Gemeinderat,
32. Sitzung vom 27.03.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 72 von 75
Geldverschwendung und eine Bindung von Investitionsmitteln,
die nicht vertretbar wäre.
Zur nächsten Frage, betreffend ein Konzept für
Raumanmietungen, Verkäufe, Ankäufe, was auch immer. - Ich frage mich manchmal:
Wozu gibt es die Ausschusssitzungen, wo diese Fragen nicht nur diskutiert
wurden, sondern wo man auch, falls die Auskünfte zu wenig gewesen sein sollten,
hätte nachfragen können? Meines Wissens wurde ausführlich erklärt, dass es sehr
wohl in jedem Fall Überlegungen gibt. Einen längerfristigen oder langfristigen
Masterplan zu erstellen, welche Räumlichkeiten wo welcher Dienststelle
zugeordnet werden sollen, halte ich für undurchführbar und werde das auch
gleich begründen. Ja, es wäre vielleicht ganz gut, um 10 oder 20 Dienstposten
mehr zu schaffen, um hier eine gesamte Liste zu machen. Listen, wie Herr StR
Ellensohn sie gefordert hat, kann man über alles machen. Natürlich kann man
solche auch in diesem Zusammenhang machen, nur sollte man im konkreten Beispiel
Folgendes berücksichtigen:
Es handelt sich ja hier um die Administration der Wohnbeihilfe,
und hier nur zwei einfache Zahlen: Im Jahr 2000 hat es 20 000 Anträge
gegeben, im Jahr 2006 rund 55 000 Anträge. Innerhalb dieses Zeitraums von
sechs Jahren hat sich das Aufkommen also um 170 Prozent erhöht. - Wie man
so etwas hätte voraussehen können, weiß ich nicht. Es war unter anderem, wie
wir hier auch schon Hunderte Male diskutiert haben, das „segensreiche"
Wirken der früheren Bundesregierung, das dazu geführt hat, dass eben
Wohnbeihilfe und Sozialkosten für die Stadt sehr stark angestiegen sind. Das
war aber in diesem Ausmaß nicht vorauszusehen.
Außerdem waren vorher drei Standorte: im
19. Bezirk, im 12. Bezirk und im 21. Bezirk. Ich zweifle hier an
der Sinnhaftigkeit, diese Dienststellen zusammenzufassen, das halte ich nicht
für gerechtfertigt. Es ist also, wie ich meine, sehr gut begründet. Dass noch
zusätzlich Kosten anfallen - die selbstverständlich in einem normalen Wohnbau
oder Bürogebäude nicht anfallen -, wenn man Behindertengerechtigkeit, erhöhte
Be- und Entlüftung im Wartebereich und dergleichen mit berücksichtigt, ist auch
selbstverständlich. Noch dazu hat der Amtsachverständige der MA 25 diese
Mietkosten als angemessen angesetzt.
Ich kann daher nur empfehlen, diesem Antrag mit gutem
Gewissen zuzustimmen. (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. - Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die
Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat auf ihr Schlusswort
verzichtet.
Wir kommen zur Abstimmung.
Jene Kolleginnen und Kollegen,
die mit dem Antrag der Frau Berichterstatterin einverstanden sind, bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mit den Stimmen der ÖVP und der SPÖ
beschlossen.
Bei der Postnummer 40 liegt
mir keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen daher gleich zur
Abstimmung, wobei ich die Anwesenheit von mehr als der Hälfte der
Gemeinderatsmitglieder feststelle.
Wer für die Postnummer 40
ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mit den Stimmen der
ÖVP, der SPÖ und der GRÜNEN beschlossen.
Die Postnummer 31 haben wir
auch nur mehr abzustimmen.
Wer der Postnummer 31
zustimmt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mit den Stimmen
der GRÜNEN und der SPÖ und somit mehrstimmig beschlossen.
Wir kommen zur Postnummer
32. Sie betrifft ein Plandokument 7773 im 7. Bezirk, KatG Neubau. Ich
bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag Krotsch, die Verhandlungen
einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag
Nicole Krotsch: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr
GR Mag Gerstl. Ich erteile es ihm.
GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Frau
Berichterstatterin!
Ich werde nicht 15 oder 20
Minuten benötigen – ich habe schon 6 Minuten geredet -, aber nur zur
Klarstellung:
Das vorliegende Plandokument in Neubau ist fast zur
Gänze zu begrüßen - aber leider nur fast. Was die grundsätzlichen
Zielrichtungen des Flächenwidmungsplanes in Neubau betrifft, unterstützen wir
alles, insbesondere, was die Stiftskaserne betrifft, was das Museumsquartier
betrifft, was die Mariahilfer Straße betrifft - alles. Aber wir unterstützen
nicht, was ganz konkret die Siebensterngasse und die Breitegasse betrifft - ich
möchte das hier auch nochmals besonders hervorheben -, weil sich hier wieder
einmal ganz deutlich die Verkehrspolitik der Wiener SPÖ zeigt und weil wir hier
ein weiteres Lehrbeispiel sehen können zu jenen Punkten, die wir heute
Vormittag schon diskutiert haben.
Heute Vormittag hat man Straßenbahn gegen U-Bahn
ausgespielt. Man sagte: Eine U-Bahn kommt, und eine Straßenbahn darf nicht mehr
fahren! - Jetzt ist in diesem Flächenwidmungsplan vorgesehen, dass die
Straßenbahn nicht mehr zulässt, dass die Autos dort in ihre Häuser fahren
dürfen. Also jetzt wird hier wieder der Autofahrer schikaniert, indem in diesem
Flächenwidmungsplan festgelegt wird, dass in Zukunft bei allen Hausneubauten
keine Garageneinfahrten mehr genehmigt werden dürfen. Und das kann ich nicht anders
verstehen, als dass es hier offensichtlich eine rot-grüne Verständigung gegeben
hat, denn im Entwurf I war das sehr wohl noch möglich. Und es ist auch
grundsätzlich in den Flächenwidmungsplänen so, dass man eine Hauseinfahrt mit
dem Auto ermöglicht, Garageneinfahrten zulässt.
Heute Vormittag hat sich die
Freiheitliche Partei noch als Autofahrerbeschützerpartei aufgespielt, doch
jetzt möchte sie dem Plandokument zustimmen, was eindeutig gegen die
Autobesitzer gerichtet ist. - Also, vielleicht können Sie das noch einmal
überlegen. Wenn Sie für die
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