Gemeinderat,
34. Sitzung vom 04.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 38 von 91
Beschlussantrag ein, nämlich einen solchen Umbauplan
vorzulegen.
Weitere Beschlussanträge, die ich im Zuge dieser
Postnummer einbringe, betreffen die Rückerstattung des Parkpickerls für
Anrainer der Fan-Zone am Ring, das Gratisparken für Anrainer in der Fan-Zone
Hütteldorf und die Einführung eines EURO-Tickets für öffentliche
Verkehrsmittel. – Ich bedanke mich. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort
gemeldet ist Herr GR Hora. Ich erteile es ihm.
GR Karlheinz Hora (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Liebe Kollegin Puller! Wenn man zitiert, dann soll
man richtig zitieren! Es ist nie ein Wahlversprechen zum 21er gegeben worden! (GRin
Heidemarie Cammerlander: Doch!) – Lesen Sie es sich einmal durch, ganz
ruhig! Lesen Sie sich einmal durch, lernen Sie einmal lesen!
Es ist nie ein Wahlversprechen in die Richtung
gegeben worden. Es wurde gesagt, wir setzen uns dafür ein, dass auch in Zukunft
ein Schienenverkehrsmittel in der Heinestraße fährt. Die Situation war zum
damaligen Zeitpunkt ... (Zwischenruf von GRin Ingrid Puller.) –
Frau Kollegin, hören Sie mir zu! Ich habe Ihnen auch zugehört und habe auch
nicht reingerufen!
Zum damaligen Zeitpunkt war noch nicht klar, wie weitere
Linienführungen, die dort in der Leopoldstadt geplant sind, weitergehen. Es
gibt einen Beschluss, der von allen Seiten akkordiert ist, auch von den Wiener
Linien: Die Schienen in der Heinestraße bleiben liegen. Warum bleiben sie
liegen? – Weil es eine der Möglichkeiten darstellt, eine Änderung des gesamten
schienengebundenen Oberflächenverkehrs in der Leopoldstadt auch in Zukunft mit
einer Anbindung zur Heinestraße zu machen. Da gibt es Möglichkeiten:
O-Wagen-Änderung, N-Wagen-Änderung, 5er-Änderung, Nordbahnhof-Gelände – es gibt
alle Möglichkeiten! –, Nordwestbahnhof steht auch an! Und diese
Verbindungslinie wird auch für Betriebszwecke genutzt, das heißt, die Schienen
bleiben dort liegen. Das war das Wahlversprechen.
Ich sage auch dazu, dass in der Zwischenzeit, weil es
jetzt nicht realisierbar ist, eine Ersatzlösung gesucht wurde, eine
Ersatzlösung mit einem Autobus, der auch in Betrieb genommen wurde. Über die
Betriebszeiten dieses Autobusses – das gebe ich zu – sind wir alle nicht
glücklich. Und da hat es auch gestern – und das haben Sie auch nicht gesagt –
sogar einen SPÖ-Antrag gemeinsam mit der Österreichischen Volkspartei gegeben,
diese Betriebszeiten zu ändern und dementsprechend an das Bedürfnis anzupassen.
Wenn man schon etwas sagt, dann sollte man alles sagen und nicht Umschreibungen
machen, wie Sie es da gerne tun. Das ist aber Ihr Trick!
Meine Damen und Herren! Eigentlich sollten wir uns
über ein Verkehrsbauwerk unterhalten, das dieses Stadtbild – und genau die
Leopoldstadt – neu prägen wird. Das ist eben die Oberflächengestaltung beim
Praterstern. Die ersten Arbeiten sieht man schon. Es wird eine Platzgestaltung
sein. Es wird dort die Möglichkeit geben, mannigfaltige Verkehrsmittel,
schienengebundene Verkehrsmittel in verschiedenen Linienführungen zu bekommen.
Es wird dort auch die Möglichkeit bestehen, Busanbindungen zu haben. Und was
das Wichtigste ist – und das ist ja auch ein Teil des heutigen Beschlusses,
über den wir eigentlich reden könnten –, auch der Beschluss, dass dort auch ein
dementsprechendes Dach gemacht wird, dass die Umsteigaktion im Trockenen
geschehen kann.
Lieber Kollege Gerstl, danke für Ihren Antrag! Wir
werden Ihrem Antrag nicht zustimmen, aber nicht, weil er inhaltlich falsch ist,
sondern weil ja in allen Plänen Folgendes ersichtlich ist und die auch
aufgelegen sind. Okay, ich gebe zu, vielleicht war die Auskunft im Ausschuss
nicht so direkt, dass sie dem Glauben schenken können. Sie können sich aber in
der Zwischenzeit selber überzeugen. Es wird alle Radrelationen weiterhin geben,
mit dem Unterschied, dass sie nicht gebundene Wege sind, sondern dass sie frei
bewegbar sind. Ganz wichtig für den Radverkehr ist es, dass, wenn man den Platz
im oberen Teil der Leopoldstadt – Praterstraße, Praterstern – quert, die Unterführung
vom Praterstern in die Hauptallee nach wie vor besteht, dementsprechend dort
auch eine Frequenz herrscht. Es wird aber zusätzlich – und gehört auch zur
Platzgestaltung – für jene Radfahrer, die den Innenteil nicht benutzen wollen,
auch die Möglichkeit geben, den Außenring zu benutzen.
Sie sehen, in Wirklichkeit gibt es so eine
Verdoppelung und eine wesentliche Vergrößerung der Möglichkeiten.
Zu den derzeit vorhandenen vielen Radbügeln: Ich weiß
nicht, ob Sie sich das schon einmal angeschaut haben, wir stark frequentiert
diese Radbügel sind! Allerdings gibt es eine Zeit in der Nacht, wo sie fast
nicht frequentiert sind, das ist so zwischen 3 und 4 Uhr in der Früh, denn
da sind die meisten, die dort ihr Rad abstellen mit dem Rad unterwegs und
kommen erst später wieder hin. Es wird diese Bügel sogar in doppelter Anzahl
geben, also knapp 400 Bügel werden in Summe im gesamten Bereich dort
aufgestellt. Es wird dementsprechende Möglichkeiten geben, Fahrräder dort
hinzubringen.
Lieber Kollege Gerstl, was ich nicht verstanden habe,
ist der Antrag betreffend das EURO-Ticket. Es gibt ja irrsinnig viele
Möglichkeiten, günstige Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel zu
bekommen. Bei jedem Stadion-Ticket ist die Benutzung der Verkehrsmittel
inbegriffen. Es gibt auch die Möglichkeit dieser Touristenkarte. Es gibt die
Streifenkarten et cetera. Es gibt also eine Vielzahl der Möglichkeiten, sich in
Wien gerade in der EURO-Zeit auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen.
Was ich nicht mitbekommen habe,
was Sie damit meinen – und ich kann meiner Fraktion nur die Ablehnung empfehlen
–, ist zum Beispiel auch die Rückerstattung des Parkpickerls für Anrainer. Sie
sagen, dass 400 Parkplätze verloren gegangen sind. Vielleicht
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