maschinen gewaschen, quasi hast du vom Nachbarn irgendetwas mitgewaschen, als er weg war. Es soll irgendwie nicht mehr vorkommen, dass quasi eine Menge, die dir zusteht - ich weiß nicht, ein realsozialistischer Nachweis wie es früher einmal war, am besten wahrscheinlich 2 Trommeln in 14 Tagen für eine zweiköpfige Familie und so weiter. Ich finde, dass diese Überwachung, und ich weiß, dass wir in Österreich kein gutes Gefühl dafür haben - den Hauseingang, den Mistplatz, die Waschküche, überall wirst du mit einem Chip überwacht, wie oft bin ich aus- und eingegangen, wie oft war ich in der Parkgarage beim Auto aus und ein. Wollen alle in dem Haus, dass das am Ende so ausschaut? Ich nicht. Ich nicht und die GRÜNEN nicht.

 

Zum eigentlichen und wichtigsten Thema: Wohnen wird immer teurer. Es ist sehr, sehr leicht, etwas Aktuelles zu finden. Ich habe mir einfach gesagt, ich nehme die Zeitung in die Hand und schaue, was drinnen steht, damit man dann nicht irgendwas zitieren muss. Es geht wirklich einfach, wenn man das „Heute“ durchblättert. Es

 

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