Gemeinderat,
29. Sitzung vom 14.12.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 60 von 117
Beschluss- und Resolutionsantrag vor, eingebracht von GRin Dr Pilz, betreffend Führungsverantwortung im AKH. In formeller Hinsicht wird die Zuweisung dieses Antrages an den Gemeinderatsausschuss für Gesundheit und Soziales gefordert.
Wer diesem Beschluss- und Resolutionsantrag zustimmt,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Er wird von ÖVP und GRÜNEN
unterstützt und hat damit nicht die ausreichende Mehrheit.
Wir kommen nun zur Abstimmung über die
Postnummer 156.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates,
die der Postnummer 156 die Zustimmung erteilen wollen, um ein Zeichen mit
der Hand. – Ich stelle auch hier die Einstimmigkeit fest.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates,
die der Postnummer 160 ihre Zustimmung erteilen wollen, um ein Zeichen mit
der Hand. – Ich danke auch hier für die Einstimmigkeit.
Wir kommen nun zur Abstimmung über die
Postnummer 178.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates,
die der Postnummer 178 ihre Zustimmung erteilen, um ein Zeichen mit der
Hand. – Ich danke auch hier für die Einstimmigkeit.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 17 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft den ÖPNV-Vertrag mit den Wiener
Linien. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Ekkamp, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatter GR Franz Ekkamp: Herr
Vorsitzender! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung
zur Postnummer 17.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Dipl-Ing Margulies. Ich erteile es ihm.
GR Dipl-Ing Martin Margulies (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr
Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!
Nach dem spannenden Punkt der Rechnungshofberichte
kommen wir jetzt zurück zu den Wiener Linien, zu den öffentlichen
Verkehrsmitteln, die wir heute im Rahmen des Verkehrsdienstevertrages schon
einmal behandelt haben. Der jetzt die Wiener Linien betreffende Aufsichts- und Kontrollvertrag
ist, glaube ich – das sage ich jetzt einmal ganz bewusst -, nicht so sehr auf
Wunsch und Intention der Wiener SPÖ oder der Stadt Wien entstanden, sondern ist
letztendlich das Ergebnis der unterschiedlichsten rechtlichen Vorschriften und
Erkenntnisse auf europäischer Ebene. Nichtsdestoweniger bin ich froh darüber,
weil er einerseits sozusagen einer Forderung der GRÜNEN, die wir eigentlich
seit der Ausgliederung der Wiener Linien aus dem gesamten Gemeindebudget
gestellt haben, nachkommt, stellt doch dieser heute vorliegende Vertrag fest,
dass mit Abschluss dieses Vertrages die Wiener Linien sohin als ein Betreiber
gelten, über den die Stadt Wien eine Kontrolle ausübt, die der über ihre
eigenen Dienststellen entspricht. - Das ist wichtig! Damit werden die Wiener
Linien wieder ein politisches Thema. Damit ist es vorbei damit, dass sich die
Wiener Stadtregierung abputzen kann und sagen kann, die Wiener Linien wollen
etwas nicht - sei es bei der Tarifgestaltung, sei es bei der Linienführung -,
weil dieser Vertrag festlegt, dass die Einflussnahmerechte der Stadt Wien auf
die gesamte Geschäftsführung der Wiener Linien stets so zu verstehen sind, dass
die Stadt Wien tatsächlichen Einfluss auf und die tatsächliche Kontrolle über
die strategischen und in diesem Vertrag festgelegten einzelnen
Management-Entscheidungen ausüben kann.
Was sind das für einzelne Management-Entscheidungen,
die hier angeführt sind? - Neben dem Erwerb und der Veräußerung
selbstverständlich Fragen die Finanzierung betreffend, selbstverständlich die
Festlegung von Tarifen für die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel,
selbstverständlich die Frage, ob private Buslinien den Betrieb übernehmen oder
ob dieser im Eigenbetrieb erfolgt, selbstverständlich Fragen des
Leistungsangebotes.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Schöne an
diesem Vertrag ist, dass dieser Vertrag uns allen im Bereich der öffentlichen
Verkehrsmittel, im Bereich der Wiener Linien, einen Gestaltungsspielraum
einräumt, den wir in den vergangenen acht Jahren - zumindest laut SPÖ - nicht
mehr hatten. Jetzt sind die Wiener Linien wie eine Dienststelle zu behandeln,
selbstverständlich in Kooperation - aus meinem Blickwinkel -,
selbstverständlich auch wirtschaftlich sinnvoll führbar. Und selbstverständlich
hoffe ich, dass zukünftig, wenn wir über die Wiener Linien diskutieren, nicht
mehr als Ausrede kommt: Wir haben keinen Einfluss!, sondern dass wir
tatsächlich eine politische Debatte über die Gestaltung der öffentlichen
Verkehrsmittel, über die Gestaltung des öffentlichen Verkehrs in Wien führen
können.
Und einen Vorteil - und das freut mich auch ganz
besonders - hat dieser Vertrag auch für die Bezirke, denn gerade in den
Bezirken wurde unseren Kollegen und Kolleginnen immer wieder gesagt: Wir haben
überhaupt keinen Einfluss mehr auf die Wiener Linien! - Wie gesagt, auch die
Wiener Bezirke gehören zur Stadtverwaltung, und mittels Antrag müssen sich die
Stadtverwaltung und auch die Stadtregierung mit verschiedenen Dingen
beschäftigen. Jetzt haben wir den Einfluss wieder! Wir freuen uns und hoffen
auf eine positive Zukunft für die Wiener Linien! - Danke sehr. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als
Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Gerstl. Ich erteile es ihm.
GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Im Zusammenhang mit dem Tagesordnungspunkt
ÖPNV-Vertrag für die Wiener Linien, Aufsichts- und Kontrollvertrag, ist es mir
wirklich ein großes inneres Anliegen, das Grundsatzthema hier zu beleuchten,
nämlich: Was muss von Seiten der Stadt alleine organisiert und gestaltet werden
- und was muss von ihr nicht alleine gestaltet werden?
Als
ich den ersten Absatz gelesen habe, wo es heißt, auf europäischer Ebene wurde
nunmehr nach jahrelangen Verhandlungen ein solcher Beschluss gefasst,
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