Gemeinderat,
33. Sitzung vom 08.05.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 62 von 89
wörtlich aus dem Kontrollamtsbericht vorlesen: „Das der MA 7 von den Vereinigten Bühnen Wien im Oktober 2006 im Rahmen des Subventionsansuchens für das Jahr 2007 vorgelegte Budget 2007, Version FA3, geht bei einem ausgeglichenen Ergebnis von einem Subventionsbedarf in der Höhe von rund 40 Millionen EUR aus, welcher vom Gemeinderat am 15. Dezember 2006 in gleicher Höhe genehmigt wurde. Darin war die im Budget 2007, Version F, geplante Rücklagenbildung für das Jahr 2007 nicht mehr vorgesehen. Stattdessen wurden um 2,99 Millionen EUR höhere Produktionskosten in der Sparte Musical angenommen. Es wurde empfohlen abzuklären, warum das dem Gemeinderat für die Subventionsgewährung vorgelegte Budget 2007, Version FA3, von jenem durch den Aufsichtsrat der Vereinigten Bühnen Wien genehmigten Budget 2007, Version F, abweicht."
Sie sehen an diesem Beispiel, dass Vorsicht
angebracht ist. Wir meinen in Dingen, wo es um öffentliche Gelder geht, dass
besonders genau und besonders präzise kontrolliert und nachgeforscht werden
muss. Auch aus diesem Grund werden wir das vorliegende Geschäftsstück ablehnen.
- Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Der
nächste Debattenbeitrag kommt von Frau GRin Zankl. Ich erteile ihr das Wort.
GRin Inge Zankl (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin!
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Zuerst auf Kollegin Ringler eingehend: Die
Kuratorenfrage haben wir im letzten Ausschuss schon diskutiert. Der Herr
Stadtrat hat auch Auskunft gegeben. Im Tanzquartier wird selbstverständlich
nach den Statuten vorgegangen werden. Die Jury prüft und evaluiert die alten
Konzeptförderungen und wird uns hoffentlich neue vorstellen. Das ist der
momentane Stand. (GRin Mag Marie Ringler:
Das war jetzt sehr ausführlich!)
Zum Akt: Das Grundsatzkonzept der Theaterreform
brauche ich, glaube ich, nicht mehr zu erklären, dass von Seiten der Politik
die Rahmenbedingungen und das Budget zur Verfügung gestellt werden und die
unabhängigen Jurys und Kuratoren die Entscheidungen treffen. Dieses Konzept
leben wir. Dieser Rahmenbetrag, den wir heute beschließen, beinhaltet sowohl
Kuratorenempfehlungen als auch Standortförderungen für das zweite Halbjahr.
Die Kuratorenempfehlungen sind nicht so, dass wir
nicht wissen, wer das Geld bekommt, liebe Kollegen der ÖVP! Die Kuratorenempfehlungen
sind seit zwei Wochen im Netz. Ich denke mir, dieses Mal gebe ich eine konkrete
Hilfestellung. Man kann nachschauen, wer die Empfehlungen der Kuratoren
bekommt. Und zwar kann man ganz einfach auf „wien.gv.at" gehen, die
„Kulturabteilung" anklicken, auf „Förderungen" klicken, auf
„Theaterförderungen" klicken und auf „Kuratorenempfehlungen vom
15. Jänner 2008" klicken, denn der 15. Jänner 2008 war der
Einreichschluss und das Kuratorium hat darüber befunden und vor zirka zwei
Wochen das Ergebnis in das Netz gestellt. Das heißt, die Hälfte dieser
Rahmenförderung ist vollkommen klar.
Die zweite Hälfte sind die Standortförderungen für
das zweite Halbjahr. Ich verweise hier auf das Gemeinderatssitzungsprotokoll
vom 20.9.2007, wo ich damals schon gesagt habe, wenn Sie den
Standortförderungen nicht zustimmen, wollen Sie, dass die kleinen Theater in
Wien nicht bestehen. Sie lehnen sich zurück, sagen, das interessiert Sie alles
nicht und die SPÖ wird das schon machen, nur keine Verantwortung übernehmen!
Wir haben heuer auch schon Einzelförderungen
beschlossen, wenn bereits feststand, für welche Gruppen die entscheidenden
Beträge empfohlen wurden. Meines Wissens nach haben Sie da auch nicht
zugestimmt. Also es ist ganz egal, wie wir es machen. Ich beschäftige mich seit
Jahren mit der Theaterförderung und habe schon den Glauben daran verloren, dass
die ÖVP und die FPÖ jemals bei den Förderungen für die kleinen Theater
mitstimmen werden. Wir nehmen das zur Kenntnis.
Wir wissen auch, dass die Sozialdemokraten in der
Stadt die Garanten für die vielfältige Kultur sind! Deswegen stimmen wir gerne
zu. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau
Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.
Wir können die Postnummer 28 somit gleich
abstimmen.
Wer dafür ist, bitte um ein Zeichen der Zustimmung. -
Diese Postnummer ist mit den Stimmen der SPÖ und der GRÜNEN so beschlossen.
Es gelangt die Postnummer 29 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Kulturverein Donaustadt.
Frau GRin Klicka leitet wieder ein.
Berichterstatterin GRin Marianne Klicka: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Ich
ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die
Debatte ist eröffnet. Herr Mag Stefan hat sich zum Wort gemeldet. - Bitte
schön.
GR Mag Harald Stefan (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr
Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine Damen und Herren!
Ich möchte unser Abstimmungsverhalten kurz erklären.
Es geht um das Projekt Kultursommer „neue Bühne Donaupark". An den
Kulturverein Donaustadt soll hier eine Subvention von 15 000 EUR
vergeben werden. Vielleicht kein so erheblicher Betrag, aber immerhin.
Unsere Kritik hat sich im Bezirk so geäußert, dass
hier die Beschallung so aufgestellt und die Bühne so ausgerichtet ist, dass die
Umgebung sehr stark durch den Lärm belästigt ist. Es gab da massive Proteste
der Bevölkerung und Beschwerden. Wir haben angeregt, man möge die Bühne
schlicht und einfach umdrehen, sodass der Schall in Richtung unbewohntem Gebiet
geht. Dem ist nicht nachgekommen worden.
Daher stimmen wir dieser
Subvention nicht zu, weil
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