Gemeinderat,
24. Sitzung vom 20.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 90 von 94
Golfstaaten. Was bedeutet das in der Praxis? (GRin Nurten Yilmaz: Ein Kalifat gibt es nicht
mehr!) Kein Autofahren von Frauen, kein Wahlrecht für Frauen, Dieben
werden die Hände abgehackt, Untreue werden gesteinigt. Da gibt es sogar genaue
Vorschriften, meine Damen und Herren, wie groß oder wie klein die Steine sein
müssen oder dürfen, damit die erstens etwas spüren, zweitens aber nicht gleich
tot sind, denn das darf nicht zu schnell gehen. Wenn Sie es nicht glauben, kann
ich Ihnen Fotos von so etwas vorlegen, ich habe sie hier.
Das ist nicht das Recht, das wir wollen. Zumindest
wir nicht, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ. - GRin Nurten Yilmaz: Wir auch nicht!)
Dieser vorhin zitierte Herr Asym ist ja nicht ganz so
radikal und uns gegenüber recht großzügig. Er hat gesagt, unseren Frauen würde
er keine Schleier verordnen, es würde eine angemessene Bekleidungsvorschrift
genügen. Also Sie können sich schon auf so etwas einstellen, meine Damen und
Herren.
Und jetzt kommt es zum Punkt: Jetzt will man uns noch
die Moscheen und die Minarette - und das ist es, was ich mit der optischen Veränderungen
angesprochen habe und worauf die Leute empfindlich reagieren - aufs Auge
drücken. Diese Moscheen und Minarette, die nicht nur Bauwerke, sondern Symbole
sind, die diese Werthaltung ausdrücken und in der Öffentlichkeit darstellen
sollen.
Ich zitiere: „Die Moschee ist traditionell nicht nur
ein Ort des Gebetes, sondern zugleich ein gesellschaftspolitisches Zentrum,
teilweise auch ein Ort der Politik. In den Freitagsgebeten werden auch
tagespolitische Ereignisse diskutiert. Die hohen Minarette und die Kuppel über
dem Gebetsraum erinnern mit ihrer stilisierten Darstellung der Weltkugel an den
globalen Herrschaftsanspruch des Islam." Das stammt von keinem bösen
Freiheitlichen, auch von keinem Rechtsradikalen, sondern von Christine
Schirrmacher, Islamwissenschaftlerin am Institut für Islamfragen in Bonn.
Oder noch authentischer und viel, viel schärfer: „Die
Minarette sind unsere Bajonette, die Moscheen unsere Kasernen (GRin Nurten Yilmaz: Ah, ja!), die
Kuppeln der Moscheen unsere Helme und die Gläubigen unsere Armee" - das
sagt der jetzige türkische Staatspräsident, meine Damen und Herren! So schaut
es ... (GRin Nurten Yilmaz: Nein!)
O ja, das sagt er, das Zitat ist hundertfach belegt, Frau Kollegin. „Und die
Gläubigen sind unsere Armee" - 400 000 Angehörige dieser Armee haben
wir nach Ansicht dieser Herrschaften in unserem Land. Das wollen wir nicht!
(Beifall bei der FPÖ.)
Dann wundern Sie sich, meine Damen und Herren von der
SPÖ, wenn sich die „Ungläubigen“ in Österreich fürchten, oder die nicht Rechtgläubigen,
um es genauer zu benennen. Ich rede jetzt gar nicht von der Belastung, die in
dem konkreten Fall der Dammstraße auf die Anrainer zukommt hinsichtlich Lärm,
Parkplatzmangel und so weiter. Die Klagen der Betroffenen im Umfeld dieser
Veranstaltungszentren kenne ich zur Genüge, ich habe drei solche
Veranstaltungszentren im Bezirk und nichts als Ärger damit, weil man sich dort
an nichts hält.
Eines davon hat die Stadt Wien - mit beiden Augen
geschlossen, geduldet, es war kein religiöses, aber auch ein von Türken
betriebenes und besuchtes. Nichts als Ärger! Man hat die Augen zugemacht. Die
haben keine Konzession gehabt, die haben gar nichts gehabt. Jedes Wochenende
Veranstaltungen - man hat es ihnen verboten, und dann, als die Beamten
einschreiten wollten, wurden sie zurückgepfiffen. So schaut es aus bei mir im
Bezirk und in anderen Bezirken auch. Jetzt verstehe ich, dass diese Leute etwas
dagegen haben und dass sie sich dagegen wehren.
Und jetzt, was ist jetzt passiert? Jetzt haben sich
einfache Bürger, eine Bürgerin - mir ist der Name dieser Dame jetzt nicht
geläufig - mit anderen, die mit Politik nichts zu tun gehabt haben, überhaupt
nichts zu tun gehabt haben, zusammengetan ... [Zwischenruf von GRin Mag
(FH) Tanja Wehsely.]
Es hat dort kein einziger Freiheitlicher geredet! Es
ist kein einziger Freiheitlicher vorne in der ersten Reihe gegangen. Es war
kein einziger Freiheitlicher, der die Plakate entworfen hat, die ich dort
selber zum ersten Mal gesehen habe und die die Leute getragen haben. Das waren
die Idee und der Wille der betroffenen Bürger, die Ihre Politik bis da her satt
haben! (Heftige Zwischenrufe bei der
SPÖ.) Sie waren dort, sie haben es gemerkt, deswegen regen Sie sich so
auf. (Beifall bei der FPÖ.)
Wer mit einem Finger auf andere zeigt, auf den zeigen
vier zurück, Frau Kollegin. [Zwischenruf von GRin Mag (FH) Tanja Wehsely.] Auf
Ihre Rolle komme ich auch noch zu sprechen. Nur schön langsam, Sie kommen noch
dran, Frau Kollegin. (GR Harry
Kopietz: Auf der Homepage ...!)
Diese Leute haben gesagt: Uns reicht es! Denn ihr
Bezirksvorsteher und ihre Bezirks-SPÖ haben ihnen vorher versprochen -
versprochen und gebrochen! -, dass sie keine Moschee in den Bezirk bekommen.
Jetzt ist der Druck von oben größer geworden, Sie mussten zurückweichen. So
viel ist ein Versprechen der SPÖ wert.
In ihrem berechtigten Zorn haben sie dann
Unterschriften gesammelt. Als sie diese in einem Protestzug an den
Bezirksvorsteher übergeben wollten - es waren etwa 1 500 Leute,
vielleicht sogar mehr, nicht 600, wie Sie geschrieben haben (GR Erich VALENTIN: 800!), so wie es
auch nicht 150 Gegendemonstranten waren, sondern vielleicht 40 oder 50,
denn viel mehr haben sich zu dieser frühen Tageszeit, um 17 Uhr, im
Ernst Kirchweger-Haus noch nicht aufwecken lassen -, das waren diese etwa
1 500 Leute, die dort dem Bezirksvorsteher die Unterschriften
übergeben wollten.
Und der hat sich verleugnen
lassen! Der wollte es nicht, der hat sich vor seinen Wählern gefürchtet, Herr
Kollege! Sie waren ja auch dort, Herr Kollege Valentin. (GR Erich VALENTIN: Ich war dort!) Sie haben allerdings nicht
die Flugzeuge beobachtet, wie Sie es sonst tun, sondern Sie haben die ganze
Zeit auf den Boden geschaut, weil Sie sich geniert haben und Ihren Wählern
nicht in die Augen schauen konnten. So ist die Situation. (Beifall bei der FPÖ.
- GR Dr Herbert Madejski: Valentin
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