Gemeinderat,
26. Sitzung vom 20.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 36 von 112
Wien hier so gut abschneidet und sich auch im Bereich der Betreuungsquote durchaus nicht verstecken muss!
Das zum Thema Kindergärten, wobei ich dazusagen
möchte, dass das Angebot natürlich ein pädagogisch hochwertiges ist, das
Angebot natürlich inhaltlich so ist, dass man auch musische Förderung in den
Kindergärten in Wien hat, vielleicht nicht gerade nach jenem Konzept, das sich
die Freiheitlichen vorstellen. (GR Mag Wolfgang Jung: Wie stellen wir es uns
denn vor?) - Sie haben einen Antrag eingebracht, Herr Jung. (GR Mag Wolfgang
Jung: Eben!) Ich sage nur gleich etwas zu Ihrem Antrag oder soll ich das
ignorieren? (GR Mag Wolfgang Jung: Nein!) Dann brauche ich auch nichts dazu zu
sagen, dann gehen wir zum nächsten Thema über! Das ist auch kein Problem! (GR
Mag Wolfgang Jung: Sie sollten nicht gleich die beleidigte Leberwurst spielen!)
Natürlich gibt es Förderungsmöglichkeiten zur
Sprachförderung. Gerade auch im Bereich der Entwicklungsförderung gibt es
Förderung. Da kurz eine Replik auf die Aussagen, die vom Kontrollausschuss
vorige Woche getroffen worden sind. Sowohl im Bereich der MA 10 als auch
im Bereich der MA 11 hat es Kontrollausschussberichte gegeben, die
inhaltlich sehr gut waren, die auch beiden Abteilungen zu diesem Angebot eine
gute Note ausstellen. Auf die Frage, wie der Ressourceneinsatz ist, wurde auch
eine ganz klare Antwort gegeben, nämlich dass im nächsten Jahr, jetzt schon
beginnend, verstärkt Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Diese Antwort
hat es gegeben. Der Kollege Margulies hat gestern zwar erzählt, dass es die
Kritik des Kontrollamts gibt, aber nicht erwähnt, dass am selben Ort gesagt
wurde, dass es die zugehörigen Ressourcen auch gibt, sei das bei den
sozialpädagogischen Einrichtungen, sei das aber auch in den Ambulanzen und bei
der mobilen Entwicklungsförderung im Bereich der MA 10. Beides wurde klar
kommuniziert und beides findet sich auch im Budget wieder.
Zum Bereich der Schule: Das Schulsanierungspaket
findet sich natürlich im Budget der MA 56 wieder. Es findet sich aber auch
all das wieder, was in Wien Standard ist, das wir als Schulerhalterin anbieten.
Das ist die Ausstattung mit den Lehrmitteln, das ist die Ausstattung mit einer
ordentlichen IKT-Infrastruktur. Nach wie vor gibt es in Wien das einzige
Glasfasernetz, das die Wiener Bildungseinrichtungen miteinander verbindet, vor
zehn Jahren politisch hier entschieden und nach wie vor das einzige Angebot in
dieser Form in Österreich. Das wird von der MA 56 bezahlt und betrieben.
So auch die Frage der Ausstattung mit Computern und Internetzugang in den
Klassen. All das sind Bereiche, die in der MA 56 zum Schlagen kommen,
nicht nur der Durchlaufposten Lehrereinnahmen, Lehrergehälter wieder hinaus,
wie gestern hier kritisiert.
Denn auch das funktioniert nicht so, dass wir etwas
bekommen und das eins zu eins weitergeben, sondern wir einmal bezahlen und dann
meistens einen sehr mühsamen Prozess hinter uns bringen, um die Mittel, die wir
eigentlich schon ausgegeben haben, von dort zu bekommen, von wo wir sie
eigentlich ohne Probleme kriegen sollten, nämlich vom Bund. Das heißt, von
Durchlaufposten ohne Wertigkeit kann hier keine Rede sein.
Die MA 56 hat auch den Warenkorb als Angebot.
Alle Mitglieder, die in dem Ausschuss Bildung, Jugend, Information und Sport
sitzen, und Kollege Aigner hat den Sport vergessen (GR Dr Wolfgang Aigner: Ich
kann das nicht glauben, aber ich will Ihnen nicht widersprechen, denn ich bin
ja ein Gentleman!) - gerade Sie haben den Sport vergessen, ich habe ganz genau
aufgepasst -, wissen natürlich, dass wir regelmäßig die Warenkorbgelder
beschließen, dass wir auch die dazugehörige Anpassung immer beschließen und
dass das eine Serviceleistung ist, die den Schulen und damit den Kindern, der
Schulgemeinschaft vor Ort, zur Verfügung steht, jene Dinge anzukaufen, die die
Schulgemeinschaft für notwendig erachtet und die gebraucht werden. Das kann von
den Heften und Stiften angefangen bis zu CD-ROMs und anderen Materialien gehen
und kann man hier im Warenkorb beziehen, eine Leistung, die man nicht
unterschätzen sollte und auf die wir auch sehr stolz sind.
Zur Frage der Bildungsdebatte, so wie wir sie in den
letzten Jahren, eigentlich in den letzten eineinhalb Jahren, intensiver hier
abgeführt haben und die sich heute fortsetzt: Wenn ich mir die Wortmeldung vom
Kollegen Aigner anhöre, bin ich trotzdem noch recht optimistisch. Wieso bin ich
das? Weil ich mir denke, dieses Haus hat einen Beschluss gefasst und hat eine
Arbeitsgruppe eingesetzt, die arbeitet und die auch nach dem abgestimmten
Zeitplan noch zwei, drei Wochen arbeiten wird, um dann ihre Ergebnisse zu
präsentieren. Diese Arbeitsgruppe ist eine mit Expertinnen und Experten. Da
gibt es natürlich ganz klare Aussagen, wo sich alle ExpertInnen im Vorfeld
einig sind, nämlich bei der Frage der Förderung von Kindern, die ganz besondere
Talente haben, aber auch bei der Förderung von Kindern, die Schwächen in
bestimmten Bereichen haben, wie man diese Differenzierung und Individualisierung
des Kindes im Unterricht unter den Rahmenbedingungen, die wir jetzt haben,
beziehungsweise unter den neu geschaffenen Rahmenbedingungen von Pilotprojekten
und Modellschulen möglich machen kann. Das ist die Aufgabe dieser
Arbeitsgruppe, auch dies zu erarbeiten.
Ich hoffe, dass die ÖVP nicht von diesem Weg abgegangen ist, indem sie
hier einen Antrag einbringt, wo sie jetzt eigentlich, sehr, sage ich, ein
Korsett für diese Arbeitsgruppe bilden und quasi Rahmen vorgeben möchte, bevor
die Ergebnisse der Arbeitsgruppe vorliegen. Es sind noch drei Wochen, dann wird
es das geben. Da, denke ich mir, ist es irgendwie komisch, dass jetzt schon ein
Antrag hereinkommt, wo man eine Beschlussfassung über ganz bestimmte Kriterien
vorlegen sollte. Ich glaube, dass die Ergebnisse dieser ExpertInnengruppe sehr
eindeutig sagen werden, was für die Kinder und für den Unterricht geeignet und
gut ist. Ich glaube auch, dass sich dieses Haus nach dieser ExpertInnenmeinung
richten können wird, weil es eigentümlich wäre, wenn eine Arbeitsgruppe in
unserem Auftrag tagt, etwas bearbeitet, sich auf Maßnahmen einigt, diese
vorschlägt und wir dann wider besseren Wissens diese Vorschläge kübeln,
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