Gemeinderat,
19. Sitzung vom 29.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 52 von 71
ganz auf der Strecke, aber man hat es versucht. Der
Bus ist allerdings um diese Uhrzeiten so voll, dass die Mütter mit den Kindern
gar nicht hineinkommen. Einmal sind sie dann hineingekommen, dann ist aber beim
Aussteigen ein Kind im Bus zurückgeblieben, hat natürlich geweint und ist bei
der nächsten Haltestelle allein ausgestiegen.
Meine Damen und Herren von der SPÖ! Wenn man Schulen
schon kaputt spart und sie dann räumen muss, dann müsste man doch den Eltern
wenigstens von sich aus einen Shuttlebus anbieten, der die Kinder von der einen
Schule zur anderen beziehungsweise zum Hort bringt! Wir GRÜNEN meinen, dass das
eine Selbstverständlichkeit wäre und dass es nicht die Aufgabe der Eltern ist,
darum zu betteln, dass doch ein Shuttlebus zur Verfügung gestellt wird, was der
Bezirksvorsteher sehr locker mit der Anmerkung vom Tisch gewischt hat: Ich will
den Shuttlebus nicht!
Es ist schon möglich, dass er ihn nicht will, und es
ist auch möglich, dass er ihn nicht zahlen will. Wir aber sind der Meinung,
dass die Stadt den Bus zahlen muss, und dann muss sich halt die Stadt mit den
Bezirksvorstehern darüber einig werden, wer das bezahlen soll. Klar ist aber,
dass die Kinder nicht bis zum Sommer jeden Tag drei Kilometer mit schweren
Schultaschen in der Gegend herum spazieren können, nur weil die Stadt kein Geld
hat. Ich meine, es ist der Witz des Jahrhunderts, dass diese Stadt kein Geld
für einen Shuttlebus zur Verfügung stellt, um ein Problem zu lösen, das sie
selbst verursacht hat!
Daher richte ich jetzt den sehr eindringlichen Appell
betreffend diesen Shuttlebus in Ihre Richtung und bringe einen diesbezüglichen
Beschlussantrag ein, der da lautet:
„Die zuständige Stadträtin Grete Laska wird ersucht,
eine ausreichende Anzahl von Gratis-Shuttlebussen zur Verfügung zu stellen, die
zwischen der Volksschule Leopoldsgasse und der Volksschule Novaragasse sowie
dem Hort verkehren. Die Shuttlebusse sind mit Ausnahme der Sommerferien für die
Dauer des Umbaus der Volksschule Novaragasse zu führen.“ – In formeller
Hinsicht beantrage ich die sofortige Abstimmung dieses Antrages, und zwar
sofortig deswegen, weil ich meine, dass Sie ja bis jetzt in der Lage gewesen
sein müssen, sich ein Bild darüber zu machen, ob das notwendig ist oder nicht.
Wenn ich den Antrag jetzt zuweisen lasse, dann ist es ja faktisch Sommer, bis
eine Entscheidung ins Haus flattert. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich komme
gleich zum nächsten Antrag, den ich einbringen möchte. Ich schicke voraus, dass
man für das Jahr 2007 bei der Bemessung der Höhe der Mittel, die die Bezirke
bekommen, sinnvollerweise darauf geachtet hat, was ein Bezirk im Jahr 2006 für
die Sanierung ausgegeben hat und was an Sanierungen für das Jahr 2007 im Budget
geplant ist. Im 8. Bezirk ist jetzt aber Folgendes passiert: Auf Grund des
zeitlichen Ablaufs der Ereignisse hat der Bezirk nunmehr geplant, für das Jahr
2007 mehr auszugeben, als in die Kalkulation eingeflossen ist. Man könnte
sagen, das ist blöd gelaufen. Das stimmt auch. Die Sozialdemokratische Partei
könnte aber auch sagen: Wir nehmen zur Kenntnis, dass sich das um ein paar Tage
nicht ausgegangen ist, das kann aber selbstverständlich noch in das Jahr 2007
einfließen, damit die Schule in der Pfeilgasse die neuen Toiletteanlagen, die
wirklich dringend notwendig sind, bekommt.
Sollte hier jemand der Meinung sein, dass diese
Toiletteanlagen in der Pfeilgasse ohnehin super sind, dann soll er gleich
aufzeigen, damit ich herinnen bleibe, mir das genauer anhöre und in eine
Diskussion einsteigen kann! Diese Toiletteanlagen sind nämlich mit Sicherheit
eine Zumutung. Es gibt mittlerweile Kinder, die dort nicht mehr auf die
Toilette gehen: Sie gehen in der Früh und wenn sie nach Hause kommen,
dazwischen gehen sie halt nicht aufs Klo. – Ich meine, das ist einer Stadt
wie Wien tatsächlich unwürdig!
Dazu ein Einschub am Rande: Ich bedaure sehr, dass
wir jetzt darüber reden müssen, dass diese Schulbauten teilweise in einem
desaströsen Zustand sind, und dass wir nicht darüber reden können, dass in Zukunft
ganztägig geführte Schulen ein Lebensraum sein müssen, wo man sich wohl fühlt
und wo es um noch ganz andere Dinge gehen muss als um kaputte Toiletteanlagen
und herab fallende Putzteile.
Ich erinnere daran, dass alle Parteien im 8. Bezirk,
auch die Sozialdemokratische Partei, dem entsprechenden Antrag zugestimmt
haben, und lese jetzt den Beschlussantrag vor:
„Die zuständige Stadträtin, VBgmin Grete Laska, wird
ersucht, den zugesagten Fördermittelanteil für Schulsanierungen im Jahr 2007 in
der Höhe von 255 248 EUR, basierend auf den Aufwendungen laut
Rechnungsabschluss 2006 und Voranschlag 2007, den realen Ausgaben inklusive
Erneuerung der WC-Hauptgruppe mit Kosten in der Höhe von 413 700 EUR
in der Schule Pfeilgasse anzupassen.
In formeller Hinsicht wird auch diesbezüglich die
sofortige Abstimmung dieses Antrages verlangt.“
Meine Damen und Herren! Die verbleibenden vier
Minuten und 20 Sekunden möchte ich nutzen, um darauf hinzuweisen, dass es eine
Unterversorgung mit AHS-Plätzen in Floridsdorf, Donaustadt und Penzing gibt,
die seit zehn Jahren steigt. Man hat ja gewusst, dass viele Kinder nach
Donaustadt und Floridsdorf ziehen werden, es ist aber jedes Jahr ein bisschen
schlechter geworden. Voriges und vorvorheriges Jahr war es aber eigentlich schon
genauso schlecht. Für den 22. Bezirk wurde ein Programm präsentiert, das,
soweit ich das beurteilen kann, Hand und Fuß hat und in dem etliches geplant
ist. Für den 21. Bezirk und für Penzing wurde hingegen nichts vorgelegt. Ich
kann das jetzt nicht näher ausführen, möchte aber sagen, dass wir der Meinung
sind, dass das Problem in allen drei Bezirken im Grunde genommen sofort gelöst
werden muss.
Ich bringe daher einen Beschlussantrag ein:
„Die zuständige Stadträtin Grete
Laska wird ersucht, festzustellen, ob Räumlichkeiten angemietet beziehungsweise
mobile Klassen aufgestellt werden können, um den Mangel an AHS-Plätzen bereits
ab dem
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