Gemeinderat,
27. Sitzung vom 21.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 58
Stadt Wien dieses Straßenstück erwirbt, zumindest Gespräche mit dem derzeitigen Besitzer führt und sodann eine Asphaltierung zur Zufriedenheit der Kleingartenpächter durchführt.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat!
Mir ist diese Situation dort bekannt. Die
Kleingartenanlage ist ja in einer Form entstanden, wo sie tatsächlich schlecht
ans öffentliche Gut angeschlossen ist. Wir haben jetzt mit der letzten
Flächenwidmung diesen Zustand herstellen können, dass ganzjähriges Wohnen dort
erlaubt werden konnte. Wir kennen das Problem, dass der eine Grundbesitzer
nicht wirklich kooperativ ist, was die Frage der Straße betrifft. Leider haben
wir das in ähnlich gelagerten Fällen in Wien da und dort auch noch. Wie Sie
wissen, sind die Dienststellen dahinter, dort den besseren Zustand, nämlich die
Straße asphaltieren zu dürfen, herzustellen.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. – Die
2. Zusatzfrage: Herr Mag Chorherr.
GR Mag Christoph Chorherr (Grüner Klub im Rathaus): Herr
Stadtrat!
Es gibt einen Verkehrsteilnehmer, da hab ich oft das
Gefühl, dass er bei Baustellen und Baustellenumleitungen chronisch immer vergessen
wird: Es wird sie nicht überraschen, es ist der Radverkehr. Es gibt ganz große
Dinge, wie etwa beim Umbau der U2, wo für vier oder fünf Jahre – ich sage immer
– eine Art Südosttangente das Radverkehrs gesperrt wurde. Sie haben damals
zugesagt oder sich auch bemüht, dass so etwas nicht wieder vorkommt. Ich möchte
jetzt keine Beispiele bringen und nur auf die vielen kleinen Sperren hinweisen,
wo man eine Baustellenabsperrung macht und dann irgendjemand draufkommt: Da ist
ja eine Radroute, und da steht dann „Radfahren Ende", und da kann man dann
das Rad tragen und drüberkriechen. Viele Radfahrer verhalten sich halt
flexibel, und dann heißt es, sie halten sich nicht an die Verkehrsregeln.
Meine Frage: Wie ist sichergestellt, dass die
Priorität des Radverkehrs, die sie immer sicherstellen, wo es ja oft gar nicht
um große Maßnahmen, sondern um das Bewusstsein geht, dass bei allen Baustellen
sichergestellt wird, dass die Beeinträchtigung des Radverkehrs minimal gehalten
wird?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat, wir
haben damals über die Baustelle am Donaukanal bei der U2 öfters gesprochen.
Dort gab es tatsächlich die Notwendigkeit, dass der U-Bahn-Bau eben komplett
befreit ist, auch vom Fußgängerverkehr, Lieferverkehr und so weiter. Es waren
ja nicht nur die Radfahrer betroffen. An anderen Stellen haben wir mit der
MA 46 und mit deren neuer Leitung das so besprochen, dass jedenfalls die
Möglichkeiten zu prüfen sind, ob ein Ersatzgehsteig für die Fußgänger, die ja
noch schlechter dran sind, und eine Ersatzmöglichkeit für die Radfahrer
jedenfalls ausgewiesen wird. Dass das in derselben Straße geht, wird da und
dort nicht möglich sein, aber wir bemühen uns, dann auch die Umwegroute zu
markieren beziehungsweise zu signalisieren.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. – Die nächste
Zusatzfrage ist von GR Mag Gerstl
gestellt.
GR Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr
Stadtrat!
Sie haben gestern erklärt, Gott sei Dank werden in
Wien nicht mehr Straßen gebaut, auf meine Feststellung, dass 1,5 Prozent
Straßenerweiterung nur in den vergangenen 15 Jahren stattgefunden haben.
Jetzt entnehme ich aber der Homepage der Stadt Wien unter dem Punkt
„Baustellen", dass der Grund für die vielen Baustellen die Erweiterung des
Straßennetzes ist. Ich würde sagen, irgendwo schlägt sich das mit ihren
Aussagen. Was uns bei den Baustellen immer ärgert, ist, dass wir oft nicht
genau wissen, was gerade passiert und wo es gerade passiert. Daher hab ich mir
erlaubt, vor dieser Fragestunde nun www.baustellen.wien.at anzuklicken. Leider
funktioniert die Internetseite nicht. Ich glaube, die Kommunikation in diesem
Punkt zu verbessern, wäre eine ganz, ganz wichtige Sache.
Um die Baustellen wirklich zu beschleunigen, habe ich
schon mehrmals den Vorschlag gemacht und möchte jetzt gerne von Ihnen wissen,
warum das von der Stadt Wien eigentlich nicht weitergetragen wird, warum wir
nicht verstärkt Bonus-Malus-Systeme bei der Auftragsvergabe einsetzen und warum
wir vor allem die Fly-Over-Konstruktion auch im innerstädtischen Bereich gerade
auf den hochrangigen Straßen, insbesondere am Gürtel nicht mehr einsetzen und
damit den Verkehr flüssig erhalten und Baustellen rascher beenden.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte,
Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Zu
ein paar Teilen Ihrer Frage zunächst:
Ich bin deswegen froh, dass wir keine so große Anzahl
zusätzlicher Straßen in Wien bauen müssen, weil sich glücklicherweise das
Straßennetz in einem sehr guten und sehr gut ausgebauten Zustand befindet. Wo
wir die Straßen ausbauen, sind die Stadterweiterungsgebiete. Und hier wird in
den nächsten paar Jahren, ob das jetzt den Bereich Südbahnhof betrifft, ob das
den Bereich Flugfeld Aspern betrifft, ob das den Nordbahnhof betrifft, das
Straßennetz natürlich erweitert. In Summe, im Vergleich zum gesamten Wiener
Straßennetz, wird sich wiederum kein hoher Prozentsatz ergeben, weil eben das
Straßennetz schon sehr gut ausgestattet ist.
Wo wir aber intensiv daran arbeiten, und daraus
entsteht auch die Anzahl der Baustellen, ist immer wieder, die Straßen in
Schuss zu halten und zu schauen, dass wir vor allem die unsicheren Punkte, die
sich im Straßennetz da und dort ergeben haben, auszumerzen. Es geht auch darum,
bei aller Beengtheit in den Wiener Straßen, zwischen den Häusern die
Möglichkeit für den öffentlichen Verkehr und auch die Möglichkeiten für den
Radverkehr und für die Fußgänger ordentlich offen zu halten.
Das
sind die Schwerpunkte; daraus ergeben sich 150 Millionen EUR Leistung
in einem Jahr. Das ist für eine Stadt unserer Größenordnung durchaus
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