Gemeinderat,
20. Sitzung vom 27.04.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 108
die Durchlässigkeit zu höheren Schulen und zu
Universitäten gewährleisten zu können.
Nur damit haben wir die Chance, Jugendliche aus einer
Situation zu bringen, die für sie nicht sehr zukunftsträchtig ist. Denn gerade
bei Menschen, die Hemmnisse haben, in den Arbeitsmarkt zu kommen - leider gibt
es auch in Wien immer mehr Jugendliche, die ihre Bildungskarriere nur mit
Hauptschulabschluss beenden -, muss man auch schauen, sie wieder auf die
Bildungsschiene zu bekommen und dadurch zu gewährleisten, dass der Standort
Wien und die Betriebe dementsprechend Lehrlinge bekommen.
Lassen Sie mich noch etwas zu ein paar Redebeiträgen
meiner Vorredner sagen. Wir müssen gerade in der Lehrlingsausbildung von diesem
Gießkannenprinzip wegkommen! Weil mein Vorredner vom Gießkannenprinzip der
Sozialhilfe gesprochen hat, würde ich meinen, wir müssen wegkommen von diesem
Gießkannenprinzip der Blum-Förderung, hin zu einer zielgruppenspezifischen
Förderung von Unternehmen, die tatsächlich Lehrlinge ausbilden.
Es kann nicht der Politik allein umgehängt werden,
Lehrlingsplätze zu schaffen, wenn sich die Wirtschaft immer mehr zurücknimmt.
Es ist auch keine Glanzleistung der letzten Bundesregierung in der
Bildungspolitik, weil es der einzige Faktor war, eine Blum-Förderung
einzuführen, mit der meiner Ansicht nach das Ziel und auch der Zweck verfehlt
werden. Es wurden zwar vorübergehend und kurzfristig mehr Lehrplätze
geschaffen, aber gleichzeitig sind immer weniger Betriebe freiwillig dazu
bereit, Jugendliche auszubilden. Wir müssen gezielt hin zu einer
dementsprechenden Schule kommen.
Wir müssen weg von den JASG-Maßnahmen - denn der
Titel JASG-„Auffangnetz für Jugendliche" ist eine Benachteiligung
derjenigen, die dadurch einen Arbeitsplatz finden -, und wir müssen hin zu
einer Förderung Jugendlicher, zu einem Selbstverständnis, dass Jugendliche einen
Ausbildungsplatz bekommen, zu einem Selbstverständnis, dass jeder und jede
Jugendliche, egal, welcher Hautfarbe, welcher Religion, welcher Sprache, auch
den Zugang zu den Universitäten erhält. (GR Dkfm Dr Fritz Aichinger: Wir
brauchen Qualität in der Ausbildung!) Damit habe ich dann auch keine Angst,
dass die Jugend in dieser Stadt keine Chance hat. (GR Dkfm Dr Fritz
Aichinger: Das Wiener Schulsystem ...!)
Die Wiener Landesregierung hat es in den letzten
Jahren durchgeführt: Die Wiener Landesregierung hat innerhalb des WAFF
zielgerichtete Angebote ausgerichtet und Jugendliche, Frauen und Männer,
dementsprechend ausgebildet. Ich denke, dass wir die Aufgabe auch für die
Zukunft entsprechend bewältigen können. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Die Aktuelle Stunde ist hiermit beendet.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass folgende
schriftliche Anfragen eingelangt sind: Eine vom Klub der Wiener Freiheitlichen,
acht vom Grünen Klub im Rathaus, neun vom ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien.
Vor Sitzungsbeginn sind von Gemeinderatsmitgliedern
des Grünen Klubs im Rathaus ein Antrag, des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien
acht Anträge eingelangt. Den Fraktionen wurden alle Anträge schriftlich bekannt
gegeben. Die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Die Anträge des Stadtsenates zu den
Postnummern 5, 7, 10, 14, 19, 21, 24 bis 26, 30, 33 bis 37, 39 bis 41, 46,
49 und 50, 53, 54 und 56 gelten gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung als
bekannt gegeben. Bis zum Beginn dieser Sitzung hat kein Mitglied des
Gemeinderates zu diesen Geschäftsstücken die Verhandlung verlangt. Ich erkläre
daher gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung diese als angenommen und
stelle fest, dass die im Sinn des § 25 der Wiener Stadtverfassung
erforderliche Anzahl von Mitgliedern des Gemeinderates gegeben ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender
Beratung die Postnummer 11 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand erklärt
und gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen:
Postnummern 1, 11, 9, 12, 13, 15, 16, 17, 18, 20, 22, 51, 52, 2, 3, 4, 6,
8, 55, 57, 58, 59, 44, 45, 47, 48, 23, 27, 28, 29, 31, 32, 38, 42 und 43. Die
Postnummern werden daher in dieser Reihenfolge zur Verhandlung gelangen.
Wir kommen als Erstes zur
Postnummer 1. Sie betrifft die Wahl der Mitglieder der Wiener
Gemeindevermittlungsämter.
Bevor wir über die
vorliegenden Wahlvorschläge abstimmen, ist über die Art der Abstimmung zu
entscheiden. Gemäß § 27 Abs 2 der Wiener Stadtverfassung sind Wahlen
mittels Stimmzettel vorzunehmen, wenn der Gemeinderat nicht mit
Zweidrittelmehrheit anderes beschließt. Nach einvernehmlichem Beratungsergebnis
der Präsidialkonferenz schlage ich vor, die Wahl durch Heben der Hand
vorzunehmen.
Ich bitte jene Kolleginnen und Kollegen des
Gemeinderates, die meinem Vorschlag zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der
Hand. - Ich stelle die Einstimmigkeit fest. Das ist mehr als die erforderliche
Zweidrittelmehrheit.
Wir kommen nun zur Wahl der Mitglieder der Wiener
Gemeindevermittlungsämter.
Mit Beschluss des Gemeinderates vom 24. Mai 2006
wurde die Anzahl der Vertrauens- und Ersatzpersonen pro Gemeindevermittlungsamt
mit sieben festgesetzt. Unter Anwendung des § 96 der Wiener
Gemeindewahlordnung haben die im Gemeinderat vertretenen Fraktionen die
entsprechenden Wahlvorschläge eingebracht. Ich bringe diese jetzt der Reihe
nach zur Abstimmung.
Als Erstes bringe ich den Wahlvorschlag der
Sozialdemokratischen Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates zur
Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des Gemeinderates, die für
diesen Wahlvorschlag stimmen, um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist einstimmig
angenommen.
Ich bringe nunmehr den Wahlvorschlag des ÖVP-Klubs
der Bundeshauptstadt Wien zur Abstimmung.
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