Gemeinderat,
33. Sitzung vom 08.05.2008, Wörtliches Protokoll -
Seite 45 von 89
wie das Mobbing gegen Inländer steigt – natürlich ist es ja kein Wunder, denn in manchen Klassen befinden sich teilweise nur noch ein bis zwei Österreicher ohne Migrationshintergrund –, kann ich nur sagen, die österreichischen Kinder tun mir schrecklich leid, weil das Mobbing gegen ihre Person so sehr vorangeschritten ist.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Thema
Jugendkriminalität. Wir haben schon oft hier auch angesprochen, dass die
Präventivmaßnahmen, die im roten Wien so hoch bejubelt werden, gescheitert
sind. Es fließen jährlich Hunderttausende Euro in rote Jugendbetreuungsvereine.
Hauptsächlich – zu mehr als 90 Prozent – werden diese für Personalkosten
aufgewendet, aber trotz der angeblich so gut funktionierenden Jugendarbeit ist
die Zunahme der Zahl der jugendlichen Straftäter in Wien erschreckend. Man
stellt sich daher die Frage, ob diese Geldmittel nicht woanders sinnvoller
einzusetzen wären. Wien ist eben leider nach wie vor der absolute
Negativrekordhalter bei Jugenddelikten in Österreich, und es wurden im
Vergleich zu Niederösterreich zweieinhalbmal so viele Straftaten in Wien
verübt.
Wie schon bei dem Thema Gewalt an den Wiener Schulen
erwähnt, wird so einiges unter den Tisch gekehrt. Es soll ja allein letztes
Jahr über 300 Anzeigen wegen Körperverletzung gegeben haben. Wir fordern
hier eine Offenlegung. Wir fordern, dass die Zahlen vorgelegt werden, wie oft
es zu polizeilichen Einsätzen gekommen ist, wie oft es zu Rettungseinsätzen in
den Wiener Schulen gekommen ist. Es kann nicht sein, dass das verheimlicht
wird. Wir wollen hier eine statistische Wahrheit haben, und wir fordern, dass
diese Zahlen in Zukunft auch offengelegt werden.
Wir haben eine Situation bei Ausländern in den
Schulen, dass mittlerweile mehr als 50 Prozent in den 1. Klassen
Migrationshintergrund haben. Die damit einhergehenden Sprachprobleme sind
natürlich evident. Sokrates hat einmal gesagt: „Wo es kein Gespräch mehr gibt,
beginnt die Gewalt." Und da sind wir auch schon beim Thema
Ausländerkriminalität, weil wir hier in Österreich feststellen müssen, dass die
Daten über die zweite und dritte Einwanderergeneration nicht erhoben werden –
das steht im „Standard" vom 15. Jänner –, deshalb fordern wir hier auch
eine Offenlegung der Täter mit Migrationshintergrund.
Schauen wir zum Beispiel zu unserem großen Nachbarn,
zur Bundesrepublik Deutschland. Dort stammen 80 Prozent der Intensivtäter
aus Migrantenfamilien. Türken und Araber führen die Gewaltstatistik überdeutlich
an. Das habe ich mir nicht aus den Fingern gezuzelt, die Quelle ist die
„Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 15. Jänner.
Wenn wir jetzt ins Jugendgefängnis schauen, ins
einzige Jugendgefängnis in Österreich, in Gerasdorf – der Kollege Stürzenbecher
hat ja angeregt, man soll sich die Situation dort genau anschauen; das tun wir
gerne –, so schaut es bei den Insassen so aus: Ein Drittel hat keinen
österreichischen Pass, und 70 Prozent, sprich, mehr als zwei Drittel,
haben Migrationshintergrund. Das würde eben auch die Zahlen aus der
Bundesrepublik für Österreich bestätigen, was auch der „Kurier" am
16. Jänner schreibt.
Experten – natürlich offiziell – sagen, dass die
Herkunft bei Gewalttätern, bei jugendlichen Gewalttätern irrelevant ist. Es wird
schon erwähnt, dass der Anteil der Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte in
Arrest und Haft sehr hoch ist. Öffentlich sprechen Richter und zuständige
Polizeibeamte von einem schlechten sozialen Hintergrund der Täter – das mag
schon stimmen –, aber inoffiziell, hinter vorgehaltener Hand, bestätigen
Richter, dass die ausländischen Jugendlichen fast ausschließlich aus dem
muslimischen Kulturkreis kommen. Das ist eine Sache, die man in vielen
Gesprächen hören kann.
Ich verweise hier zum Beispiel auf die Rütli-Schule
in Berlin, wo schon vor zwei Jahren um Hilfe gerufen werden musste wegen einer
plötzlich steigenden Aggressivität, wegen einer Respektlosigkeit unter den
Schülern, aber vor allem auch gegenüber den Lehrern, weil Waffen und
Wurfgeschoße in die Schule mitgenommen wurden. Die Rütli-Schule besteht eben zu
83,2 Prozent aus Schülern mit Migrationshintergrund, meist islamischer
Herkunft.
Deswegen kann ich nur die Forderung wiederholen:
Offenlegung der Herkunft der Gewalttäter und auch Offenlegung der Gewalttaten
in den Schulen, um hier eben eine statistische Wahrheit zu haben.
Kurt Seinitz hat in der „Kronen Zeitung"
geschrieben: „Vielleicht ist die Kriminalitätsrate deswegen rückläufig, weil es
auch keinen Sinn mehr macht anzuzeigen." Aus vielen persönlichen
Gesprächen mit betroffenen Eltern, Kindern und Schülern habe ich auch gehört,
viele haben Angst anzuzeigen, weil sie dann weitere Bedrohungen oder Gewalt
befürchten. Oder es hat nur deswegen keinen Sinn, weil oftmals die Aufklärung
auch nicht mehr möglich ist, weil die Polizei ja an ihre Grenzen geraten ist.
Kurt Seinitz schreibt weiter: „Unser Eigenbau entspricht der
Sozialverwahrlosung und Gewaltkultur aus dem Migrantenmilieu, besonders der
kleinen Türkenmachos. Ein Vandalismus in Schulen wird nicht mehr angezeigt, und
verunsicherte LehrerInnen schweigen aus Scham.“
Da sind wir eben beim maßgeblichen Grund für Gewalt.
Das ist die multikulturelle Gesellschaft. Der jetzt vielleicht durch den Fall
Amstetten bekannt gewordene deutsche Kriminologe Christian Pfeiffer, der auch
die Situation in Amstetten beurteilt hat, sagt eben: „Ein Hauptaspekt der
Gewalt ist natürlich die kulturelle Prägung." Das ist vor allem intime
familiäre Gewalt bei vielen islamischen und ausländischen Familien, die hier
prägend ist, und das ist eben genau der prägende Unterschied, der hier
schlagend wirkt, der orientalische Männlichkeitswahn.
Man muss diesen Zuwanderern ganz
klarmachen, dass sie akzeptieren müssen, dass sie nicht überholten
Wertvorstellungen und Rollenmustern nachhängen können. Wir müssen ihnen auch
klarmachen, dass diese Machokultur und der entsprechende Erziehungsstil nicht
mit unseren Werten vereinbar ist, und wir müssen ihnen
auch klarmachen, dass Integration eine Bringschuld ist
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular