Gemeinderat,
19. Sitzung vom 29.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 41 von 71
Das sagt noch lange nicht, dass wir am Ende der
Fahnenstange der Entwicklungen sind, aber es zeigt deutlich, dass der Weg in
Richtung einer Reduzierung des Fluglärms geht. Nichtsdestoweniger ist
festzustellen, dass die Betroffenen, dieser Teil von Wienerinnen und Wienern,
sich für sie subjektiv berechtigt eine Veränderung der Situation wünschen, an
welcher wir selbstverständlich im Zuge von Verhandlungen arbeiten.
Letzte Bemerkung, meine Damen und Herren – und das
ist auch als Aufruf zu verstehen –: Die meisten der Bürgerinitiativen, die es
in Wien gibt, sind im Dialogforum, einem Diskussions- und Beratungsgremium,
integriert. Die Betroffenen wissen um die Komplexität der Frage, und Sie können
sicher sein, dass wir uns bezüglich des von Ihnen gewünschten Anfluges, der
Wien sicherlich Entlastung bringt – das unterschreibe ich Ihnen; besonders
dann, wenn es die dritte Piste gibt, die Voraussetzung ist, wie Sie auch
wissen, laut unseren Verträgen –, auch wünschen würden, dass der möglichst schnell
in Europa eingeführt wird. Alleine das ist nicht eine Frage des Flughafens, es
ist nicht eine Frage Österreichs, sondern es ist eine Frage der internationalen
Behörden. Lassen wir es aus Sicherheitsgründen dort, wo es sicher und auch
sinnvoll geparkt ist, und befleißigen wir uns wieder, denke ich mir, in dieser
Frage einer Diskussion, die auf Basis von Facts, von Realitäten geführt werden
kann und nicht bloß das fordert, was man sich gerade wünscht. Das ist zwar
legitim, aber in der Politik muss man durchaus auch einsehen können, dass
manchmal die realen Rahmenbedingungen halt ein bisschen anders sind, als wir es
uns zusammen wünschen würden.
In diesem Sinne, meine Damen und Herren, lade ich Sie
ein, konstruktiv mitzuwirken. Sie sind in diesen Minuten für den 23. April
wieder eingeladen worden für die nächste Beratungsrunde der Wiener
Stadtkonferenz, wo wir auch diese Fragen ständig beraten und wo wir in der Tat
auch schon sehr, sehr viele Erfolge verzeichnen konnten.
In diesem Sinne Einladung zu einem konstruktiven
Gespräch, damit am Ende des Tages immer weniger Wienerinnen und Wiener sagen
werden, wir sind vom Fluglärm betroffen. – Danke! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort
ist jetzt niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Christian Deutsch:
Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Zum Antrag des Kollegen Mahdalik und der
vorangegangenen Diskussion möchte ich noch festhalten, dass selbstverständlich
von Seiten der Stadt Wien alle Maßnahmen ergriffen werden - Kollege Valentin
hat in seinem Beitrag auch darauf hingewiesen -, dass allfällige
Beeinträchtigungen der Wohnbevölkerung durch Fluglärm reduziert werden,
gleichzeitig aber auch darauf geachtet werden muss, den Wirtschaftsstandort
Wien nicht zu gefährden, weil die Nähe zum Flughafen – und das ist in allen
Unternehmensbefragungen auch immer wieder zum Ausdruck gekommen – auch einer
der Gründe ist, weshalb sich Unternehmen in Wien ansiedeln. Und ich ersuche
auch dies in Ihre Überlegungen mit einzubeziehen.
Zum Antrag selbst möchte ich noch erwähnen, dass es
sich eigentlich um eine routinemäßige Bearbeitung im Rahmen des
Zehnjahresprogramms handelt. Es werden bestandsorientierte Widmungen
beziehungsweise geringfügige Abänderungen zur Rechtslage vorgeschlagen.
Ein wesentlicher Punkt ist, dass für den Bereich der
Siedlung Hermeswiese die Bestimmungen für die gartenseitige
Wohnraumerweiterungen überarbeitet wurden.
Ich ersuche nochmals um Ihre Zustimmung. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Wir
kommen nun zur Abstimmung.
Wer von den Damen und Herren für die
Postnummer 40 ist, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist
einstimmig so beschlossen.
Wir können auch gleich den Beschlussantrag der
Freiheitlichen abstimmen betreffend fluglärmmindernde Maßnahmen in Wien. Die
sofortige Abstimmung ist beantragt.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen der
Zustimmung. – Das hat nicht die notwendige Mehrheit gefunden.
Es gelangt die Postnummer 37 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein Filmarchiv Austria.
Der Berichterstatter, Herr GR Woller, leitet ein.
Berichterstatter GR Ernst Woller: Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die
Debatte ist eröffnet. Herr GR Schreuder hat sich zu Wort gemeldet.
GR Marco Schreuder (Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Gleich vorab – wir besprechen ja jetzt den Akt des
Filmarchivs –, wir werden dem zustimmen. Heute Vormittag in der mündlichen
Anfrage meiner Kollegen Sabine Gretner an den Herrn Bürgermeister haben wir ja
bereits über den Augartenspitz gesprochen. Im Augartenspitz geht es um den
Vorschlag vom Filmarchiv gemeinsam mit der Viennale, ein Kino zu errichten, ein
Filmkulturzentrum zu errichten, und dieser Vorschlag widerspricht bekanntlich
dem vorgeschlagenen Projekt der Wiener Sängerknaben, dort einen Konzertsaal zu
errichten. Jetzt sprechen wir in Wahrheit über eine der allerwichtigsten
kulturpolitischen Entscheidungen, die in Wien wahrscheinlich in diesem Jahr
passieren wird.
Ja, das Grundstück gehört dem Bund
und nicht der Stadt Wien. Der Bund hat hier eine wesentliche Entscheidungsgewalt,
was da zu errichten ist. Aber wir haben bis dato keine kulturpolitische Debatte
in Wien darüber, was am Augartenspitz eigentlich sein soll, was wir uns dort
wünschen. Was aus kulturpolitischer Sicht, aus regionaler Sicht, aus der Sicht
des 2. Bezirkes? Was wollen wir dort? Es könnte doch auch Endergebnis
einer Debatte sein, dass wir dort Grünflächen wollen, aber wir haben keine
Debatte darüber geführt, und diese Debatte
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