Gemeinderat,
23. Sitzung vom 27.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 95 von 99
Bereich wirklich gut zu bewältigen ist.
Ich will das Ganze jetzt nicht überlang ausdehnen,
sondern möchte Ihnen nur noch Folgendes abschließend sagen, meine Damen und
Herren: In dieser Stadt wurde erhöhter Wohnbedarf prognostiziert, und der
amtsführende Stadtrat Michi Ludwig spricht davon, dass in den nächsten drei
Jahren 20 000 Wohnungen errichtet werden sollen. Diesem zusätzlichen
Bedarf wird mit diesem Plandokument selbstverständlich Rechnung getragen, damit
dann entsprechende Möglichkeiten bestehen. – Darum ersuche ich, diesem
Plandokument zuzustimmen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zu
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr
Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates,
die dem Antrag des Berichterstatters zustimmen wollen, die Hand zu
erheben. – Das wird von SPÖ, ÖVP und FPÖ unterstützt und hat damit die
ausreichende Mehrheit.
Es gelangt nunmehr Postnummer 61 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7227K im
22. Bezirk, KatG Aspern.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Schrödl,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Karin Schrödl:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich
ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich
eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mahdalik. Ich erteile es ihm.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau
Berichterstatterin!
Wir werden dieses Plandokument aus zwei Gründen
ablehnen.
Erstens war die Anrainerkommunikation eher
suboptimal. Es hat bis zum Schluss helle Aufregung gegeben, und zwar vielleicht
auch deswegen, weil die GRÜNEN und die Schwarzen dort ein bisschen aktiv waren.
Von Seiten der Stadt Wien war das aber auf jeden Fall nicht das Gelbe vom Ei!
Zweitens lautete die Begründung der MA 21, dass
diese Widmung deswegen notwendig sei, weil sonst der Bub des Grundbesitzers
keinen Betrieb aufmachen kann und es ihm dann nicht gut geht. Das ist zwar
verständlich, und der Vater und der Bub werden sich über diese Widmung freuen! Ich
setze jetzt aber den Fall, dass ich ein Grundstück hätte und zur MA 21
gehe und sage, dass ich statt Bauklasse I lieber Bauklasse II und
statt einer Bebauungsmöglichkeit von 30 Prozent der Fläche lieber
50 Prozent möchte, damit es meinem Buben irgendwann einmal besser
geht. – Da wird mir die MA 21 wahrscheinlich etwas husten! Und
deswegen ist diese Begründung für uns nicht zufriedenstellend. – Das ist
der zweite Grund, warum wir das ablehnen.
Nun noch eine Bemerkung am Rande: Verwundert hat mich
in diesem Falle – aber Kollege Hoch wird wahrscheinlich die Beweggründe
der ÖVP noch näher erklären –, warum die ÖVP einem Gärtner beziehungsweise
einem Mitglied des Bauernbundes, für den sie sich sonst immer sehr stark macht
und sagt: Die Donaustadt soll ein Gartenbezirk bleiben!, Prügel vor die Beine
wirft und sich dort dermaßen gegen diese Gärtnerei ausspricht! Das ist mir bis
heute ein Rätsel, aber vielleicht kann Kollege Hoch dann noch Licht in die
Sache bringen.
Wir werden aus den erwähnten Gründen dieses Plandokument
ablehnen. – Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zu
Wort gemeldet ist Frau GRin Dipl-Ing Gretner. Ich erteile es ihr.
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Zu diesem Flächenwidmungsplan hat es rund 160
Stellungnahmen gegeben! Herr GR Woller! Dort haben wir aber nicht das Service
geliefert, ein Angebot zu machen, sich an diesem Entscheidungsprozess zu
beteiligen! Das ist etwas, was ihr anscheinend überhaupt nicht versteht: Wenn
etwas verändert wird und die Leute ein Recht haben, mit zu entscheiden, dann
muss man sie ausreichend informieren, weil sie vielleicht erst dadurch von der
Sache erfahren und sich dann für die Idee begeistern, dass man in der Stadt
etwas mit gestalten kann. Außerdem sind unsere Formulare so aufgebaut, dass man
jederzeit etwas wegstreichen oder dazuschreiben kann.
Es handelt sich dabei um Informationsangebote mit
Luftaufnahmen. So etwas hättet ihr auch schon lange machen können, ihr hättet
schon jahrelang Zeit und auch bessere Möglichkeiten gehabt, ein solches Service
zu liefern!
Bei dieser Gelegenheit möchte ich anregen, dass sich
die Stadt Wien doch auch dazu durchringen könnte, besser zu informieren. Dann
können wir uns nämlich dieses Service sparen! (Beifall bei den GRÜNEN.)
Zum Plan: Es gab deshalb rund 160 Stellungnahmen,
weil es darum geht, in einem Grüngebiet ein Bauwerk zuzulassen. Dieses
Grüngebiet ist nicht irgendein Grüngebiet, sondern es wurde im so genannten
1 000-Hektar-Plan im Grüngürtel Wien als schützenswert in der höchsten
Schutzkategorie ausgewiesen. Das heißt, der Wiener Gemeinderat hat beschlossen,
dieses Grundstück nicht umzuwidmen, sondern hat sich dafür ausgesprochen, dafür
zu sorgen, dass diese Grundfläche gesichert wird.
Mit diesem Flächenwidmungsplan widerspricht man nun
jedoch diesem Grüngürtelbeschluss, und das ist der Grund, warum wir dieses
Plandokument ablehnen. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke.
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass ich vermute, dass Sie nicht
GR Woller, sondern GR Reiter ansprechen wollten! (Zwischenruf von GRin Dipl-Ing Sabine Gretner.)
Macht nichts! Ich sage das nur fürs Protokoll.
Als Nächster zu Wort gemeldet ist GR Hoch. Ich
erteile es ihm.
GR Alfred Hoch (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter
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