Gemeinderat,
21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 35 von 105
gehabt. Auf das will ich jetzt gar nicht weiter
eingehen, aber im Wesentlichen find’ ich es interessant, dass Sie gegen die
Bims, wie es so schön heißt, zum Flugfeld Aspern sind.
Meines Wissens ist dort, präsentiert in einem
Stadtentwicklungsplan, festgelegt, dass es keine Straßenbahnverbindung nach
Eßling geben wird, sondern eine Busverbindung. Und das war es halt, und nicht
eine Bim nach Eßling.
So, das war einmal das eine. Übrigens habe ich es ja angenehm gefunden, dass Sie nicht die heißen Quellen erwähnt haben, denn da hat sich mittlerweile herausgestellt, dass man da ohnedies etwas machen kann und dergleichen Dinge mehr. Das Zweite war, dass der Stadtrat der ÖVP, Norbert Walter, den ich ja ob seiner literarischen Kenntnisse sehr schätze, ein tolles Buch mit dem Titel „Entdeckung der Langsamkeit" erwähnt hat. Da geht es natürlich auch um die Langsamkeit, aber das Problem ist, dass die Metapher, die er gebraucht hat, ein bisschen anders aussieht. Wer das Buch kennt, weiß, da geht es um einen John Franklin, und der findet die Nordwestpassage nicht, und das gleich zweimal.
Die einzige Passage, die es im Flugfeld Aspern gibt, ist
die Nordostumfahrung und ich glaube auch, und wünsche mir, dass die Stadt die
Nordostumfahrung nicht findet. So gesehen ist John Franklin wieder eine gute
Metapher für uns.
Nur, im Buch geht es darum, dass John Franklin sehr
umsichtig ist und zwischen den Eisschollen hindurch bei der Nordwestpassage
seinen Weg sucht, um seine Mannschaft oder Frauschaft in dem Fall zu schonen.
Und das ist ja an und für sich eine gute Geschichte, denn dass er langsam war,
war gut, denn sonst wären sie im Eis umgekommen. In unserem Fall zu sagen, die
Stadt hat lange gebraucht, stimmt, aber ich denke mir, manchmal ist es besser,
man überlegt länger und es kommt ein besseres Ergebnis heraus.
Jetzt aber noch geschwind einmal zum Kollegen
Dampier. Nun, geschwind wird es nicht gehen, weil er hat uns ausführlich seine
Lebensgeschichte nahegebracht, und ich kenne mich da jetzt aus. Er war als Bub
dort draußen, er hat sich Autorennen angeschaut und die Flugshows, er arbeitet,
oder er hat gearbeitet, bei einem Bezirksmuseum und alles mögliche andere, ich
will gar nicht weiter darüber reden, also sehr ausführlich ist er auf sich und
das Projekt eingegangen, würde ich einmal sagen. Was mich aber ein bisschen
irritiert, ist zu sagen, es sei ein großer Wurf und ein Jahrhundertereignis wie
die Ringstraße und der Hochwasserschutz. Das ist so in einem Atem gekommen mit
dem Flugfeld Aspern. Ich glaube, es ist ein schönes Projekt, keine Frage, ja
ein schönes Projekt. Ob es aber ein Jahrhundertereignis wird oder ein
Jahrhundertflop, das wird sich erst herausstellen, das werden wir erst sehen im
Laufe der nächsten, ich sage jetzt einmal, 20 Jahre. Die Donau City ist
uns sehr wohl als großes Ereignis präsentiert worden, jetzt ist es ein bisschen
weniger großes Ereignis, es gibt nämlich von den Bürgern Beschwerden, dass es
dort ganz viel Wind gibt, dass es ganz laut ist - das darf man übrigens nicht
einmal als Resolutionsantrag in der Donaustadt stellen, das haben wir jetzt
mittlerweile erfahren -, und dergleichen Dinge mehr. Es gibt unter den Bürgern
eine hohe Unzufriedenheit in der Donau City.
Ich hoffe, dass das neue Projekt nicht ähnlich enden
wird.
Und jetzt zu sagen, wir gehören zum Zentrum, oder,
zum Beispiel, es ist so gut wie die Wiener Schule der neuen Medizin, da denke
ich mir, schön, dass es so ist. Man könnte vielleicht auch noch sagen: „Die
Sonne der Werktätigen scheint dort besonders.", oder was weiß ich.
Also, ich glaube noch einmal, dort soll etwas
entstehen, es ist ein guter Masterplan, ob aber die Sonne der Werktätigen scheinen
wird, beziehungsweise die Wiener Schule der neuen Medizin als entsprechende
Metapher herhalten kann, das werden wir erst sehen.
Letzter Satz zu Ihnen, Kollege: Sie sagen, Sie hätten
Vertrauen in die Regierung Gusenbauer und Finanzminister Molterer. Aber so, wie
die zwei miteinander umgehen, denke ich mir, habe ich kein Vertrauen in die
beiden Herren und ich denke mir, schön, dass ein Mitglied der SPÖ in den
Bundeskanzler Vertrauen hat, aber das haben die Studenten anders gesehen. Der
VSStÖ hat unter anderem auch eine denkwürdige Schlappe erlitten jetzt bei den
ÖH-Wahlen, vielleicht auch deswegen, weil Vertrauen gut ist, aber Kontrolle
besser. Sagt der Humanic zumindest.
Okay, jetzt so weit so gut, (Zahlreiche Zwischenrufe bei der ÖVP.) ja, ja, die ÖVP weiß, der
Kollege Hahn oder jetzt Bundesminister Hahn, hat auch das Pulver erfunden, aber
egal.
Ich komme da noch einmal zu unserem Masterplan
zurück. Also noch einmal, wie gesagt, ein sehr, sehr schönes Projekt, wirklich
ein sehr, sehr schönes Projekt, schaut auch nach ganz vielem aus, aber es sind
ein paar Rahmenbedingungen, die mich ein bisschen irritieren, sage ich jetzt
einmal.
Das eine ist in Wirklichkeit so: Da hinten soll es
eine Verkehrsverbindung geben, die war ursprünglich B3b benannt und ist eine
Umfahrungsstraße, wunderbar. Die Stadt Wien will die B3b nicht zahlen, also
heißt sie A23 und ist auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben worden, das muss
man dazusagen, auf ganz weit zurück. Umfahrungsstraßen planen sie dort, aber
die Umfahrungsstraße ist verschoben worden, weit nach hinten. So, das wird ein
Problem geben im niederrangigen Verkehrssystem dort, das wird ein großes
Problem geben, wenn das dort in relativ kurzer Zeit gebaut werden soll. Das ist
einmal das Erste.
Das Zweite ist der öffentliche Verkehr. Wir werden
aber auch einen Antrag stellen, Kollegin Puller wird das auch tun, aber was uns
ein bisschen irritiert, das ist die Geschichte, dass man darüber hinweggeht und
sagt, nun ja, die Unis gehen dort nicht hinaus, und zwar deswegen – das war die
Begründung – weil es dort einen Würstelstand gibt, und in der Stadt gibt es das
Bräuhausviertel bei der WU und da kann man einfach besser und städtischer
umgehen.
Also, ich will nicht einmal sagen,
dass es dort auch
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