Gemeinderat,
31. Sitzung vom 29.02.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 95
Finanzbedarf auf das Land Niederösterreich zukommen, und es ist keine Rede von Schließungen oder Umlagerungen oder von Zentrenbildung. Es gibt weiter Klosterneuburg und Korneuburg, fast nebeneinander. Und es gibt Hainburg fast allein auf weiter Flur! Und tagtäglich können wir in Wien die zahlreichen Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher erleben, die lieber nach Wien kommen, wenn ihnen etwas Ernsthaftes fehlt. (StRin Mag Katharina Cortolezis-Schlager: Dafür gibt es ja Geld! Das wird ja bezahlt im Finanzausgleich!)
Ich würde mich auch fürchten, wenn es die
Rufbereitschaft in einem Spital gibt. Ich würde mich auch fürchten, wenn zwölf
fehlende Facharztstellen durch vier Turnusärzte kompensiert werden –
Krankenhaus Mistelbach. Da würde ich mich auch fürchten. In Wien gibt es eine
Bedarfsplanung ... (GR Dr Matthias Tschirf: Die roten Gemeinden haben das
ruiniert!) – Herr Tschirf! Ich finde das unhöflich! Jetzt waren Sie unlängst
bei mir und haben mir Rosen gebracht und jetzt unterbrechen Sie mich dauernd. (Rufe
bei der SPÖ und den GRÜNEN: Oh!)
In Wien machen wir eine Bedarfsplanung, und zwar als
erstes Bundesland extra- und intramural. Das ist nämlich die Leistung, das gibt
es in Wien. Und mich wundert schon sehr, dass die Frau Kollegin Korosec sich
beim Wiener Gesundheitswesen so hervortut. Alles ist zu wenig, alles ist zu
langsam, alles soll schneller gehen, größer sein, mehr sein. Ich bin auch der
Meinung. (Beifall und Rufe bei der ÖVP: Ja! Genau!) Nie kann es gut genug sein!
Was mich verwundert: Sie sind doch in jener Partei, nämlich in der ÖVP, die
durch die Verhinderung neuer und gerechterer Finanzierungsformen verhindert
hat, dass mehr Geld in das Gesundheitswesen fließen kann. Das haben Sie in
Ihren Koalitionsverhandlungen verhindert. (Beifall bei der SPÖ.) Sie gehören
jener Partei an, die, als sie fast allein regiert hat, Krankenversichertengeld
für die Budgetsanierung verwendet hat! Sie sind daher unglaubwürdig. Wien geht
den Weg für die Patientinnen und Patienten. Die stehen im Mittelpunkt bei uns.
(Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Die Aktuelle Stunde ist hiermit beendet.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass an
schriftlichen Anfragen von Gemeinderatsmitgliedern des Klubs der Wiener
Freiheitlichen 5, des Grünen Klubs im Rathaus 2, des ÖVP-Klubs der
Bundeshauptstadt Wien 17 eingelangt sind.
Vor Sitzungsbeginn sind von Gemeinderatsmitgliedern
des Klubs der Wiener Freiheitlichen 1, des Grünen Klubs im Ratshaus 1, des ÖVP-Klubs
der Bundeshauptstadt Wien 13 Anträge eingelangt. Den Fraktionen wurden alle
Anträge schriftlich bekannt gegeben, die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Von den GRinnen Dr Sigrid Pilz, Mag Waltraut Antonov,
Ingrid Korosec und Karin Praniess-Kastner wurde ein Ersuchen an das Kontrollamt
gemäß § 73 Abs 6 der Wiener Stadtverfassung betreffend Mängel in der
stationären und ambulanten Versorgung psychisch kranker Erwachsener in Wien in
den Jahren 2005, 2006 und 2007 eingebracht. Dieses Prüfersuchen wurde an das
Kontrollamt weitergeleitet.
Die Anträge des Stadtsenats zu den Postnummern 20,
25, 27, 30, 32, 36 bis 42, 45 bis 49, 52 bis 57, 60 und 62 bis 67 gelten gemäß
§ 26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben. Bis zu Beginn dieser
Sitzung hat kein Mitglied des Gemeinderats zu diesen Geschäftsstücken die
Verhandlung verlangt.
Ich erkläre daher gemäß § 26 der Wiener
Stadtverfassung dieses als angenommen und stelle fest, dass die im Sinne des
§ 25 der Wiener Stadtverfassung erforderliche Anzahl von Mitgliedern des
Gemeinderats gegeben ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender
Beratung die Postnummer 24 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand erklärt und
gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen: Postnummer 26,
21, 22, 23, 28, 29, 31, 68, 61, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 9, 8, 10, 11, 12, 13, 14,
15, 16, 18, 19, 17, 58, 59, 33, 34, 35, 43, 44, 50 und 51. Die Postnummern
werden daher in dieser Reihenfolge zur Verhandlung gelangen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 24 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Aufstellung von diversen
Mobilklassen in Wien. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Kato, die
Verhandlung einzuleiten. Bitte sehr.
Berichterstatterin GRin Sonja Kato: Ich bitte um Zustimmung zum vorliegenden
Geschäftsstück.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bevor ich dem ersten Redner das Wort erteile, teile
ich mit, dass die erste Fraktionsrunde mit 40 Minuten, die weiteren mit
20 Minuten beschränkt sind.
Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag Gudenus. Bitte
sehr.
GR Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin!
Wir werden diesen vorliegenden Antrag ablehnen. Wir
hatten ja schon in den letzten Jahren das Problem mit den desolaten Schulbauten
– eben auch ein Sittenbild hier im roten Wien, wie mit den Schülern und mit der
Bildung umgegangen wird –, und jetzt sollen die Schüler in Container gepfercht
werden. Diesen Platzmangel hätte man doch kommen sehen müssen!
Auf den Schwerpunkt eingehend: Wir haben ja schon
sehr oft immer wieder festgestellt, dass Sprachfördermaßnahmen für
Ausländerkinder in Wien mehr als nur unzureichend sind. Die jüngsten Studien von
PISA oder die PIRLS-Studie bestätigen unsere Meinung, dass hier Integration
eben nicht stattfindet.
Vor einer Woche wurde die Studie
der Sigmund-Freud-Universität in Wien veröffentlicht, und auch diese Studie
gibt der FPÖ recht. Sie ist nämlich ein weiteres Zeugnis, das diesen
gescheiteren Multikulti-Traum der Wiener SPÖ belegt. Der Titel der Studie
lautet „Migration als Entwicklungsrisiko". Die jahrelangen Warnungen und
Aussagen von uns werden hier bestätigt, nämlich, dass
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular