Gemeinderat,
32. Sitzung vom 27.03.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 75
Straßenbahnlinie 21. Sofortige Abstimmung ist
beantragt.
Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand.
- Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, FPÖ und GRÜNEN fest, der Antrag hat nicht
die erforderliche Mehrheit.
Wir kommen zur Postnummer 21 der Tagesordnung.
Sie betrifft eine Subvention an die Wiener Kammeroper. Berichterstatterin ist
Frau GRin Polkorab. Ich bitte sie, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Rosemarie Polkorab:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Meine Damen und
Herren! Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Akt.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum
Wort gemeldet ist Frau GRin Smolik. - Bitte.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Wir werden der Subvention für die Wiener Kammeroper
nicht zustimmen, und ich möchte kurz erklären, warum. Die Kammeroper ist sicher
ein sehr wichtiger und auch künstlerisch sehr spannender Ort für die Oper in
Wien. Auch die Produktionen, die vorgeschlagen wurden und im Spielplan
2008/2009 vorgesehen sind, sind gut und sicher wichtig.
Was uns daran stört, ist, dass im Zuge der
Theaterreform vereinbart und festgehalten wurde, dass auch bei der Kammeroper
die Frage von lebenslangen Intendanzen, Mietverträgen und Intendanzen, die in
einer Hand sind, geklärt wird. Seither ist in Bezug auf die Kammeroper nichts
passiert. Wir glauben, dass, wenn es schon eine Theaterreform in diesem Stile
gibt und wenn ausgemacht wird, dass sie für alle gelten muss, dies auch für die
Kammeroper gilt. Denn sonst fragen sich andere Institutionen wie zum Beispiel
der „Kosmos frauen.raum", warum sie sich daran halten, andere aber nicht
und trotzdem die Subvention bekommen.
Aus diesem Grund werden wir dieser Subvention nicht
zustimmen. Ich halte zwar fest, dass wir die Kammeroper an sich für
unterstützenswert halten, und das gilt auch für die Produktionen, die dort
laufen. Aber die Vorgehensweise ist in dieser Form für uns nicht tragbar. -
Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Eine
weitere Wortmeldung liegt nicht vor. Die Frau Berichterstatterin hat das
Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Rosemarie Polkorab: Sehr geehrte Damen und
Herren!
Ich werde mich sehr kurz halten.
Frau Kollegin Smolik! Ihre Kollegin Huemer, die
früher ja die Kultursprecherin war, wird mit Ihrer Äußerung sicher nicht
einverstanden sein. Denn sie war diejenige, die sich immer besonders für die
Kammeroper eingesetzt hat, auch mit Intendanzen.
Ich werde mich aber trotzdem sehr kurz halten. Ich
besuche die Aufführungen der Kammeroper regelmäßig, und es ist unbeschreiblich,
was dort auf künstlerischem Niveau geleistet und geboten wird. Frau Gabor und
Herr Bleck als Leiter der Wiener Kammeroper können auf die künstlerische
Entwicklung ihres Hauses sehr stolz sein. Eine Änderung wäre keine gute Lösung
und wäre auch nicht sinnvoll.
Ich bitte um Zustimmung zur Subvention in der Höhe
von 700 000 EUR an die Wiener Kammeroper. - Danke. (Beifall bei
der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Wir
kommen zur Abstimmung.
Wer für den Antrag der Berichterstatterin ist, bitte
ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, FPÖ und
SPÖ fest, der Antrag ist mehrstimmig angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 27: Subvention an den
Verein St Balbach Art Produktion. Berichterstatter ist Herr GR Woller. Ich
bitte ihn, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Ernst Woller: Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Die
Debatte ist eröffnet. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Smolik. - Bitte.
GRin Claudia Smolik
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender!
Nachdem diese Post gestern noch auf die Tagesordnung
gekommen ist, hat sich abgezeichnet, dass es hier offensichtlich nicht oder nur
hintergründig um die Subvention für das Sommerkino 2008 gehen wird - der wir
natürlich zustimmen -, sondern dass es hier zu einer Filmförderungsdebatte
kommen wird, die von Seiten der ÖVP auch schon in den letzten Tagen in den
Medien darüber geführt worden ist, dass hier im Gemeinderat keine Erhöhung der
Subvention für die Wiener Filmförderung beschlossen wurde, wofür ja am 29.
Februar ein entsprechender Antrag der ÖVP eingebracht wurde. Dazu möchte ich
mich kurz zu Wort melden und auch einen Antrag einbringen.
Wir haben diese Anträge - und es war ja im Februar
nicht der erste, der in dieser Form zur Erhöhung der Wiener Filmförderung
eingebracht wurde - abgelehnt, weil wir glauben, dass die Verbindung
beziehungsweise die Koppelung an die Einnahmen der GIS-Gebühren nicht sinnvoll
ist. Denn wenn die GIS-Gebühren nicht erhöht werden, sondern noch reduziert
werden können, wird die Filmförderung abhängig von dieser Einnahmequelle.
Wir glauben, dass es sehr viel vernünftiger wäre,
wenn wir einen Posten im Budget hätten, der auch ausweist, dass es ein
Statement der Stadt Wien gibt, die Filmförderung zu erhöhen und auch
dementsprechend zu budgetieren. Deswegen haben wir diesem Antrag, den die ÖVP
eingebracht hat, nicht zugestimmt und werden ihm auch heute nicht zustimmen, da
wieder die Koppelung an die Landesabgabe der Rundfunkgebühren im Antrag drinsteht.
Ich möchte deshalb folgenden Beschlussantrag einbringen:
„Der amtsführende Stadtrat für
Kultur und Wissenschaft möge die Subventionsmittel für den Filmfonds Wien um
50 Prozent erhöhen. Die hierzu nötigen Mittel sollen aus dem laufenden
Kulturbudget für Entwicklung, Herstellung und Vertrieb österreichischer und in
Wien
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