Gemeinderat,
29. Sitzung vom 14.12.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 85 von 117
angeboten werden, wirklich bestmöglich genutzt für die
Jugendlichen und die Jugendarbeit der Stadt.
Gender Mainstreaming ist ein Qualitätskriterium,
Partizipation ist ein Qualitätsstandard, Medienarbeit sowieso. Die „Game
City" zum Beispiel, die wir heuer gehabt haben: schnell reagiert, schnell
aus dem Boden gestampft, hervorragend abgeführt, tausende BesucherInnen, also
wirklich eine super Sache!
Ich würde Sie bitten, zur Kenntnis zu nehmen, dass
wir, was die Wiener Jugendarbeit und die außerschulische Jugendarbeit betrifft,
einfach Top sind und dass Europa zu uns kommt, um sich das anzuschauen. Darauf
könnten Sie ruhig auch mit uns stolz sein, da eben auch Sie hier teilweise die
Geschicke mit leiten, hätte ich mir gedacht. (Beifall bei der SPÖ.)
Zum Kultur- und Sportverein nur ganz kurz: Wir sind
sehr froh darüber, dass wir heuer einen 88-prozentigen Deckungsgrad erreicht
haben, dass wir also wirklich aufstocken konnten und im 22. und 16. Bezirk
den Jugendlichen und den Lehrlingen mehr bieten können. Es gibt
Projektwettbewerbe wie das Sound Project, geschlechtssensible Arbeit auch dort,
zusätzlich Sprachkurse, Empowerment für Mädchen. Das ist eine wirklich sehr große
Vielfalt.
Es ist ein ganz tolles Programm, das in der Wiener
Jugendarbeit geboten wird. Ein herzliches Danke an alle dort Tätigen! Und Sie
informieren sich bitte, bevor Sie Anträge stellen oder über diese Arbeit
sprechen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster am Wort ist Herr GR Dr Aigner. -
Bitte.
GR Dr Wolfgang Aigner
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine
Damen und Herren! Wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass die SPÖ ablösereif
ist, dann könnte man die Rede meiner Vorrednerin als Beweis für die
Überheblichkeit anführen! (Beifall bei der ÖVP.) Das ganz Arge ist, dass man
der Frau Kollegin Wehsely ja glauben muss ... (GR Heinz Hufnagl: Aber
nicht durch die Wiener ÖVP!)
Ja, das ist der Herr Landtagspräsident Hufnagl, der
glaubt, sich vor Publikum für Abgeordnete dieses Hauses entschuldigen zu
müssen. Das ist die nächste Vorgabe, die uns die SPÖ zumutet.
Das ganz Arge bei Frau Kollegin Wehsely ist ja (GR
Erich VALENTIN: Kollege Aigner, haben Sie einen Spiegel da?), dass sie
wahrscheinlich auch noch glaubt, dass das alles so gut ist. (GR Heinz Hufnagl:
Aus gegebenem Anlass! - GRin Mag (FH) Tanja Wehsely: Ich glaube es nicht, ich
weiß es!) Ja, Sie wissen es, und wir sind die Dummen - genau das ist dieser
sozialistische Feudalismus, der an der Wahlurne und hier im Haus abgelöst
werden muss, meine Damen und Herren! (GRin Mag (FH) Tanja Wehsely:
... habe ich nie gesagt!)
Wenn man das ein bisschen Revue passieren lässt, dann
fragt man sich: Wie schlecht müssen eigentlich die Wiener Volkshochschulen
sein, dass Sie das, was wir bei ihrer Jugendarbeit fordern, den
Volkshochschulen zur vertraglichen Verpflichtung machen? Wir fordern nichts
anderes als das, was wir in Kürze für die Volkshochschulen beschließen werden.
Man bildet einen Evaluierungs... (GRin Mag (FH) Tanja Wehsely: Wir
haben es nur schon die ganze Zeit!) – Ja, Sie evaluieren sich selber, Frau
Kollegin! Das ist ja keine Evaluierung, das ist ja ein Selbstlob, das ist das
organisierte Selbstlob! (Beifall bei der ÖVP.)
Sie wollen auch Ihre gescheiterten
Gesamtschulversuche nicht evaluieren, sondern Sie verkünden, dass die
Gesamtschule super ist und wer das nicht begreift, ist halt dumm und darf nicht
mitreden. (GRin Mag (FH)Tanja Wehsely: Das ist eine Verunglimpfung! Das sind
Profis, bitte!) Das ist Überheblichkeit und hat mit Demokratie und
Parlamentarismus nichts zu tun, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)
Es heißt, die Stadt und die GmbH bilden einen
Evaluierungsausschuss. Der Evaluierungsausschuss sorgt für die Erstellung
transparenter, nachvollziehbarer und messbarer Ziele sowie die Messung der
Zielerreichung, insbesondere an Hand der Festlegung und Evaluierung von
quantifizierten Kennzahlen sowie der Überprüfung der Verwendung der von der
Stadt Wien zur Verfügung gestellten finanziellen Abgeltung. – Das ist ein
Allgemeinplatz, den man für jeden Subventionsnehmer herbeiführen kann. Nicht
mehr haben wir getan! Warum wehren Sie sich bei den Jugendzentren so?
Meine Damen und Herren! Wir sitzen ja immer in einer
Minderheitenposition im Vorstand. Der Kollege Ulm war schon vor 25 Jahren
dabei, aber nur weil Sie da vielleicht schon ... (VBgmin Grete Laska, in
Richtung GR Dr Wolfgang Ulm: Also, so alt bist du noch nicht! Tatsächliche
Berichtigung! Das war der Kollege Prochaska vor 25 Jahren!) – Schon Johannes
Prochaska hat Ihnen zugeschaut, wie Sie möglicherweise falsche Spuren gelegt
haben. (VBgmin Grete Laska: Das ist ja unglaublich!) Wir wollen nur überprüft
haben, ob man, wenn man heute die Jugendarbeit von frisch auf neu konzipiert,
es genauso machen würde. Es ist ja nicht gesagt, dass alles schlecht ist, aber
diese Außenevaluierung haben wir verlangt und von dieser machen wir die
Zustimmung auch abhängig. Ich weiß nicht, warum das so schlimm ist.
Es ist offenkundig eine Majestätsbeleidigung, wenn
man hier nicht zur Kenntnis nehmen möchte, dass Wien vielleicht doch nicht die
Beste aller möglichen Städte ist.
Meine Damen und Herren! Führen Sie sich auch vor
Augen, Sie geben hier nicht eigenes Geld aus – zu den
14 Millionen EUR kommt ja noch bei den Vereinen etwas dazu, und die
Bezirke zahlen auch etwas –, es ist das Geld der Steuerzahler, für das Sie
eigentlich nur Treuhänder sind. Und wir sind die Anwälte dieser Treuhänder.
(Beifall bei der ÖVP. – GRin Mag (FH) Tanja Wehsely: Wunschdenken!)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zu Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr
Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Petr Baxant: Meine
Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Angesichts der fortgeschrittenen Zeit möchte ich mich
nicht auf die Polemik meines Vorredners beziehen. Ich habe den Ausführungen
meiner Kollegin Wehsely
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