Gemeinderat,
27. Sitzung vom 21.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 55 von 58
und den GRÜNEN unterstützt und ist damit ausreichend
unterstützt.
Wir kommen nun zur Abstimmung über die Postnummer 8.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates,
die der Postnummer 8 ihre
Zustimmung erteilen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Danke. Das ist mit
Ausnahme von der FPÖ von allen Parteien unterstützt und hat damit die
ausreichende Mehrheit.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 29 der Tagesordnung zur Verhandlung.
Sie betrifft den Heizungskostenzuschuss 2007/2008. Ich bitte die Frau
Berichterstatter, Frau GRin Klicka, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Marianne Klicka:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich ersuche um
Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich
eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Ebinger. Ich erteile es ihm.
GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Diese Präpotenz der Macht zieht sich irgendwie durch
alle Aktenstücke. Ich werde dann auch gleich ein bisschen darauf eingehen.
Wir stimmen heute über den Heizkostenzuschuss ab, der
letztes Mal im letzten Gemeinderat seitens der Mehrheitsfraktion als Antrag
eingebracht wurde. Zeitgleich stand er auch schon auf der Tagesordnung des eine
Woche später stattfindenden Gesundheitsausschusses. Klar, wenn man die Mehrheit
hat, braucht man auch nicht zu warten, wie die Abstimmung ausgeht, dann ist das
ohnehin egal. Aber das sind ja nur so kleine Sachen.
Die ÖVP hat einen Antrag mündlich eingebracht, wir
haben letztes Mal einen schriftlich eingebracht, der, wie ich annehme, in einer
der nächsten Ausschusssitzungen besprochen wird.
Ganz kurz zu unserem Antrag, der sich doch um einiges
sowohl vom sozialistischen als auch vom ÖVP-Antrag unterscheidet. Wir fordern
für die Heizperiode 160 EUR pro Monat, wobei man natürlich auch einmal
daran denken könnte, eine Heizperiode nicht demokratisch von November bis März
zu verordnen, sondern sie flexibel nach den tatsächlichen Wettereinflüssen zu
gestalten. Heuer zum Beispiel – wir werden sehen, wie sich der Winter gestaltet
– war es eindeutig, dass man im Oktober auch schon heizen musste. Aber bitte,
das ist einmal so vorgeschrieben: von November bis März, fünf Monate.
Wir haben 160 EUR verlangt, und letztes Jahr 100
oder 110 EUR pro Monat. Das auch deswegen, weil durch die Änderung der
Richtsätze der Sozialhilfe die Mietenselbstbehalte gestiegen sind. 25 EUR
sind im luftleeren Raum, die die Sozialhilfeempfänger jetzt mehr zahlen müssen,
nämlich einen höheren Selbstbehalt. Wenn man das jetzt auf das Jahr
hochrechnet, kommt man auf 300 EUR. (Zwischenruf von GRin Mag (FH) Tanja Wehsely.) – O ja, mal zwölf!
Ich sage Ihnen ja nur meine Argumentation! Diese 300 EUR haben wir
versucht, in diesen fünf Monaten unterzubringen, daraus resultiert die von uns
beantragte Steigerung von 110 EUR
auf 160 EUR. Das ist
natürlich nicht ganz genau, sondern eine ungefähre Steigerung. Wir werden
sehen, wie dazu Stellung genommen wird.
Klarerweise stimmen wir auch geringeren
Heizkostenzuschüssen zu, im Sinne von: besser als nichts. Wir werden diesem
Antrag auf 100 EUR klarerweise zustimmen.
Ich habe vorher von Präpotenz der Macht gesprochen.
Lassen Sie mich schon noch einmal wiederholen: Wir haben Gaspreiserhöhungen,
wir haben Strompreiserhöhungen 2006, 2007, wir haben Abwasser-,
Müllgebührerhöhungen. Dinge, die mit Wohnen zusammenhängen, wurden alle erhöht.
Der Heizkostenzuschuss wurde nicht erhöht. Der ist letztes Jahr gleichlautend
auf 100 EUR wie dieses Jahr.
In der Begründung zu diesem Antrag, den die
Sozialistische Partei letztes Jahr eingebracht hat, steht dann meinem Gefühl
nach ein bisschen perfid drinnen: Einkommensschwächere Haushalte treffen
Kostensteigerungen überdurchschnittlich. – Kostensteigerung, für die sie selbst
verantwortlich sind, meine Damen und Herren! Um die einkommensschwächsten Wiener
Haushalte zu unterstützen, sollte deshalb der Heizkostenzuschuss für die
kommende Heizperiode gewährt werden. – Nicht erhöht, nur gewährt!
Ich erhöhe als Stadtregierung alle von mir genannten
Gebühren und Preise des Strom, Gas, Müll, Wasser und sage dann: Die Ärmsten der
Armen sind leider betroffen von den Erhöhungen, die ich selber gemacht habe.
Deswegen gebe ich Ihnen genau das, was ich letztes Jahr gegeben habe. – Schon
wieder ein Verlust sozusagen! (Zwischenruf von GR Christian Oxonitsch.) – So steht
das drinnen, Herr Kollege Oxonitsch. Nichtsdestoweniger ist es besser als
nichts, und wir werden zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin
Praniess-Kastner. Ich erteile es ihr.
GRin Karin Praniess-Kastner
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrte Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Ich hab gestern schon bei der Budgetdebatte die Gelegenheit genutzt zu
sagen, dass wir einen Heizkostenzuschuss von 175 EUR fordern und heute
einen Antrag einbringen werden. Die österreichweiten Erfahrungen der letzten
Jahre belegen, dass ein außerordentlicher Heizkostenzuschuss, den die
jeweiligen Bundesländer gewährt haben, vielen sozial bedürftigen Bürgerinnen
und Bürgern geholfen hat und diese ihn auch in Anspruch genommen haben. Durch
die erhöhten Lebenshaltungskosten in Wien und durch die gestiegenen Gebühren –
Energiepreise um beispielsweise 30 Prozent – erscheinen uns 100 EUR
als zu niedrig, und wir fordern außerdem, dass der Heizkostenzuschuss
automatisch ausbezahlt werden soll. Meine Kollegin Ingrid Korosec und ich
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular