Gemeinderat,
29. Sitzung vom 14.12.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 110 von 117
Akten kurz zusammengefasst. Ich freue mich schon auf ausführlichere Diskussion bei den nächsten Gemeinderatssitzungen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum
Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Ringler. - Bitte.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus):
Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich werde es auch kurz halten und werde nicht zu
allen Tagesordnungspunkten, die jetzt zusammengefasst sind, in aller Länge und
Breite Stellung nehmen, obwohl sich natürlich jeder einzelne die Aufmerksamkeit
von uns durchaus verdienen würde und viele der Institutionen, denen wir im
Rahmen dieses großen gebündelten Tagesordnungspunkts heute Subventionen geben,
ganz hervorragende und ganz wichtige Arbeit für die Stadt machen.
Ganz im Gegensatz zur FPÖ finden wir zum Beispiel,
dass Ecce Homo hervorragende Arbeit macht und dass die 120 000 EUR
ganz im Gegenteil gar nicht genug für die Arbeit sind, die hier geschieht, die
ganz wichtig für eine wichtige Bevölkerungsgruppe ist und von der wir glauben,
dass sie ganz spannende Arbeit macht.
Ich möchte ganz kurz zu drei Tagesordnungspunkten
Stellung nehmen: Wir haben heute im Bündel dieser zu verhandelnden
Tagesordnungspunkte den kosmos.frauenraum, das Ensemble Theater und das Odeon,
drei Häuser, die im Rahmen der Theaterreform einem so genannten zweistufigen
Verfahren unterzogen wurden, wo von Seiten der Jury empfohlen wurde, sie mögen
dieses zweistufige Verfahren durchlaufen, um dann noch Subventionen zu
erhalten.
Wir freuen uns, dass es gelungen ist, im Fall des
KosmosTheater und auch des Ensemble Theaters offensichtlich Lösungen zu finden,
die ganz im Sinne dieser Theaterreform dazu führen, dass in den nächsten Jahren
diese Häuser möglicherweise neuen künstlerischen Bespielungen zugeführt werden,
dass es Durchlässigkeiten geben wird und dass diese Häuser als Häuser, als
Theater erhalten bleiben, auch wenn sich möglicherweise, aber auch das ist
nicht unbedingt gesagt, etwas Personelles im künstlerischen Bereich ändert. Der
wichtige Punkt hier war, dass vereinbart werden konnte, dass die künstlerische
Intendanz von dem Mietvertrag an das Haus getrennt werden sollte. Das ist in
beiden Fällen gelungen.
Nicht gelungen ist in diesem Fall das Odeon. Das
schmerzt uns sehr. Das schmerzt uns sehr, weil wir glauben, dass dieser
wichtige Theaterort im 2. Bezirk ein Ort sein sollte, der noch viel
offener genutzt werden kann, der im Sinne der Theaterschaffenden und vor allem
auch der Tanzschaffenden, die immer sehr gerne an diesem Ort arbeiten, stärker
geöffnet werden sollte. Die derzeitige Lösung ist für uns noch nicht
befriedigend. Wir haben im Ausschuss kurz darüber diskutiert und ich habe den
Eindruck gewonnen, dass es hier Absichtserklärungen, aber jedenfalls keine
wirklichen Klärungen gibt. Das finden wir bedauerlich. Das finden wir sehr
bedauerlich, weil es einerseits bedeutet, dass das Team des Odeon weiterhin
Unklarheit über die Zukunft hat und andererseits auch die Nutzung des Orts in
Zukunft unklar bleibt. Das ist der Grund, warum wir als Signal gegen die
Subvention stimmen.
Wir wollen, und das betone ich unbedingt, dass dieser
Theaterort erhalten bleibt. Das ist uns ganz wichtig. Es ist uns umso mehr
unverständlich, dass es bis heute dem Kulturamt und dem StR Mailath-Pokorny
nicht gelungen ist, hier eine sinnvolle Lösung herbeizuführen, die dazu führt,
dass einerseits die bisherigen Intendanten mit ihrer Company und Erwin Piplits
weiter produzieren können, andererseits das Haus wirklich konsequent
strukturell geöffnet wird. Das ist der Grund, weshalb wir dagegen stimmen. Wir
stimmen nicht dagegen, weil wir das Odeon nicht für einen der wichtigsten
Theaterorte halten würden.
Aber wir hoffen sehr, dass es bald zu einer Lösung
kommt und es dann vielleicht im nächsten Jahr so sein wird, dass wir, so wie
wir es jetzt beim Ensemble Theater machen, zustimmen können, weil eine Lösung
gefunden wurde. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Dr Wolf. - Bitte.
GR Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Auch ich werde es kurz machen, mir aus dem Glückstopf
ein paar Dinge herausziehen und unsere Position erläutern. Es ist alles hineingepackt,
von interkulturellen Aktivitäten, die unsere Zustimmung finden, über die
Subvention über Kunst im öffentlichen Raum, wo wir die Kritik teilen, dass hier
Projekte gemacht werden, die nicht von der Qualität, sondern von der
Organisation her nicht nachvollziehbar sind, über das Vindobona, wo wir die
Subvention befürworten, aber die Frage stellen, warum es nur eine
Einjahressubvention und nicht eine längerfristigere gibt. (GR Ernst Woller: Was
meinen Sie? Das Vindobona ist gar nicht auf der Tagesordnung!) - Nicht
Vindobona, pardon! Das ist ein lapsus linguae. Ich spreche vom Odeon, pardon!
Entschuldigung, das war mein Irrtum! Ich spreche vom Odeon. Da ist die Frage,
warum es nur eine Einjahressubvention gibt.
Dann geht es um die schon immer wieder an dieser
Stelle kritisierten Rahmenbeträge im Rahmen der Theaterreform, wo einfach
pauschal 2 Millionen EUR Subvention vergeben wird. Wir lehnen, wie
Sie wissen, diese Rahmenbeträge ab, weil die Mittelvergabe damit der
parlamentarischen Kontrolle entzogen wird, Transparenz nicht gegeben ist und
auch die Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen nicht in allen Fällen gegeben
ist. Es handelt sich dabei um ein grundsätzliches Problem der
Subventionspolitik, die hier Platz gegriffen hat. Es gibt Beschlüsse, dann gibt
es Umwidmungen, wir sind da in vielen Fällen auch in dieser Post damit
konfrontiert, Nachtragssubventionen und Im-Kreis-Finanzierungen. Warum man
nicht endlich dazu kommen kann, hier klare Beschlüsse zu fassen und diese dann
auch einzuhalten, ist nicht nachvollziehbar.
Von
den Vereinigten Bühnen Wien, auch hier noch eine kurze Anmerkung, wurde schon
gesprochen. Hier geht es darum, dass insgesamt 40 Millionen EUR an
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