Gemeinderat,
29. Sitzung vom 14.12.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 117
Arndtstraße zwischen 250 und 270 EUR für eine komplett eingerichtete Wohnung inklusive Energie zu zahlen ist, aber ich schaue mir das sehr gerne an und wir können das gleich überprüfen. Allerdings wichtig ist, wir müssen natürlich die Mietbeihilfe und die Heizbeihilfe zusammenzählen, denn das ist das, was die Menschen von der Sozialhilfe zum Wohnen und Heizen bekommen, aber schauen wir es uns an.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke,
Frau Stadträtin, für die Beantwortung der 4. Anfrage.
Wir kommen zur 5. Anfrage (FSP -
05837-2007/0001 - KVP/GM) und sie wurde gestellt von Herrn GR Günter
Kenesei und ist an den Herrn Bürgermeister gerichtet. (Am 26. November 2007
wurde unter der Post 52 der Tagesordnung des Ausschusses für Wohnen,
Wohnbau und Stadterneuerung der Verkauf von 6 998 m2
landwirtschaftlich genutzter Fläche von der Stadt Wien an die "Kugelkreuz
Entwicklung und Projektierung GmbH" mit den Stimmen der SPÖ beschlossen.
Die Fläche, die zwischen der Schnell-straße S1 und der Bundesstraße B10
liegt, soll in ein Gewerbegebiet der Stadtgemeinde Schwechat eingegliedert
werden. Wie kann es Wien aus wirtschaftspolitischer Sicht vertreten, durch den
Verkauf von Flächen ein Gewerbegebiet in Niederösterreich zu unterstützen?)
Bitte, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrter
Herr Gemeinderat!
Ich erspare mir zunächst einmal, darauf hinzuweisen,
dass der Gemeinderatsausschuss für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung
beschlossen hat, den Verkauf an die Gemeinde Schwechat vorzunehmen und nicht an
diese Gesellschaft. Dies vor allem deswegen, weil die Gesellschaftshälfte
ohnehin aus der Stadtgemeinde Schwechat besteht und das andere die BAI ist.
Also, es ist diese kleine Unachtsamkeit nicht besonders wichtig.
Mitteilen kann ich, und das auch unbeschadet dieses
Details, dass nach den mir vorliegenden Informationen des Bürgermeisters von
Schwechat die Stadtgemeinde Schwechat mit dem Ankauf dieser Flächen das Ziel
verfolgt, im Bereich zwischen den Autobahnrampen der S1 und der B10 ein
vorläufiges Gewerbegebiet und Betriebsgebiet zu entwickeln. Es ist noch
hinzuzufügen, dass die Entstehung dieses Gewerbegebietes bei einer
entsprechenden Flächenwidmung durch die Stadtgemeinde Schwechat jederzeit und
unabhängig von der derzeit von der Stadt Wien verwalteten Fläche möglich ist.
Diese Flächen stellen aus Sicht des Gewerbegebietes von Schwechat eine
zweckmäßige Arrondierung dieses Gewerbegebietes dar.
Darüber hinaus ist festzuhalten, dass die in Rede
stehenden Flächen auf Grund ihrer Lage nicht mehr selbstständig bewirtschaftet
werden können, weil sie nur noch über Fremdgrund zu erreichen sind. Daher ist
der Verkauf der Flächen an die Stadtgemeinde Schwechat sowie die vereinbarte
Aufzahlungsklausel – eine vereinbarte Aufzahlungsklausel für den Fall einer
Umwidmung - aus wirtschaftlicher Sicht vertretbar und zweckmäßig. Ich möchte
darüber hinaus auch noch darauf hinweisen, dass dies aus gesamtstädtischer
Sicht durchaus auch sinnvoll ist, wenn die Umlandgemeinden Wiens sich bemühen,
im eigenen Gemeindegebiet nicht nur Wohnungen für Pendler zur Verfügung zu
stellen, sondern für ihre Bewohner auch eigene Arbeitsplätze.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke.
Die 1. Zusatzfrage wird von GR Kenesei gestellt. Bitte.
GR Günter Kenesei (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Diese Grundstückstransaktion erscheint ja seit Anfang
dieser Woche in einem ganz neuen Licht, nachdem ja klar geworden ist, dass Rothneusiedl
jetzt offensichtlich doch einer anderen Nutzung zugeführt wird oder der
ursprünglichen Nutzung erhalten bleibt, und nachdem der Herr Planungsstadtrat
gemeint hat, die U1 werde nicht nach Rothneusiedl fahren, und dies bei den
Plänen hinsichtlich des Stadions offensichtlich mehr als ins Stocken geraten
ist, und auch die Gespräche der Fonds mit den Grundeigentümern einem Ende
entgegengehen, nämlich, dass die Grundstücke nicht angekauft werden.
Wir haben aber auch immer wieder gehört, dass gesagt wird,
eine Entwicklung in den Randzonen, gerade entlang der B301, sei für die Wiener
auf der Wiener Seite wichtig, weil sonst die bösen Niederösterreicher uns alles
abziehen, sei es von den Betriebsansiedlungen, die ja auch interessant wären,
sie auf Wiener Gebiet zu halten oder zu haben, als auch andere Maßnahmen. Und
jetzt kommt dieser Grundstücksverkauf, wobei Sie angemerkt haben, dass das
Grundstück selbstständig nicht mehr erreichbar wäre. Auch das ist ja eine
Situation, die sich auf Grund von Grundstücksverkäufen und Bautätigkeiten in
dem Gebiet ergeben hat. Halten Sie diese Vorgangsweise aufrecht – es gibt ja
noch zusätzlich etliche Flächen, die der Stadt Wien in niederösterreichischem
Feindesgebiet gehören, sage ich jetzt einmal – und wird diese Taktik
beibehalten und werden Sie das weiter forcieren, dass diese Flächen in
Niederösterreich an Entwicklungsgesellschaften oder an die örtlichen Gemeinden
verkauft werden?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte,
Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl: Also zunächst
einmal, Herr Gemeinderat, ich kann diese Niederösterreich-Feindlichkeit eines
ÖVP-Wien-Mandatars überhaupt nicht nachvollziehen. Für mich ist
Niederösterreich ja selbstverständlich kein Feindgebiet, sondern Freundgebiet,
Partner selbstverständlich. Ich verstehe daher diese Haltung gar nicht. Ich
meine, was man alles mit einem Wechsel da bewerkstelligen kann, ist ja enorm,
also ich verstehe das gar nicht. Im gegenständlichen Fall hat das eine mit dem
anderen nichts zu tun. Nicht alles, was hinkt, ist auch schon ein Vergleich.
Im gegenständlichen Fall halte ich
selbstverständlich den Verkauf dieser Fläche für vernünftig, er liegt im
Interesse der Stadt und dies zu verweigern, wäre lupenreiner Trotz gewesen, das
ist überhaupt keine Frage. Bei Rothneusiedl muss ich noch ein bisschen
korrigieren: Der Herr Planungsstadtrat hat da überhaupt nichts davon gesagt,
dass die U-Bahn dort nicht hingebaut wird, denn hätten wir nicht die
Entscheidung über den Standort der Wiener Messe und den Ausbau der Wiener Messe
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