Gemeinderat,
20. Sitzung vom 27.04.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 81 von 108
die Nicht-Nachbesetzung einiger Dienstposten
gegenüber.
Um dieser untragbaren Situation für MitarbeiterInnen
und in weiterer Folge auch für die PatientInnen und alle BürgerInnen dieser
Stadt Rechnung zu tragen, bringen meine Kollegin Ingrid Korosec und ich einen
Beschlussantrag betreffend Arbeitsbedingungen bei der Wiener Rettung ein:
„Die Gemeinde Wien möge eine Aufklärungskampagne zum
verantwortungsvollen Umgang mit dem Rettungsdienst beziehungsweise mit der
Notfallnummer 144 durchführen. Diese muss dazu geeignet sein, eine breite
Bevölkerungsschicht zu erreichen, etwa durch Versand von Broschüren an jeden
Haushalt.
Ziel der Kampagne muss die Aufklärung über
alternative Möglichkeiten der ärztlichen Hilfe außerhalb der üblichen
Ordinationsbetriebszeiten sowie eine Vermittlung des Unterschieds zwischen
Rettung und Krankentransport sein.
Ebenfalls ist der Bevölkerung im Rahmen einer
Kampagne zu vermitteln, dass im Fall eines Missbrauchs der Notrufnummer die
Kosten selbst zu tragen sind.
In formeller Hinsicht beantragen wir die Zuweisung an
die Gemeinderatsausschüsse für Gesundheit und Soziales sowie für Bildung,
Jugend, Information und Sport." - Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. - Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die
Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das
Schlusswort. Wir kommen daher gleich zur Abstimmung.
Wer der Post 22 die Zustimmung geben kann, den bitte
ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle die Einstimmigkeit fest.
Mir liegt jetzt ein Antrag der ÖVP betreffend
Arbeitsbedingungen bei der Wiener Rettung vor. Es wird die Zuweisung verlangt.
Wer diesem Antrag bezüglich Arbeitsbedingungen der
Rettung zustimmt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle auch
hier die Einstimmigkeit fest.
Nunmehr kommen wir zur Verhandlung über die
Geschäftsstücke 51 und 52. Sie betreffen eine Subvention für die Wiener
Land- und Forstwirtschaft sowie eine Subvention an die Landwirtschaftskammer
Wien.
Ich schlage vor, die Verhandlungen über diese beiden
Geschäftsstücke gemeinsam vorzunehmen, aber getrennt darüber abzustimmen.
Erhebt jemand einen Einwand dagegen? - Nein, das ist
nicht der Fall. Dann bitte ich den Berichterstatter, Herrn GR Hursky, die
Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Christian Hursky: Ich bitte um
Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Danke. - Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Matiasek.
GRin
Veronika Matiasek (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Der vorliegende Antrag auf
eine ziemlich hohe Subvention im Bereich der Land- und Forstwirtschaft zeigt, dass
Wien, vor allem für eine Großstadt, sehr viel an Grünraum besitzt. Dieser
Grünraum ist wertvoll. Dieser Grünraum ist ja nicht nur für die land- und
forstwirtschaftliche Nutzung da, sondern er ist natürlich auch ein
Naherholungsgebiet für unsere Großstadt.
In diesem Zusammenhang
möchte ich heute einen Antrag einbringen, der den Schutz von Teilen dieses
Grünraums betrifft, nämlich einen Antrag auf ein Grillverbot für die
ausgewiesenen Grillplätze. Derzeit ist es ja so, dass auf Grund der äußerst
trockenen Situation ein Grillverbot für die Wienerwald-Grillplätze, aber etwa
auch für die Wiesen im Süden Wiens, die als Grillwiesen genützt werden,
verhängt wurde. Von einem Dauerverbot ist jedoch nicht die Rede. Es ist ja nach
wie vor so: Wer diese Grillplätze - ich nehme jetzt natürlich Grillen auf
privatem Grund und Grillen auf der Donauinsel aus - etwa am Abend nach so einem
Grilltag ansieht oder am nächsten Tag in der Früh hinkommt, der kann sich schon
ein Bild davon machen, was da abgeht. Es sind weite Bereiche verunreinigt, und
es müssen die Mitarbeiter in stundenlanger Arbeit reinigen, putzen und die
Natur wieder einigermaßen in Ordnung bringen.
Die Wiesen, die benützt
werden, sind zusammengetrampelte Erdmassen. Es fährt fast jeder mit dem eigenen
PKW hin; weil Sie ja immer dafür plädieren, die öffentlichen Verkehrsmittel zu
verwenden: Gerade in dem Bereich reist niemand mit dem öffentlichen
Verkehrsmittel an. Und was weitaus gefährlicher ist, ist die Brandgefahr. Meine
sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe mir das öfters angeschaut, denn ich
bin eine leidenschaftlich Nützerin unseres Naherholungsgebiets, des
Wienerwalds, ich gehe über weite Strecken, ich kenne die Plätze und ihre
Umgebung. Es kommt immer wieder vor - und das hört man dann auch von den
Mitarbeitern, die reinigen müssen, oder von anderen Besuchern, die am Sonntag
oder am Samstag im Wienerwald unterwegs sind, per Rad oder laufend oder gehend
-, dass dann, wenn die Frequenz eine hohe ist, auch außerhalb dieser Plätze
gegrillt wird. Es kommt immer wieder zu Feuerstellen außerhalb der
ausgewiesenen Gebiete. Eine hohe Anzahl der Grillplatzbenutzer sind Raucher und
gehen rauchend durch die nähere Umgebung, in den Wald hinein.
Daher glaube ich, meine
sehr geehrten Damen und Herren, wir sollten diese Grillplatzwidmung so, wie sie
jetzt besteht, nicht aufrechterhalten und das Grillen auf den Bereich der
Donauinsel, wo das sehr gut überschaubar ist, wo auch Wasser in der Nähe ist,
und natürlich auf den Privatbereich reduzieren.
Ich darf auch noch darauf
hinweisen, dass, wenn man Lust hat, einen Ausflug ins Grüne mit dem Genuss von
Essen und Trinken zu verbinden, wir auch eine ausreichende Gastronomie im
Wienerwald haben. Wir haben ja heute schon viel von Wirtschaft gesprochen: Es
wäre auch eine Stärkung der Gastronomiebetriebe im Grünbereich, wenn man, statt
sich dort selbst sein Fleisch zu braten, auch einmal ein Gasthaus im Wienerwald
besucht. Ich glaube, das wäre auch ein Schritt Richtung Integration.
Meine
sehr geehrten Damen und Herren! Ich bitte Sie
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular