Gemeinderat,
32. Sitzung vom 27.03.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 61 von 75
und wir wollen das nicht, Punkt.
Das ist der Unterschied. Deswegen stimmen wir Ihrem
Antrag nicht zu, dem Antrag ansonsten schon, und deswegen bringen wir auch
einen anderen Antrag ein. Und wir machen nicht den Schmäh, den die ÖVP öfter
versucht, in den Morgenstunden die grünen Anträge lesen und zwei Sätze
umschreiben und so tun, als ob es ein anderer Antrag wäre. Der Herr Wolf schaut
jetzt. Das passiert im Kulturbereich wenig, aber wir können gerne eine
Lesestunde da veranstalten und Anträge nebeneinander hinlegen. Wer von wem hin
und wieder abschreibt, ist hinlänglich bekannt und wurde auch auf anderer
Ebene, hoffentlich für die Zukunft, gelöst.
Tatsache ist, dass die Filmförderung in Österreich
nicht ausreichend ist, und da spielt es auch keine Rolle, ob in Wien ein bisschen
mehr dafür ausgegeben wird wie in einem anderen Bundesland. Wenn Sie berühmte
österreichische Regisseure fragen, wie sie einen Film, eine Dokumentation über
österreichische Filmschaffende, betiteln würden, dann sagt Franz Novotny, sein
Film würde heißen „Sieg trotz Verzweiflung" und der allen bekannte Virgil
Widrich hat gesagt, er würde einen Dokumentarfilm über österreichische
Filmschaffende nennen „Du hast keine Chance, aber nütze sie". In diesem
Sinne für eine höhere Filmförderung in Wien. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als
nächster Redner zum Wort gemeldet ist GR Dr Wolf. Ich erteile es ihm.
GR Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Ich kann es ja ziemlich kurz machen, nur dass
keine Verwirrung ausbricht.
Erstens: Die GRÜNEN haben am 29. Februar eine
Erhöhung der Subventionsmittel der Wiener Filmförderung abgelehnt. Sie haben
abgelehnt und nicht zugestimmt. Es ist also unrichtig, dass die Wiener GRÜNEN
immer für eine Erhöhung der Mittel für den Wiener Film waren.
Zweitens: Der am 29. Februar von den GRÜNEN
abgelehnte Antrag wird heute als grüner Antrag
eingebracht, vier Wochen später, und mit zwei Unterschieden: Der eine ist
tatsächlich jener Halbsatz, dass die Koppelung an die GIS-Gebühren nicht
stattfindet. Geschenkt, darüber können wir diskutieren. Und das Zweite ist,
dass Sie so abgeschrieben haben, dass Sie auch folgende Passage übernommen
haben, die inzwischen überholt ist. In einem Interview mit den Salzburger
Nachrichten am 27.2.2008 hat der Chef des Filmfonds Wien, Peter Zawrel gemeint:
„Das ist jetzt der richtige Moment für die Zukunft des österreichischen Films
in den nächsten Jahren und wenn man jetzt von Lippenbekenntnissen weggeht und
handelt, kann man sehr viel erreichen.“ Das haben wir am 29. Februar
formuliert und Sie formulieren es heute.
In unserem Antrag findet sich inzwischen eine
Aktualisierung, die lautet: „Anlässlich einer Feier für Oscar-Preisträger
Stefan Ruzowitzky am 5. März 2008 im Rathaus hat Kulturstadtrat
Dr Andreas Mailath-Pokorny die Aufstockung der Mittel für den Wiener
Filmfonds zugesagt.“ Wenn Sie abschreiben, dann intelligenter in Zukunft. Danke
schön. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist
geschlossen. Der Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen daher zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates,
die der Postnummer 27 die Zustimmung geben, um ein Zeichen mit der Hand. –
Wird von ÖVP, FPÖ, SPÖ und Grüne,
das heißt, einstimmig, unterstützt.
Mir liegen zu diesem Geschäftsstück zwei
Beschlussanträge vor.
Der eine Beschlussantrag, eingebracht von den Grünen, betreffend die Erhöhung der
Subventionsmittel der Wiener Filmförderung. In formeller Hinsicht wird die
sofortige Abstimmung beantragt.
Wer diesem Antrag die Zustimmung gibt, bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. – Wird von ÖVP und Grünen
unterstützt und hat damit nicht die ausreichende Mehrheit.
Und es liegt ein Beschluss- und Resolutionsantrag der
ÖVP vor, gleicher Betreff: „Erhöhung der Subventionsmittel der Wiener
Filmförderung.“ Unterschiedlicher Inhalt beim Beschlussantrag, aber in
formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung verlangt.
Daher bitte ich, wer diesem Antrag die Zustimmung
gibt, um ein Zeichen mit der Hand. – Wird vom Antragsteller unterstützt und hat
nicht die ausreichende Mehrheit.
Ich schlage vor, die Berichterstattung und die
Verhandlung über die Geschäftsstücke 35 und 36 der Tagesordnung, sie betreffen
Subventionen für die Wiener Land- und Forstwirtschaft sowie an die
Landwirtschaftskammer Wien, zusammenzuziehen und die Abstimmung getrennt
durchzuführen.
Es gibt keine Wortmeldung sehe ich jetzt, Entschuldigung,
das hätte ich vorher schon sehen können.
Ich komme daher zur Abstimmung.
Wer der Postnummer 35 die Zustimmung gibt, den
bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Wird von ÖVP, FPÖ und SPÖ unterstützt
und hat damit die ausreichende Mehrheit.
Und wer der Postnummer 36 die Zustimmung gibt,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Auch hier SPÖ, FPÖ und ÖVP. Danke
für die Mehrheit.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 37 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine vertragliche Vereinbarung zwischen
der Stadt Wien und der International Solid Waste Association, ISWA über die
Verlegung des Sitzes des Generalsekretariates nach Wien. Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau GRin Polkorab, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin
Rosemarie Polkorab: Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung
zum vorliegenden Akt.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Blind.
Ich erteile ihm das Wort.
GR Kurth-Bodo Blind (Klub
der Wiener
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular