Gemeinderat,
33. Sitzung vom 08.05.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 89
unternehmen Sie oder die Gemeinde Wien in Verhandlungen mit den Krankenkassen, dass dieser unerträgliche Zustand beendet wird?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin!
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Herr Kollege Ebinger!
Hier muss ich noch einmal darauf hinweisen, weil es
eben so eine einmalige Situation ist mit dem Institut für Erziehungshilfe, wo
nichts bezahlt werden muss. Was die Situation der Psychotherapie auf
Krankenschein betrifft, ist es so, dass es meinem Wissen nach - aber wie Sie
wissen, sind die Gebietskrankenkassen nicht meine Kompetenz und Zuständigkeit -
so ist, dass außer in Wien und in Oberösterreich
überhaupt niemand Psychotherapie auf Krankenschein erhält, dass also keine
Krankenkasse das finanziert. Und ich bin vollkommen Ihrer Meinung, dass das ein
Bereich ist, wo es notwendig wäre, mehr auf ..............
psychiatrischen oder therapeutischen Bereich, sondern auch im
Erwachsenenbereich. Demgegenüber stehen die Maßnahmen, die in den letzten
sieben Jahren gegenüber den Krankenkassen gesetzt wurden, wo wir im heurigen
Jahr keine einzige Krankenkasse mehr haben, die nicht negativ bilanziert.
Also, was schwierig wird, ist einerseits, die
Krankenkassen auszuräumen, ihnen zusätzliche Aufgaben zu übertragen, diese
Aufgaben nicht entsprechend abzugelten und auf der anderen Seite zusätzliche
Leistungen zu wollen. Ich bin der Meinung, dass es gut, richtig und wichtig
ist, für die Gesundheitsfinanzierung auf der einen Seite darüber zu
diskutieren, die Bemessungsgrundlage für die Krankenversicherung zu verbreitern
und die Höchstbeitragsgrundlage zu öffnen - das würde mehrere 100 Millionen
zusätzliche Mittel für die Gebietskrankenkassen bringen - und darüber hinaus
die Vermögenszusatzsteuer einzuführen. Dann können wir auch darüber
diskutieren, ob es weitere Leistungen gibt. Ich bin inhaltlich dafür, nur mit
weniger Geld für die Kassen wird es nicht gehen.
Vorsitzender GR
Godwin Schuster: Danke, Frau Stadträtin!
Wir kommen zur 5. Anfrage (FSP - 01945-2008/0001 - KGR/GM).
Sie wurde von Frau GRin Susanne Jerusalem gestellt und ist an den Herrn Bürgermeister
gerichtet. (Die KMS Knöllgasse leidet unter extremem Platzmangel, der das
Lernen der Kinder schwer beeinträchtigt. Dennoch wollen weder der völlig
überschuldete Bezirk noch die Stadt Wien die Finanzierung des Ausbaus
übernehmen. Wie erklären Sie das dem Elternverein, der die gravierenden
Missstände im Interesse der Ausbildung der Kinder nicht mehr akzeptieren kann?)
In seiner Vertretung wird
Frau Amtsf StRin VBgmin Grete Laska die Frage beantworten. Bitte, Frau
Vizebürgermeister!
VBgmin Grete Laska: Sehr geehrte Frau
Gemeinderätin!
Zuallererst möchte ich ein bisschen auf Ihre
Fragestellung eingehen. Denn so wie die Frage gestellt ist, ist sie sachlich
schwer nachzuvollziehen und zu beantworten. Und daher nehme ich einmal die drei
Sätze auseinander, um dann auf die allgemeine Situation im 10. Bezirk
einzugehen.
Nun, die KMS in der Knöllgasse hat derzeit in der KMS
12 Klassen, was okay ist, dem Schulhaus entspricht, auch früher bereits mit 12
Klassen geführt war, und nach der Zeit 2002, 2003, wo nur 9 Klassen geführt
waren, sicherlich wieder eine Ausnutzung des derzeit vorhandenen Schulraumes
ist, worin ich noch keinen Fehler erkennen kann. Ich kenne aber natürlich Ihre
Argumente, die besagen, natürlich war es angenehmer in einem Schulhaus, das
grundsätzlich für mehr Klassen ausgerichtet ist, weniger zu haben, weil man
damit natürlich auch die Möglichkeit hat, Räume anders zu verwenden, als es für
sie eigentlich vorgesehen gewesen wäre.
Das zum einen. Also, es gibt insofern keinen Platzmangel,
als das Schulhaus jetzt wieder so bespielt wird, wie es eben für ein Schulhaus
vorgesehen ist, und eine Erweiterung ist nicht mehr möglich. Und dann passiert
das, was immer passiert, wenn man einen Bezirk auch in der Fläche plant, dann
muss man sich anschauen, wie die Schulsituation insgesamt ist, und was wir
alles getan haben. Dann schaut man sich an, welche Projekte in dem Bezirk in
Zukunft geplant sind, und danach richten sich dann auch der Schulneubau, und im
Zuge der Generalsanierung auch die Veränderungen.
Im 10. Bezirk gibt es große Pläne für Schulneubau.
Auf der einen Seite wird ja schon das Campus-Modell am Monte Laa gebaut, wo es
schwerpunktmäßig eine Bildungseinrichtung von 0 bis 10 Jahre sein wird, die wir
dort einrichten, und im Zuge der Gesamtentwicklung um den Bahnhof Wien ist eine
Bildungseinrichtung für 0 bis 14 geplant. Ich sage das bewusst so, weil ich die
Hoffnung nicht aufgebe, dass bei der Umsetzung dann schon die Ergebnisse der
jetzigen Schulversuche zum Tragen kommen werden. Und wenn das noch nicht der
Fall ist, weil dieser Bau früher fertig ist, hat man dann auch die Möglichkeit,
dort gleich noch im Rahmen der Schulversuchsgrenze ein Bildungshaus
einzurichten, das auch im Bereich der 10- bis 14-Jährigen moderne Pädagogik beinhaltet.
Das heißt, dort gibt es dann innerhalb Favoritens auch die Abdeckung des
Mehrbedarfes.
Und damit - ich komme jetzt zum zweiten Satz Ihrer
Anfrage - ist auch klar: Sollte bis zu dem Zeitpunkt zusätzlicher Raum benötigt
werden, sozusagen als Übergang, dass, wenn solche Übergangslösungen durch
mobile Klassen geschaffen werden müssen, dies keinesfalls Aufgabenstellung des
Bezirkes ist, sondern ganz im Gegenteil das aus dem Zentralbudget kommt.
Und das tun wir ja auch ständig, nämlich Geld dafür
ausgeben, um solche mobile Möglichkeiten zu schaffen. Sollte das auch im
10. Bezirk nötig sein, dann wird es auch dort geschehen.
Und damit zu Ihrer Fragestellung: Genau in dieser Art
und Weise würde ich, oder würde der Herr Bürgermeister, egal, an wen der Elternverein
herantreten würde, das auch dem Elternverein erklären.
Vorsitzender GR Godwin Schuster:
Danke. Die 1. Zusatzfrage wird gestellt von Frau GRin Jerusalem.
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