Gemeinderat,
27. Sitzung vom 21.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 58
sehenswert.
Was jetzt die Möglichkeiten der Beschleunigung der
Arbeiten betrifft, so wird Ihnen aufgefallen sein, dass wir nicht nur auf der
Südosttangente, solange wir noch als Stadt Wien dafür verantwortlich waren,
sondern natürlich auch am Gürtel den Beton verwenden, der am schnellsten
aushärtet, und daher die Sperren dort sehr kurz gehalten werden. Das Aufstellen
eines Fly-Overs am Gürtel würde mehr Zeit in Anspruch nehmen, als wir die
einzelnen Felder zur Aushärtung absperren müssen.
Das sind die Baustellen, wo man immer das Gefühl hat,
dass es nicht weitergeht, dass dort nicht einmal Bauarbeiter sichtbar sind,
aber Gott sei Dank gehen diese auf diesem frisch eingebrachten Beton eben nicht
spazieren.
Die Maßnahmen, die wir gegen Firmen setzen, die nicht
zeitgerecht mit ihren Arbeiten beginnen oder weitermachen oder fertig werden,
sind sehr massiv. Wir haben gerade auch eine Beschwerde einer dieser Firmen,
weil wir ihr den Auftrag entzogen haben. Also, wir gehen da sehr weit. Wir
gehen sogar weiter als ein Bonus-Malus-System, weil wir eben die Sicherheit der
Termine benötigen in einer Stadt, die so beengten Raum hat. Wir bemühen uns,
dass die Firmen zeitgerecht arbeiten, und es sind auch die Termine, die wir
vorgeben, heuer überall eingehalten worden. Es gab dabei keine Verzögerungen.
Es kommen allerdings so Dinge vor, wie zum Beispiel
bei der Maria-Theresien-Straße, wo ein Jahr länger abgesperrt war, weil durch
die Grundrechtsproblematik zum Beispiel in der Herminengasse beim Bau der U2,
wo Grundeigentümer besonders hartnäckig – wenn man es vornehm formuliert –
gegenüber den Wiener Linien waren, der Einbringschacht in der
Maria-Theresien-Straße länger offen bleiben musste. Dagegen sind wir seitens
des Straßenbaus natürlich auch nicht gewappnet, und man kann sich dagegen nicht
wappnen. Das muss man leider zur Kenntnis nehmen; und ich bin froh, dass die
Maria-Theresien-Straße jetzt so gut funktioniert.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke,
Herr Stadtrat. – Die letzte Zusatzfrage: Kollege Harwanegg, bitte.
GR Volkmar Harwanegg
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Herr
Stadtrat!
Wir haben in der Beantwortung meiner Anfrage gehört,
dass erfreulicherweise auf Grund der Witterungsverhältnisse viele Bauvorhaben
rechtzeitig abgeschlossen werden konnten. Wir haben da gerade in der jetzigen
Beantwortung auch gehört, dass wir aber natürlich von den Baufirmen, aber
manchmal auch von den Hauseigentümern abhängig sind, die durch ihre rechtlichen
Einschritte Bauvorhaben verzögern.
Trotzdem, im Hinblick auf die kommenden Ereignisse
nächstes Jahr darf ich an Sie die Zusatzfrage stellen: Welche größeren
Bauvorhaben werden im Jahr 2008 erwartet? Und wie sollen diese unter
Berücksichtigung der EM 2008 organisiert werden?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte,
Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker:
Herr Gemeinderat!
Das kommende Jahr wird eine Zäsur im Baugeschehen
haben, und das ist die Europameisterschaft. Wir werden ein paar kleine
Bauabschnitte vor der Europameisterschaft fertigstellen können und wir werden
nach der Europameisterschaft natürlich sehr gebündelt und sehr schnell
arbeiten. Wir werden das genauso, wie das bisher schon der Fall war, in der so
genannten Baustellenpressekonferenz Ende März bekannt geben und wir werden auch
auf der Website informieren, die natürlich jetzt, wo die großen Baustellen
erledigt sind, gerade in Überarbeitung ist, Herr Kollege Gerstl – daher konnten
Sie es bei der Einsichtnahme im Internet nicht feststellen, sie wird sehr rasch
wieder zur Verfügung stehen.
Wir haben nächstes Jahr natürlich dort, wo sich
besondere Aktivitäten aus der Europameisterschaft ergeben, keine Bauvorhaben.
Es wird in den Bezirken innerhalb des Gürtels und im 2. und 20. Bezirk
auch eine Bausperre geben, dass in dieser Zone nicht gearbeitet wird, vor allem
nicht im öffentlichen Gut, also im Straßenraum, und es wird in den Bereichen,
die sich immer näher zur Fan-Zone und zum Stadion hin befinden, auch so sein,
dass private Bauführungen nur hinter ordentlich geschützten Zäunen stattfinden
sollen, am besten überhaupt nicht.
Hier sind die Dienststellen angewiesen, sehr rigide
vorzugehen, und ich bin überzeugt, dass das Verständnis auch bei der
Bauindustrie dafür vorhanden sein wird.
An großen Bauführungen wird natürlich nach der
Fußball-Europameisterschaft der Praterstern fertiggestellt. Dort werden jetzt
die Bereiche erledigt, die im Zusammenhang mit der U-Bahn sind, und dann kommt
die Neugestaltung. Es wird die Ausstellungsstraße in der zweiten Bauphase
nächstes Jahr dann nach der Europameisterschaft fertiggestellt werden. Und die
Fertigstellung der Vorgartenstraße, die ebenfalls natürlich im Zusammenhang mit
dem U-Bahn-Bau und der Europameisterschaft steht, wird nach der
Fußball-Europameisterschaft erfolgen; dazwischen wird der Bau einstellt.
Wir werden im nächsten Jahr auch wichtige
Großsanierungen vornehmen, wie im 17. Bezirk zum Beispiel im Zentralraum
Hernals oder an der Neuwaldegger Straße/Höhenstraße – die Sanierung dieses
Bereiches inklusive Radwegebau. Wir werden im Bereich der Stadtbahnbögen
Spittelau die Radwege verbessern, ausbauen und verlängern. Und es wird, wie
fast jedes Jahr in letzter Zeit, auch ein weiteres Stück der Hadikgasse
saniert. Und für die Südausfahrt wird die Altmannsdorfer Straße von der
Anton-Baumgartner-Straße bis zur Rossakgasse saniert. Das ist auch ein großes
Bauvorhaben, das sehr genau eingetaktet werden wird, damit diese
leistungsfähige Straße nicht allzu große Behinderungen hat.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke,
Herr Stadtrat. Damit haben wir die 4. Frage abgehandelt.
Die 5. Anrage (FSP -
04819-2007/0001 - KFP/GM) wurde von Herrn GR David Lasar gestellt, und ist
an den Herrn Bürgermeister gerichtet. (In einem Interview in der Presse vom
11. Oktober 2007, erklärte die
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