Gemeinderat,
25. Sitzung vom 25.10.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 82
gerade versucht habe zu erläutern, bedarf natürlich
vieler Vorbereitungsarbeiten, aber die laufen sehr intensiv.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke schön. - Die 3. Zusatzfrage wird von
Herrn GR Mag Gudenus gestellt. Ich bitte darum.
GR Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin!
Ich möchte beim Bereich Kinderbetreuung bleiben, aber
etwas anderes fragen, und zwar, dass ja die flexibleren Arbeitszeiten der
Eltern auch flexiblere Betreuungszeiten fordern. Die SPÖ hat ja bisher eine regionale
Bedarfserhebung abgelehnt und ich wollte Sie fragen, ob Sie dabei bleiben
wollen, nicht darauf zu reagieren, dass eben flexiblere Betreuungszeiten
gefordert sind.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Grete Laska:
Diese Frage nimmt mich Wunder, aber ich werde trotzdem darauf eingehen. Denn
wenn man sich die Kindergartenöffnungszeiten in Wien anschaut, dann sieht man,
welche Flexibilität jetzt hier schon herrscht, und dies auf Basis der Tatsache,
dass unsere Kindergärten eine pädagogische Bildungseinrichtung sind. Und ich
gehe davon aus, dass wir uns da einig sind, dass wir in unseren Kindergärten
höchste Qualität haben wollen. Wir haben in unseren Kindergärten Öffnungszeiten
von elf Stunden pro Tag, das heißt, viele öffnen um 6.30 Uhr, manche schon
um 6 Uhr und schließen um 18, um 18.30 Uhr, an bestimmten Standorten
um 20 Uhr. Wir haben mit den Betriebskindergärten und
Schwerpunktkindergärten solche, die auf die Arbeitszeit der Betriebe reagieren,
mit denen sie kooperieren. Als Beispiel seien die Spitalskindergärten genannt,
aber das wissen Sie ja, dass die andere Öffnungszeiten haben, weil sie sich an
die Dienstzeiten in den Spitälern halten, und es gibt auch Kindergärten in
Wien, die die Möglichkeit bieten - allerdings nur ganz wenige, und das ist gut
so –, den Eltern die Übernachtungsmöglichkeit zu garantieren. Das ist in etwa
wichtig geworden für Bedienstete der Polizei, weil die andere Dienste haben,
und da ist es pädagogisch richtiger, Kinder unter Umständen auch einmal über
Nacht in einer Einrichtung zu haben, als sie um 4 Uhr Früh in einer
pädagogischen Einrichtung anzuliefern.
Das heißt, gerade erst vor Kurzem ist wieder eine
Studie erstellt worden, die nachgewiesen hat, dass sowohl von den täglichen
Öffnungszeiten, von der pädagogischen Qualität, aber auch von den
Jahresöffnungszeiten, das heißt, wie viele Schließtage haben Kindergärten im
Jahr, Wien absoluter Spitzenreiter ist, und kein anderes Bundesland hier
konkurrieren kann. Das hat gute Erfolge, man braucht sich nur anschauen, welche
Auswirkungen das auch im Bereich der Frauenbeschäftigung hat - hier geht es ja
um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie - und auch da wissen wir, dass
Frauen noch immer in einem weit höheren Ausmaß als Männer in der Kinderbetreuung
involviert sind. Und zum Dritten ist das auch ein Zeichen dafür, dass es in
Wien, nicht so wie in anderen Bundesländern, rückläufige Geburtenraten gibt,
sondern sogar leicht steigende.
Das heißt, unsere Kindergärten sind flexibel, wir
haben hervorragende Qualität, was Öffnungszeiten und geringe Schließtage
betrifft, und ergänzend dazu gibt es das System der Tagesmütter und Tagesväter,
die vor allem für Eltern von Kleinstkindern ein zusätzliches Angebot sind, das
die familienähnlichste Form der Kinderbetreuung darstellt.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke
schön. - Die vierte und letzte Zusatzfrage wird gestellt von GRin Smolik. Ich
bitte darum.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im
Rathaus): Frau Stadträtin!
Sie haben zuerst von einer üblichen Vorgehensweise
bezüglich der Finanzierung von Kindergärten gesprochen, die so
sanierungsbedürftig sind, dass sich ein Neubau eher finanziell rentiert als
eine Generalsanierung. Es ist der Stadtpark ja nur ein Beispiel davon, es gibt
ja noch, laut den Prioritätenlisten der Bezirke, andere Kindergärten in dieser
Stadt, die einer Generalsanierung beziehungsweise eines Abbruchs und eines
Neubaus bedürfen. Die Bezirke können aber ob ihrer finanziellen Situation alle
diese Kindergärten, die auf der Prioritätenliste draufstehen, nicht in dem Maß
sanieren wie wir dies bräuchten.
Wie glauben Sie, dass wir hier den Bezirken mehr
Gelder zur Verfügung stellen könnten, damit die Kindergärten, die in den
Prioritätenlisten mit Priorität 1 versehen sind, von der
Magistratsabteilung hier auch wirklich zügig und rasch saniert werden können.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte,
Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Grete Laska: Rechte sind in
dieser Stadt mit Pflichten verbunden. Nachdem vor Jahrzehnten die
Dezentralisierung beschlossen wurde mit den Inhalten, mit denen sie damals
ausgestattet wurde, aber auch mit jenem Geldtransfer, der damals vereinbart
wurde, gibt es insgesamt in diesem Bereich aus meiner Sicht nur zwei Lösungen:
Zum einen: Man evaluiert gemeinsam mit den Bezirken
die Aufgabenstellungen und die sich daraus ergebenden finanziellen
Verpflichtungen und kommt zu dem Schluss, dass man zu den seinerzeitigen
Entscheidungen - bei denen wir alle sozusagen nicht in jenen Positionen dabei
waren, in denen wir uns jetzt befinden - sagt, okay, das waren Entscheidungen,
die damals getroffen wurden, trifft nun andere Entscheidungen und verteilt die
Aufgaben neu. Denn eines kann nicht sein, dass man sozusagen Verantwortlichkeit
belässt, aber den Geldfluss verändert. Da muss es ein Prinzip geben, das
durchgängig ist, und das sich dann auch sozusagen wieder auf Basis eines
Beschlusses befindet und dementsprechend gehandhabt wird.
Wenn wir uns auf der Basis der
jetzigen Aufgabenverteilung befinden, dann halte ich das, was wir jetzt schon
machen und bei den Schulen auch gemacht haben, für eine durchaus zielführende
Vorgangsweise, dass man nämlich gemeinsam analysiert und dann auf Basis der
rechtlichen Pflichtenverteilung eine Lösung findet, die zu dem Ziel führt,
nämlich die Sanierungen
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