Gemeinderat,
33. Sitzung vom 08.05.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 46 von 89
seitens der Zuwanderer und nicht eine Schuld, die wir
ihnen entgegenzubringen haben, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall
bei der FPÖ.)
Jetzt noch abschließend zu ein paar Forderungen
speziell für den Schulbereich. Man braucht das Rad ja nicht immer neu zu
erfinden. Ich glaube, dass mehr Bewegung und Sport als erster Schritt zur Gewaltprävention
sehr wichtig wären, weil da die Aggressionen abgebaut werden können, weil die
Schüler Dampf ablassen können und weil es auch das Gemeinschaftsgefühl stärken
kann. Der sportliche Wettkampf oder Mannschaftsspiele stärken ganz klar das
Gemeinschaftsgefühl, und das sollte gefördert werden.
Wir fordern eben, dass ein Gesundheits- und
Bewegungsschwerpunkt und auch ein Ernährungsschwerpunkt in den Wiener Schulen
eingeführt wird. Es sollte hier seitens der Gemeinde jährlich ein Preis für das
beste Schulprojekt vergeben werden, für das beste Projekt, das die Schüler in
den Schulen – egal, ob in Volksschulen, Hauptschulen oder in anderen Schulen –
gemeinsam entwerfen. Es würde auch einen positiven Wettbewerb fördern, damit
die Schüler sich positiv mit dem Thema Gesundheit und Sport und mit der
Klarstellung, Gewalt ist nicht erwünscht, auseinandersetzen.
Auch eine andere Form wäre sehr interessant: Jedem
Kind sein Instrument! Das ist ein laufendes Projekt im Ruhrgebiet, in
Deutschland, weil wir eben damit die musische und musikalische Bildung fördern
können. In Wien schaut es leider so aus, dass es viel zu wenig Musikschulen
gibt, dass viel zu wenig für die musische und musikalische Bildung getan wird.
Mein Kollege Stefan hat schon mehr Musikkindergärten oder überhaupt
Musikkindergärten für Wien gefordert.
Man sieht eben durch diese Forderung, dass wir nicht
die sind, die nur drakonische Strafen fordern, sondern durchaus daran
interessiert sind, im Vorfeld schon etwas Positives für die Kinder zu tun.
Abschließend ist zu sagen: Das Schulwesen in Wien hat
leider total versagt. Die Integration ist fehlgeschlagen. Die Frau Vassilakou
hat gemeint, wir sprechen hier von „unseren" Kindern und nicht von anderen
Kindern. Sehr geehrte Frau Vassilakou, wir wollten die Zuwanderung nicht, Sie
wollten die Zuwanderung (GRin Mag Maria
Vassilakou: Ich will sie immer noch! Ich will sie!), und deswegen verstehe
ich auch nicht, warum wir da von „unseren" Kindern reden sollen. Das ist
mir einfach nicht einleuchtend. (Beifall bei der FPÖ.)
Sie wollen und wollten das ja und Sie stehen jetzt
vor Ihrem eigenen Scherbenhaufen der misslungenen Integration. Das Ergebnis
ist: Das Bildungsniveau sinkt, die Gewalt steigt. (Lautes Plenum.) Der
Herr Bgm Häupl hat gestern im „Standard" gesagt: „Wir wollen verhindern,
dass die Zustände so schlimm werden wie in den Pariser Vororten.“ Deswegen will
er die Sprachförderung in Wien intensivieren. Das ist ja was Schönes, das
fordern wir schon immer. Der Unterschied zwischen Paris und hier in Wien ist
folgender: Die Migranten, die Zuwanderer in den Pariser Vororten sind alle
schon mit der französischen Sprache ausgestattet gewesen, als sie gekommen
sind. Hier in Wien schaut es anders aus, da reden die meisten nicht Deutsch und
da frage ich mich nur, in Paris kommt es schon allein darum zu Chaos, wie wird
es in einigen Jahren in Wien ausschauen, wenn die Kinder nicht deutsch sprechen
können und somit keine Bildung mitbekommen und auch keinen Arbeitsplatz?
Wir haben ja das Modell „Zuerst die Schule“
gefordert. Da wird ja seitens Ihrer Fraktion groß angekündigt, dass es mit dem
1 zu 1-Fördermodell umgesetzt wird. Das ist also eine alte
FPÖ-Forderung, die da umgesetzt werden soll. Die ist eben auch als Präventivmaßnahme
wichtig, weil auch eine Frühförderung vor Schuleintritt elementar und wichtig
ist. Ich spreche mich jetzt eben auch für eine Sanktion der Eltern aus, die
sich weigern, wenn ihre Kinder solche Förderungsmaßnahmen, wenn sie notwendig
sind, verweigern. Das heißt, wenn Zuwanderereltern sich weigern, ihre Kinder in
den entsprechenden Kindergarten oder Vorschule zu schicken, dann soll es
Sanktionen geben.
Wir von der Freiheitlichen Fraktion werden das auf
jeden Fall genau beobachten, dass den Worten auch Taten folgen werden, nicht
Untaten wie in den letzten Jahren. Wir haben eine steigende Jugendgewalt und
–kriminalität und es kann nicht sein, dass die Politik sich hier aus der
Verantwortung stiehlt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Setzen Sie bitte
die rosarote Brille ab. Sie sind gut beraten, auch in Zukunft auf unsere
Forderungen einzugehen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum
Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Feldmann. Ich erteile es ihr.
GRin Mag Barbara Feldmann (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter
Herr Vorsitzender!
Wir sehen, dass die Kriminalität in Wien im
Allgemeinen im Steigen begriffen ist, stark im Steigen begriffen ist, sich
tragische Übergriffe vermehren und wir das Ausmaß der Kriminalität in Wien und
das Ausmaß von Gewalt nicht mehr leugnen können. Auch wenn laut
Kriminalitätsstatistik 2007 die Jugendkriminalität leicht zurückgegangen
ist, so steigt dennoch die Intensität der Übergriffe. Man liest beinahe täglich
von Opfern und von feigen Attacken. Sehr oft zählen die Schwächsten der
Gesellschaft dazu: Kinder, Jugendliche, ältere Menschen und Frauen.
Ich möchte daher gemeinsam mit meiner Kollegin Sirvan
Ekici einen Antrag betreffend die Vorbeugung von Gewalt, Gewaltprävention
einbringen:
„Da die Gewalt im Allgemeinen in
den letzten Jahren stark gestiegen ist und ein Problem in sehr vielen Bereichen
geworden ist, wird es notwendig sein, diesem Problem rechtzeitig präventiv
entgegenzuwirken. Wir stehen vor einer Entwicklung von steigender Gewalt und
steigender Aggression in unserer Gesellschaft. Es ist unumstritten notwendig,
dass man den Ausbau von Opferschutzeinrichtungen erhöht und weiter
intensiviert. Nur das wird das Problem, nämlich die Ursache, warum Gewalt entsteht,
nicht beseitigen. Wir werden uns damit befassen müssen und zwar intensiv, was
die Wurzeln
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