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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 14.12.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 84 von 117

 

Doppelgleisigkeit in Ihrem Antrag dar!

 

Abgesehen davon: Wenn man hier zum Beispiel auch von der Fortbildung in der Jugendarbeit spricht, davon, dass wir keine Doppelgleisigkeiten haben sollten, und von quantitativer und qualitativer Entwicklung zur Verbesserung der Aus- und Fortbildung, darf ich Ihnen sagen, dass die großen Träger der Wiener Jugendarbeit, der Verein Wiener Jugendzentren und wienXtra, hervorragende Fortbildungsprogramme für die außerschulische Jugendarbeit haben, die übrigens - apropos Schnittstellen und Unterstützung der verbandlichen Jugendarbeit - natürlich der verbandlichen Jugendarbeit gratis zur Verfügung stehen.

 

Es sind sehr gute Programme, die dort geboten werden, sehr gute Seminare, die dort geboten werden. Sie stehen auch den JugendarbeiterInnen der Vereine zur Verfügung, und zwar natürlich nicht nur des Vereins Wiener Jugendzentren und von wienXtra, sondern selbstverständlich allen. Sie sind abgestimmt, das heißt, die großen Vereine führen mit der Dotierung, die dafür erforderlich ist, die Fortbildungsprogramme auch für den Rest der Wiener Jugendarbeit durch. Das sind wirklich ganz, ganz tolle Sachen! Da geht es um gender-sensible Arbeit, um geschlechtssensible Arbeit, die jetzt auch in dem Bericht zur Lage der Jugend in Österreich 2007 eingemahnt wurde, da es sie verstärkt geben sollte, und um die sich jetzt auch Frau Kdolsky bemühen wird, damit es mehr davon gibt. Gott sei Dank haben wir daran schon sehr intensiv gearbeitet.

 

Mädchenarbeit ist ein Standard in der Wiener Jugendarbeit. Burschenarbeit ist uns auch bekannt und nichts Neues, sie wird verstärkt werden; nach langer Zeit, wo Mädchenarbeit schon Standard geworden ist, wird das auch als Standard eingeführt und betrieben werden. Da gibt es ganz tolle Projekte - wir haben das erst unlängst gehabt, Kollege Vettermann hat das eingebracht -, nämlich die Jugendarbeit und insbesondere die Burschenarbeit, die im Verein Wiener Jugendzentren stattfindet und stattfinden wird. Ich glaube, wenn man sich den Bericht zur Lage der Jugend durchschaut, sieht man auch hier, wie gut wir aufgestellt sind.

 

Kollege Gudenus! Sie haben gesagt, wir haben da so hohe Personalkosten. Wenn Sie sich ein bisschen auskennen würden in der Jugendarbeit oder in der Arbeit mit Menschen - also in der Sozialarbeit, in der sozialen Arbeit, in der Gemeinwesenarbeit, wo auch immer -, dann würden Sie wissen, dass diese Arbeit Personal erfordert. Wir brauchen weniger Sachkosten - wir brauchen wohl Mietkosten, denn wir brauchen Räume, die wir zur Verfügung stellen sollen, können und dürfen -, wir brauchen aber insbesondere Menschen!

 

Denn es geht um Beziehungsarbeit. Es geht darum, diese Menschen zu stärken, mit ihnen zu arbeiten, auf sie einzuwirken, sie zu unterstützen. Das erfordert nun einmal von einem Budget die meisten Kosten, nämlich die Personalkosten. Und das ist es, was wir gerne anbieten, nämlich ausgebildete, fachlich qualifizierte Menschen, die sich besonders gut um Gruppen wie zum Beispiel die Jugendlichen bemühen.

 

Deswegen gibt's da überhaupt nichts zu debattieren, ob Personalkosten hoch sind oder nicht. Sie müssen hoch sein in einem Budget für die Jugendarbeit, denn es geht darum, dass wir Menschen zur Verfügung stellen, qualifiziertes Personal zur Verfügung stellen. Es wird da immer so sein, dass die Personalkosten hoch sind, und das gehört sich auch so! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Was die Planung betrifft - quantitativ, qualitativ, Entwicklungsziele in der Wiener Jugendarbeit -, habe ich es vorhin schon gesagt: Wir betreiben laufend Evaluation und Qualitätssicherung. Es gibt Standards in der Wiener Jugendarbeit, die festgeschrieben sind.

 

Es wird Ihnen auch nicht verborgen geblieben sein, dass wir nicht nur österreichweit, sondern europaweit führend sind, was die offene Jugendarbeit betrifft. Die Leute kommen zu uns, um sich das Wiener Modell der Jugendarbeit anzuschauen, wo übrigens die Optimierung der Kooperation und Kommunikation mit anderen im Bereich der Sozialarbeit Tätigen Standard ist. Vernetzung in der Jugendarbeit, Vernetzung in der gemeinwesenorientierten Arbeit ist Standard, das muss nicht eingeführt werden. Das muss wohl laufend evaluiert, betreut und verbessert, aber definitiv nicht eingeführt werden, denn das ist ein Qualitätskriterium der Jugendarbeit und auch der gemeinwesenorientierten Arbeit, dass man sich vernetzt, um Doppelgleisigkeiten zu vermindern und sich über das jeweilige Einsatzgebiet auszutauschen.

 

Zu den Maßnahmen zur Verbesserung der Aus- und Fortbildung im Bereich der Wiener Jugendarbeit: Ich kann Ihnen nur sagen, seit 30 Jahren bietet wienXtra - früher noch unter einem anderen Namen - den Grundkurs für Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter an. Seit über acht Jahren, acht Mal schon läuft der Aufbaukurs; ich darf Sie darüber informieren, dass er sogar vom FH Campus Wien zertifiziert ist. Er ist anerkannt und wird angerechnet, und man kann etwas vorweisen, abgesehen von den Programmen, von denen ich vorhin gesprochen habe.

 

Ihre Punkte sind also manchmal auch ein bisschen ein Affront, muss ich ganz ehrlich sagen, wenn man an die engagierte und wirklich sehr hochwertige Arbeit der Wiener Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter denkt.

 

Zur Erarbeitung von Entwicklungszielen: Wie gesagt, es gibt Jahresschwerpunkte. Wir planen voraus, auch die Schnittstellen zwischen - wie Sie es nennen - stationären und aufsuchenden Bereichen. Es gibt de facto keinen stationären Bereich in der Wiener Jugendarbeit mehr, der nicht auch ein aufsuchendes Team hat. Das ist die Entwicklung der letzten 15 Jahre - mag sein, dass es an Ihnen vorübergegangen ist -, seit man vor 15 Jahren erkannt hat, dass man sozusagen nicht nur stationär sein sollte und dass man auch nicht nur mobil sein sollte, sondern dass es sinnvoll ist, wenn man sich dahin gehend entwickelt, dass man auch eine gemischte Version anbietet. Das ist aber die Diskussion der letzten 15 Jahre. - Dies auch hier zur Antwort.

 

Ich sage sonst noch: Medienarbeit, Vernetzung mit dem partizipativen Stadtsender Okto, mit dem Freien Radio, das wir heute auch schon zwar leider nicht gehört, aber beschlossen haben. Das ist die Vernetzung, die stattfindet, und da werden die Ressourcen, die

 

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