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Gemeinderat, 30. Sitzung vom 24.01.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 64 von 95

 

Ferdinand Wolf und ich, betreffend die Steigerung der Wiener Kinoförderung. Im Rahmen des Budgetvoranschlags für 2008 wurde nämlich keine Erhöhung der vorgesehenen Mittel für die Kinoförderung vorgenommen. Der internationale Ruf als Kulturstadt und die weitere Entwicklung von Wiens wichtiger Kinolandschaft wird dadurch beträchtlich eingeschränkt. Wir stellen daher folgenden Beschlussantrag:

 

„Der amtsführende Stadtrat für Kultur und Wissenschaft möge die im Budget für 2008 mit 300 000 EUR veranschlagte Kinoförderung um einen wesentlichen Beitrag erhöhen.

 

In Hinblick auf eine dringend notwendige Steigerung der Kinoförderung mögen die zuständigen Stellen der Stadt Wien eine langfristig angelegte und angemessene Finanzierung ausarbeiten.

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung dieses Antrags an den Gemeinderatsausschuss der Geschäftsgruppe für Kultur und Wissenschaft beantragt.“ (Beifall bei der ÖVP.)

 

Aus den vorher gesagten Gründen stimmen wir natürlich dem ersten Teilbetrag über 200 000 EUR für die Wiener Kinos zu. Aber wir hoffen, dass sich dieser Betrag noch erhöhen wird. Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.

 

Berichterstatterin GRin Dr Elisabeth Vitouch: Zunächst einmal muss ich Grundsätzliches klarstellen, dass nämlich Kinos, ähnlich wie Buchhandlungen, ja kommerzielle Einrichtungen sind. Nun gibt es natürlich auch in unserer schönen Stadt Qualitätsbuchhandlungen, und vielleicht kommen die auch einmal auf die Idee, dass sie eine Kulturförderungsprämie haben wollen, wir wollen da ja nichts lostreten.

 

Aber bei den Kinos ist es nun schon so, dass die großen, die Blockbuster spielen, also Hollywood-Schrott, ja keinesfalls förderungswürdig sind, hingegen sind die kleinen und mittleren Kinos, die ja auch kinokulturelle Projekte bieten, für die Stadt förderwürdig. Und diese Kinoförderung ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Unterstützung dieser Kinos.

 

Dass sie unterschiedlich viel kriegen, erklärt sich aus einem Punktesystem und aus dem Angebot. Also, ich kann jetzt nur erwähnen - das möchte ich Ihnen jetzt nicht vorlesen -, dass das Filmcasino oder das Votivkino mit dem berühmten Babykino einfach mehr derartige Spezialprojekte veranstaltet, mehr Nischen bedient als nehmen wir jetzt einmal das Topkino.

 

Im Jahr 2007, möchte ich nur erwähnen, konnten zum Beispiel durch die Kinoförderung die ersten Israelischen Filmtage, „Israel towards the eyes of local filmmakers“ durchgeführt werden, es wurden verstärkte Maßnahmen zur Begleitung der Vorführung fremdsprachiger Filme in Originalfassung unterstützt. Und das erwähnte Hundekino, finde ich, ist eine sehr nette PR-Maßnahme, auch wenn vielleicht nicht jeden ersten Donnerstag im Monat alle Wiener Hundebesitzer dort hinströmen werden.

 

Ganz kurz vielleicht noch zum Zusammenhang zwischen Kinos und Filmmachern oder Filmauszeichnungen, denn Filmförderung ist ja auch etwas anderes als Kinoförderung. Das als schlechtes Beispiel vom Kollegen Dworak genannte rumänische Kino, nämlich dass es in Rumänien so wenige Kinos gibt, hat immerhin dazu geführt, dass Regisseur Christian Mungiu mit seinem Film „Vier Monate, drei Wochen, zwei Tage“ internationale Erfolge einheimst und Preise abholt.

 

Also, eine solche direkte Koordination würde ich nicht sehen, denn wenn es in Rumänien ein paar Cineplexe mehr gäbe die jetzt Hollywood-Filme spielen, dann würde das auf die heimischen Filmmacher, die Produktion und auf den Filmstandort nicht unbedingt einen positiven Effekt ausüben. Umso mehr freut es auch mich, dass nach 21 Jahren - da war nämlich Wolfgang Glück 38 - auch das war Wien - Oscar-nominiert - jetzt Stefan Ruzowitzky mit „Die Fälscher“, in der Hauptrolle Karl Markovics für den Auslands-Oscar nominiert wurde. Der 24. Februar wird uns mehr darüber mitteilen, und ich darf um Zustimmung zum Akt bitten. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke.

 

Wir kommen zur Abstimmung. Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates, die dem Antrag der Berichterstatterin zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Wird von ÖVP, SPÖ und GRÜNEN unterstützt und hat damit die ausreichende Mehrheit.

 

Zu diesem Geschäftstück liegen mir zwei Beschluss- und Resolutionsanträge vor. Der erste Beschluss- und Resolutionsantrag, eingebracht von der ÖVP, betrifft die Erstellung eines Konzeptes für die Kino- und Filmförderung in Wien. In formeller Hinsicht wird die Zuweisung dieses Antrages an den Gemeinderatsausschuss der Geschäftsgruppe für Kultur und Wissenschaft beantragt.

 

Wer diesem Antrag zustimmt, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Wird von ÖVP, FPÖ und GrüneN unterstützt und hat nicht die ausreichende Mehrheit.

 

Der zweite Antrag, ein Beschlussantrag der ÖVP, betrifft Steigerung der Wiener Kinoförderung. Auch hier wird in formeller Hinsicht die Zuweisung an den Gemeinderatsausschuss der Geschäftsgruppe für Kultur und Wissenschaft beantragt.

 

Wer diesem Antrag die Zustimmung gibt, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Wird von ÖVP und GrüneN unterstützt und hat damit keine ausreichende Mehrheit.

 

Wir kommen nun zur Postnummer 44 der Tagesordnung. Sie betrifft die Änderung des mit dem Kuratorium Wiener Jugendwohnhäuser abgeschlossenen Baurechtsvertrages hinsichtlich einer Liegenschaft im 13. Bezirk, KatG Ober St Veit. Zum Wort ist niemand gemeldet.

 

Ich komme daher zur Abstimmung. Wer der Postnummer 44 die Zustimmung gibt, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Wird von ÖVP, FPÖ und SPÖ unterstützt, und hat damit die ausreichende Mehrheit.

 

Es gelangt nunmehr Postnummer 45 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft den Verkauf einer Liegenschaft im 9. Bezirk, KatG Alsergrund. Ich bitte den

 

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